Iteratec GmbH, Sieger bei Anwenderzufriedenheit

"Standards schränken Freiheit ein"

08.09.2009 von Thomas Pelkmann
Das Münchner Software- und Beratungshaus Iteratec nahm in der Kategorie "Bester IT-Anbieter" beim diesjährigen IT Excellence Award einen Sonderpreis entgegen. Geschäftsführerin Inge Hanschke erklärt, warum ihre Mitarbeiter nicht alles bekommen, aber trotzdem zufrieden sind.

CIO: Warum haben Sie mit Iteratec an der Umfrage teilgenommen?

Hanschke: Durch die Umfrage haben wir konkrete Aussagen über die Zufriedenheit der Mitarbeiter mit der internen IT erhalten. Daraus können wir Ansatzpunkte für Optimierungen ableiten.

Die IT-Abteilung bei Iteratec stellt für unsere Mitarbeiter neben der Kollaborations- und PC-Infrastruktur die Umgebungen für Projekte bereit. Die sind zum Teil höchst komplex, weil wir hier die Vorgaben unserer Kunden abbilden, um deren Infrastruktur in unseren Projekten spiegeln zu können. Da richten wir zum Beispiel Entwicklungs- und Testumgebungen zum Versions- und Konfigurationsmanagement ein, mit unterschiedlichen Application Server, Middleware und Workflow-Engines bis hin zu Anwendungssystemen wie OpenERP.

Aufgrund der engen zeitlichen Rahmenbedingungen in den Projekten ist die interne IT zusätzlich gefordert. Insofern ist uns das Feedback der Mitarbeiter enorm wichtig.

CIO: Wie wichtig ist es für Sie, diese Umfrage regelmäßig zu absolvieren?

Hanschke: Eine Wiederholung ist aus meiner Sicht generell interessant, um die Entwicklung in Bezug auf die abgefragten Kriterien beurteilen zu können. Ich bin aber noch unentschieden, ob eine jährliche oder eine Teilnahme in einem größeren Zeitabstand - etwa alle zwei bis drei Jahre - richtig ist. Sicher ist: Wir werden erneut teilnehmen.

CIO: Wie werden Sie mit den Umfrageergebnissen konkret arbeiten, um die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter weiter zu verbessern?

Hanschke: Wir stellen die Umfrageergebnisse auf internen Firmenmeetings vor. Die Mitarbeiter haben dort auch die Möglichkeit, Feedback und Vorschläge für die Verbesserung oder auch den Wegfall von Leistungen einzubringen. Daraus leiten wir im Management Maßnahmen ab, die erneut zur Diskussion gestellt und dann realisiert werden.

"Unsere Firmenkultur findet sich auch in der IT wieder"

CIO: Was macht die große Zufriedenheit der Mitarbeiter mit der IT in Ihrem Unternehmen aus?

Hanschke: Unsere Mitarbeiter zeichnet eine große Begeisterung für die Arbeit und eine hohe Kompetenzdichte aus. Diese Firmenkultur findet sich auch in der internen IT wieder. So werden von dieser effizient und flexibel auf den jeweiligen Projektkontext zugeschnittene Lösungen bereitgestellt. Ein wichtiger Beitrag für die Verbesserung des Arbeitsumfelds; entsprechend gut bewerten die Mitarbeiter die Ergebnisse der internen IT.

CIO: Das klingt nach Schlaraffenland, wo Sie mit der IT punktgenau auf die Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter eingehen.

Hanschke: Aus meiner Sicht geht es vor allem darum, angemessen zu arbeiten. Wir standardisieren, wo es notwendig und sinnvoll ist, etwa im Kontext der Infrastruktur.

So können wir Projektumgebungen durch die Auswahl und Kombination von Best-Practice-Mustern einfach und schnell auf den jeweiligen Kontext individuell zuschneiden. Diese Standards schränken die Freiheitsgrade für den einzelnen Mitarbeiter durchaus auch ein. Mit einer entsprechenden Reife werden die Standards aber im Allgemeinen akzeptiert.

CIO: Wie beurteilen Sie die Methodik der IT Excellence Benchmark?

Hanschke: Gut ist aus meiner Sicht die anonyme Online-Befragung mit geringem Zeitaufwand für den Einzelnen. So ist die Hürde für die Teilnahme sehr niedrig. Ich würde eine Vertiefung im einen oder anderen Punkt aber begrüßen, etwa mit Freitexten.

Die Erfolgsaussichten für Kollaborations-Tools sind gut

CIO: Der Spezialbereich Collaboration hat in der Umfrage insgesamt eher schlecht abgeschnitten. Wie bewerten Sie die Ergebnisse dieser Frage für Ihr Unternehmen?

Hanschke: Die Ergebnisse der Frage nach Web 2.0-Technologien entsprechen unserem aktuellen internen Angebot. Wikis bilden bei uns eine wesentliche und akzeptierte Infrastruktur für das Wissensmanagement. Weitere Kollaborations-Tools, beispielsweise für Community-Plattformen, sind bei uns aktuell in der Erprobungsphase beispielsweise für Community-Plattformen. Insofern schätze ich die Erfolgsaussichten dieser Tools bei Iteratec als insgesamt sehr gut ein.
Wichtig für die Einführung sind ein klares Nutzungskonzept, eine Einbettung in die internen Prozesse und ein aktiv gestalteter Veränderungsprozesses zur Verankerung im Unternehmen.

CIO: Vielen Dank für das Interview.