Schnellere Geschäftsprozesse, aber kein Nutzen

Über die Kosten für Unified Communications

14.01.2009 von Riem Sarsam
Die Einführung von Unified Communications läuft eher schleppend. Viele Unternehmen sind noch verunsichert: Was sie hindert, welche Anforderungen sie haben und was Anbieter tun müssen.

Noch prägen Pilotprojekte den deutschen Markt für Unified Communications. Doch der Stellenwert steigt über die nächsten Jahre hinweg kontinuierlich. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Unified Communications: Business-Kommunikation im 21. Jahrhundert" des Marktforschers Experton Group.

Während 2009 noch kleinere Projekte den Markt von Unified Communications prägen, soll 2010 die Einführung im großen Stil erfolgen.

Demnach wächst der Bereich von 420 Millionen Euro in 2007 auf 1,3 Milliarden Euro bis Ende 2010. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 46 Prozent. 2009 prägen vor allem noch kleine Installationen und weiterhin Pilotprojekte zwischen vereinzelten größeren Rollouts das Marktgeschehen. Ab 2010 rechnen die Analysten mit mehr Einführungen von Unified Communications im großen Stil. Bis 2012 wird der Trend wieder etwas abflachen.

Die Zielsetzung bei der Einführung von Unified Communications ist bei fast allen Unternehmen die gleiche: Sie wollen Geschäftsprozesse beschleunigen und Reaktionszeiten verkürzen. Diese beiden Punkte sind geradezu die Basisanforderungen an die Anbieter. Aus technischer Sicht setzen Anwender vor allem Stabilität der Lösungen voraus.

Vor allem die hohen Investitionen schrecken viele Unternehmen noch davor ab, Unified Communications einzuführen.

Noch stehen der Einführung von Unified Communications jede Menge Hindernisse im Weg: Bei Unternehmen ohne Erfahrung mit der Technologie zeigt sich, dass vor allem die Höhe der Investitionen, sie hindert Unified Communications einzuführen. Außerdem bemängeln, dass für sie kein quantifizierbarer Nutzen ersichtlich ist.

Im Gegensatz dazu stehen Firmen, die Unified Communications bereits einsetzen. Die Mehrheit beurteilt die Einführung mit Blick sowohl auf finanzielle wie nicht-finanzielle Aspekte im Nachhinein durchweg positiv. Die Ziele wie Verkürzung der Reaktionszeiten wurden zum Großteil erreicht.

Awareness für Unified Communications steigern

Die Experton Group geht deshalb davon aus, dass aktuelle Anwender weiter in die Technologie investieren werden. Bei den anderen Unternehmen muss jedoch noch Überzeugungsarbeit geleistet werden. Referenzen und Case Studies sind hilfreiche Tools für Anbieter im Verkaufsprozess.

Dass bei der Gruppe der Nicht-Anwender die Awareness für Unified Communications Lösungen gesteigert werden muss, zeigt folgender Punkt: Mehr als die Hälfte der Unternehmen ohne Erfahrung weiß nicht, in welche Produkte wie zum Beispiel Collaboration oder Präsenzfunktion sie investieren würden. Die Experton Group rät Anbietern, sich an CIOs und IT-Verantwortliche zu wenden. Sie sind die treibende Kraft für die Anschaffung neuer Technologien.

Für die Studie "Unified Communications: Business-Kommunikation im 21. Jahrhundert" befragte die Experton Group 118 Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitern.