Spartenverkäufe bis September abgeschlossen

Triaton setzt auf die starken Arme von HP

23.08.2004 von Thomas Zeller
IT-Dienstleister Triaton trennt sich von kleineren Geschäftsbereichen um sich stärker auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. Seine Zukunft sehe das Unternehmen vor allem beim Business Process Outsourcing für den Human-Ressources-Bereich, sagt Peter Chylla, Vorsitzender der Geschäftsführung im Gespräch mit CIO-Online. "Ich sehne mich nach dem Verlust der Eigenständigkeit", kommentiert er sein Vorhaben Triaton bei HP zu integrieren.

Im Zuge der Restrukturierung verkauft Triaton seine Sparte IT-Immobilien Services an Teleport Köln. Der Bereich entwickelt IT-Betreiberkonzepte für die Immobilienwirtschaft. Außerdem geht das Segment Trading an das Systemhaus SCC. Trading war bisher für den Handel mit Hard- und Software zuständig.

Zu den Portfoliobereinigungen bei Triaton gehört auch der Bereich Spaceline, der künftig bei HP Network Solutions angesiedelt wird. "Über eine vierte Sparte verhandeln wir zurzeit noch mit drei Partnern. Ergebnisse sollen noch im September vor Abschluss des Geschäftsjahres erreicht werden", ist sich Chylla sicher. Von den Verkäufen und Umstrukturierungen seien mehrere Dutzend Mitarbeiter betroffen.

Dennoch hält der IT-Dienstleister an seinen Zielen fest allein in Deutschland bis zum Ende des Geschäftsjahres 336 Beschäftigte abzubauen. "Bisher musste noch keine einzige betriebsbedingte Kündigung ausgesprochen werden", sagt Chylla. Ein großer Teil der Mitarbeiter hätten Altersteilzeitreglungen in Anspruch genommen, oder wären zu HP oder ThyssenKrupp gewechselt. Im Ausland seien die Einheiten in Singapur, China und den USA voll in HP-Organisationen integriert wurden. Die französische Niederlassung vollzieht zurzeit einen Management Buy-Out.

Kunden nehmen Übernahme gelassen

Insgesamt habe Triaton die Übernahme durch HP gut verkraftet, meint der 51-Jährige. Normalerweise gebe es bei solchen Transaktionen einen deutlichen Umsatzeinbruch. Das habe der IT-Dienstleister verhindern können. Während die Einnahmen fast konstant geblieben wären, hätte der Gewinn sogar deutlich zulegen können. Es habe keinen einzigen überraschenden Verlust unter den Kunden gegeben, zieht Chylla Bilanz. Nur ein Unternehmen habe wegen anderweitiger Verträge der Konzernmutter gekündigt.

Als seine wichtigste Aufgabe in den kommenden Monaten beschreibt der Manager die schnelle Integration von Triaton in den Dienstleistungsbereich von HP. "Ich sehne mich nach dem Verlust der Eigenständigkeit", meint Chylla leicht überspitzt. Der IT-Dienstleister sei im Verbund mit dem globalen Konzern einfach besser aufgehoben. Bis Ende 2005 soll die Firma komplett in die Dienstleistungssparte von HP integriert sein.

Die Zukunft lautet BPO

Am stärksten wachsen will Triaton künftig im Geschäftsprozess-Outsourcing. Insbesondere der Human Ressources-Bereich verspreche ein lukratives Geschäft. Bereits jetzt realisiert das Unternehmen monatlich etwa 530000 Gehaltsabrechnungen.

Für den deutschen Markt erwartet Chylla eine weitere Konsolidierung. Nur die globalen Player hätten künftig eine Chance. Ingesamt biete das Outsourcing für den IT-Sektor jedoch kein reales Wachstum. Vielmehr handele es sich dabei volkswirtschaftlich einfach nur um eine Verlagerung von Prozessen und Dienstleistung.

Weitere Meldungen:

HP räumt bei Triaton auf
HP kauft Triaton
Akute Absturzgefahr

Bücher zu diesem Thema:

Chefsache IT-Kosten
Dienstleistungsmarketing