Stundensätze

Stabiles Umfeld für Freiberufler

16.04.2014 von Hans Königes
Der Geco-Index, wichtiger Indikator für die Situation im IT-Freiberuflermarkt, lag im vierten Quartal 2013 auf Vorjahresniveau. Gegenüber dem vorhergehenden dritten Quartal hellte sich der Markt ein wenig auf.

Während die Situation im Markt insgesamt stabil ist, brach der "Projektindex", der das Verhältnis zwischen Projektangeboten und daraus resultierenden, tatsächlichen Projekten ausdrückt, recht kräftig ein. Im vorhergehenden Quartal hatte dieser Wert noch einen deutlichen Aufwärtstrend gezeigt. "Er ist ein Indikator für echte Projektvakanzen", kommentiert Geco-Vorstand Günter Hilger.

Die Stundensätze für Berater liegen mit 109 Punkten um fast fünf Prozent unter dem Vergleichsquartal von 2012 (115). Laut Hilger sind einige Berufsgruppen, insbesondere die SAP-Berater, dennoch weiter gut im Geschäft.

Sie reden zu leise
Wie unangenehm vielen Arbeitnehmern die Gehaltsverhandlung ist, merkt man besonders an der leisen Stimme. Die Autorin Friedrichsen rät: "Treten Sie nicht als Mäuschen auf. Formulieren Sie Ihre Argumente klar und deutlich, kurz und prägnant."
Sie hören nur halb zu
Wer nach dem ersten Satz des Gegenübers bereits über seine Antwort nachdenkt, verschenkt wichtige Informationen und produziert nicht selten Missverständnisse.
Sie schauen Ihrem Gegenüber nicht in die Augen
Sie sehen während des Gesprächs zum Fenster oder gucken zu Boden? Das suggeriert mangelndes Selbstbewusstsein - oder gar Desinteresse.
Sie haben keine Agenda
Sie sind schlecht vorbereitet und haben sich kaum Gedanken über das Gespräch gemacht? Dann ist der Ausgang vorprogrammiert: Unstrukturierte Gespräche führen zu vagen Ergebnissen.
Sie haben Ihren Verhandlungspartner vorher nicht genügend informiert
Wenn Ihr Verhandlungspartner nicht weiß, worum es geht, fühlt er sich möglicherweise überrumpelt und macht im Zweifelsfall die Schotten dicht.
Sie lassen dem Gegenüber zuviel Raum
Geben Sie das Ruder nicht aus der Hand. Ergreifen Sie die Initiative, lenken Sie durch gezielte Fragen immer wieder geschickt auf Ihr Verhandlungsziel über. Achtung: Das heißt nicht, dass Sie die ganze Zeit reden sollen. Sie sollen nur die Verhandlung steuern. Das geht sogar oft besser, wenn Sie weniger reden.
Sie geben Ihre besten Argumente schon zu Beginn preis
Verschießen Sie Ihr Pulver nicht auf einmal. Spielen Sie Ihre Trümpfe nach und nach gezielt aus, halten Sie den Joker möglichst lange in der Hand.
Sie ignorieren Einwände
Versuchen Sie nicht, Zweifel zu vertuschen. Nehmen Sie Kritik des anderen besser selbst vorweg ("Sie scheinen an den Ergebnissen zu zweifeln . . . ") oder fragen Sie nach Problemen ("Was spricht gegen mein Argument?").
Sie haben keinerlei Verhandlungsspielraum eingeplant
Sich ein Ziel zu setzen, ist oberstes Gebot jeder Verhandlung. Wer dieses Ziel jedoch stur verfolgt, muss damit rechnen, dass auch der Partner auf stur schaltet. Überlegen Sie sich vorher, auf welche Kompromisse Sie sich einlassen können und wo Ihre Schmerzgrenze liegt.
Sie sprechen "Absolutbotschaften" und "Killerphrasen" aus
Begriffe wie "jeder", "alle", "immer", "ständig", "pausenlos", "nie" und so weiter sind Gesprächskiller. Vermeiden Sie diese!
Sie verlieren die Fassung
Lassen Sie sich nicht zu barschen Äußerungen hinreißen, wenn Sie Ihr Gegenüber auf die Palme bringt. "Bist du wütend, zähl bis vier, hilft das nicht, dann explodier": Wer den Tipp von Wilhelm Busch befolgt, kommt um einen destruktiven Wutausbruch meist herum.
Der Lektüretipp
Wer sich umfassender mit dem Thema Gehaltsverhandlung befassen will, dem empfehlen wir die Lektüre des Buches "Die erfolgreiche Gehaltsverhandlung" von Heike Friedrichsen. Die Autorin gibt umfassende Tipps rund um Gehaltsgespräche für Einsteiger, Aufsteiger und Umsteiger. Das Buch ist in der Reihe "Pocket Business" bei Cornelsen erschienen und kostet 6,95 Euro (ISBN 978-3-589-23471-4).

Stabiler zeigten sich die Stundensätze für Techniker, die sich mit einem Wert von 108 Punkten auf einem hohen Niveau bewegten und gegenüber dem Referenzquartal des Vorjahres (104 Punkte) um vier Prozent zulegten. "Gute Techniker sind am Markt rar, die Nachfrage ist weiterhin ungebrochen, und eine Entspannung ist nicht in Sicht", kommentiert der Geco-Chef das Ergebnis.

Die Projektlaufzeiten erreichten mit einem Wert von 163 einen neuen Höchststand und sind allein gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um zwölf Prozent gestiegen. Diesem deutlichen Anstieg verdankt sich, dass der Geco-Index insgesamt auf hohem Niveau verharrte. Hilger nennt für die gestiegenen Laufzeiten der Projekte keine Begründung.

Mit einem Wert von 86 Punkten ging der Projektindex um 14 Prozent zurück. Wie schon erwähnt, ist dieser Einzelindex immer auch ein Indikator für "echte" Projekte am Markt. Der Einzelwert kann aber auch durch den Fachkräftemangel negativ beeinflusst sein.

Die Projektanfragen gaben mit einem Wert von 151 gegenüber dem Vergleichsquartal 2012 um knapp vier Prozent nach. "Gefühlt macht der Markt eine Pause", bilanziert Hilger. Er hoffe, dass die "positiven Wirtschaftsprognosen für dieses Jahr den Projektmarkt wieder etwas beflügeln". (hk)

Viele Freibreufler können nach wie vor auf eine stabile Auftragslage vertrauen.
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Der Geco-Freiberufler-Index ist ein Indikator für freiberufliche IT-Profis. Er wird quartalsweise von der Geco AG in Hamburg erhoben. Der Index vergleicht die einzelnen Quartale des aktuellen Geschäftsjahres mit den vergleichbaren Zeiträumen der vorangegangenen Jahre. Die Grundlage der neuen Berechnungen bildet das Geschäftsjahr 2009 (Basis = 100). Der Index setzt sich aus den fünf Werten Berater-, Technikerstundensatz, Projektlaufzeiten, Projektindex (gibt das Verhältnis von Projektanfragen zu realisierten Projekten an) und Projektanfragen zusammen.