Prozessoptimierung immer wichtiger

Umdenken bei Business Software

25.03.2008 von Alexander Galdy
Die Anforderungen an Business Software ändern sich in den kommenden drei bis fünf Jahren. Das ist das Ergebnis einer Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz. Demnach stehen prozessorientierte Aspekte bei Unternehmen künftig klar im Vordergrund.
Noch stehen Kernprozesse im Bereich Business Software im Vordergrund.

Heute legen Firmen vor allem Wert auf effiziente IT-Unterstützung der Kernprozesse. Der Einsatz von Business Software konzentriert sich hauptsächlich auf die Module Finanzbuchhaltung, Einkauf- und Lagerbewirtschaftung, Controlling und Personalwesen.

Im Gegensatz dazu werden künftig im Bereich Business Software Prozesse immer wichtiger. Für 72 Prozent aller Befragten stehen regelmäßige Analyse und Bewertung von Kundeninformationen und darauf basierte Marketing-Aktivitäten im Vordergrund. Eine kontinuierliche Optimierung der Prozesse befindet sich bei 56 Prozent ganz oben auf der Liste der Anforderungen an Business Software.

Schlanke Prozesse für mehr Erfolg

Rund ein Viertel der Unternehmen arbeitet heute an der kontinuierlichen Optimierung der Prozesse. In fünf Jahren wird bereits über die Hälfte erkannt haben, dass schlanke Prozesse notwendig sind, um weiterhin eine Markt-Relevanz zu bewahren.

Die Studie zeigt, dass vier von fünf Unternehmen, die bereits ein ERP-System im produktiven Einsatz haben, einen Release-Wechsel durchführen würden, falls damit neue betriebswirtschaftliche Funktionalitäten zur Verfügung stehen. Für 73 Prozent der Befragten wären neue technologische Möglichkeiten wie Schnittstellen zu anderen Applikationen oder mobile Anwendungen ein Grund, sich eine neue Lösung zu suchen.

Release-Wechsel nur bei "End of Support"

Rund 60 Prozent lassen sich nur dann zu einem Release-Wechsel bewegen, wenn das "End of Support" kommuniziert wird. Etwa 83 Prozent der Befragten wollen nur erprobte und investitionssichere Technologie einsetzen. Fast zwei Fünftel erachten die Technologie als irrelevant, solange die Business-Anforderungen erfüllt sind. IT als Image spielt nur bei etwas mehr als einem Drittel eine Rolle, während genauso viele Firmen die Technologie als Business-Driver empfinden.

Während heute 64 Prozent der Unternehmen ein eigenes ERP-System mit Hardware und Software im Haus betreiben, werden es in fünf Jahren nur noch 45 Prozent sein, weil Outsourcing oder Software as a Service deutlich gezielter eingesetzt werden. Der Online-Bezug einzelner Services wie CRM wird in den kommenden fünf Jahren um etwa die Hälfte wachsen, denn 2012 wird rund ein Viertel der Firmen diese Services nutzen.

Business-Strategie gibt die Marsch-Route verstärkt vor

Auch bei der Entscheidungsfindung wird sich etwas tun. Bisher nutzt nur knapp ein Fünftel der Firmen eine generelle Business-Strategie, um diese zu steuern. Bis 2012 wird sich die Anzahl der Unternehmen, die so verfahren, verdoppeln.

Ähnlich sieht es bei den Daten aus. Momentan können nur 14 Prozent der befragten Firmen sagen, sie hätten standardisierte Stammdaten und keine Redundanzen mehr. Bis 2012 will über die Hälfte diesen Zustand erreicht haben.

Für die Studie "Welche Anforderungen müssen Business Software Systeme in den kommenden drei bis fünf Jahren Stand halten?" befragte die Fachhochschule Nordwestschweiz im Auftrag des Schweizer IT-Unternehmens Bison 620 Firmen in der Schweiz, Deutschland und Österreich.