CRM-Lösungen als Wachstumsmotor

Telekom-Branche gibt wieder Geld für IT aus

22.02.2006 von Christiane Pütter
Der Markt für Software und IT-Services in der deutschen Telekommunikationsbranche wird bis 2009 im Schnitt um sechs Prozent zulegen. Weil ihre Kunden anspruchsvoller und immer besser informiert sind, wird die Branche vor allem in Customer Relationship Management (CRM) investieren. Das berichten die Berater von Pierre Audoin Consultants.

Die Schulden aus den UMTS-Investitionen sind abgeschrieben und die Kostenreduzierungen zeigen Wirkung - Analysten sehen ein Ende des Sparkurses bei den Telekommunikationsfirmen in Deutschland erreicht. Im vergangenen Jahr ist der Markt für die entsprechende Software um sieben Prozent gewachsen. Dabei kam vor allem das Projektgeschäft in Gang, während der Anwendungs-Software-Markt ein eher mäßiges Plus von 3,5 Prozent verzeichnete.

In den kommenden drei Jahren gehen die Experten von einem Anstieg um durchschnittlich sechs Prozent aus. Als Wachstumsmotoren gelten Projekte, die Betriebskosten durch Optimierungen im Bereich OSS (Operational Support System) senken. Vor dem Hintergrund zunehmender Automatisierung und der Erfordernis, verschiedene System-Komponenten zu integrieren, sehen die Analysten die Themen SOA und Enterprise Application Integration (EAI) im Aufwind.

Ein weiterer Faktor sind neue Produkte und Services, die Telekommunikationsunternehmen entwickeln, um sich dem immer schärferen Wettbewerb zu stellen. Unter dem Oberbegriff "Enhanced Services" nennen die Analysten beispielsweise besondere Online-Services von Internet Service Providern. Weil die in Netzwerke und Plattformen integriert werden müssen, erwartet PAC bis 2009 ein Wachstum von 14 Prozent in den Segmenten Projektgeschäft, Anwendungs-Software und Outsourcing.

Damit setzt sich dieser Teilbereich an die Spitze, während für das Segment Operational Support Systems (OSS) mit einem Plus von 4,2 Prozent bis 2009 der geringste Anstieg prognostiziert wird.

Für die Autoren der Studie steht fest, dass die privaten Endkunden der Telekommunikationsfirmen technisch immer stärker aufrüsten. Im Zuge dessen müssen Komplettlösungen und Pakete angeboten werden, die zum Beispiel Festnetz- oder Mobilverträge mit Internet-Services kombinieren. Ziel ist letztlich, ein kundenzentriertes Management zu etablieren, was neuen Bedarf an IT-Projekten und CRM-Lösungen mit sich bringt.

Die Analysten wollten außerdem wissen, wie die Anbieter im Bereich Enhanced Services aufgestellt sind. T-Systems führt demnach vor HP, IBM, Siemens Business Services und Amdocs.

Für die Studie wurden 60 Telekommunikationsfirmen befragt.