ITler versus Business

Unterschiedliche Erwartungen an Mobile-IT

30.04.2014 von Christiane Pütter
Manager jenseits der IT hegen größere Hoffnungen an Mobile-IT als Informatiker. Größter Hemmschuh bleiben Sicherheitsbedenken, wie eine Lünendonk-Studie ergab.

Von der Steigerung der Umsätze und Marktanteile über effizientere Prozesse bis zu mehr Qualität für die Kunden - die Liste der Erwartungen an Mobile IT ist lang. Das geht aus der Studie "Mobile Enterprise Review" hervor, für die der Berater Lünendonk aus Kaufbeuren Entscheider aus rund 90 großen Unternehmen (mindestens 1000 Mitarbeiter) befragt hat.

Die Studie entstand in Zusammenarbeit mit fünf Unternehmen: Devoteam, Pwc, Senacor, Seven Principles und Steria Mummert Consulting.

Lünendonk "Mobile Enterprise Review - Mehr Strategie wagen" -
Lünendonk-Studie "Mobile Enterprise Review"
"Mehr Strategie wagen" stellt der Berater Lünendonk aus Kaufbeuren seiner Studie "Mobile Enterprise Review" voran. Im Auftrag von Unternehmen wie Steria Mummert und Pwc hat Lünendonk rund 90 Unternehmen mit jeweils mehr als 1.000 Mitarbeitern befragt.
Hohe Erwartungen der Nicht-Informatiker
Knapp sechs von zehn Befragten (58 Prozent) versprechen sich mehr Erfolg durch den Einsatz von mobiler IT. Dabei zeigen sich Informatiker abgeklärter als Non-IT-Manager. Unter den Nicht-Informatikern erwarten rund drei Viertel (73 Prozent) mehr Erfolg.
Branchenspezifische Unterschiede
Insbesondere Banken und Dienstleister versprechen sich mehr Umsatz und Marktanteile durch mobile IT. Die Industrie setzt vor allem auf die Verbesserung von Service-Spektrum und Qualität für die Kunden sowie auf effizientere Prozesse. Gesundheitswesen und öffentlicher Dienst erwarten sich mehr Mitarbeiterproduktivität.
Strategischer Ansatz
Lünendonk wollte wissen, inwieweit Mobile Enterprise strategisch ausgerichtet ist. Das nehmen 59 Prozent der Banken/Dienstleister für sich in Anspruch, aber nur 52 Prozent der Befragten aus Gesundheitswesen/öffentlichem Dienst. Insgesamt bejahten 56 Prozent der Studienteilnehmer die Frage.
Branchenabhängiger Nutzungsgrad
Die Autoren der Studie unterscheiden zwischen der Mobilitätsquote einerseits und dem Nutzungsgrad andererseits. Die Industrie fällt zurück: die Mobilitätsquote liegt nur bei knapp 24 Prozent. Immerhin beträgt der Nutzungsgrad aber 52 Prozent.
Mobile Lösungen im Einsatz
Über alle Branchen hinweg sind es insbesondere Management, Produktion/Leistungserbringung und Vertrieb, die mobile Lösungen nutzen. Entwicklungsabteilungen haben nach den Zahlen dieser Studie das geringste Interesse an mobilen Lösungen.
Vergleich der Betriebssysteme
Mit fast drei Vierteln der Nennungen (74 Prozent) liegt Apple iOS vorn. Es folgen Blackberry und Android mit jeweils fast 50 Prozent. Alle anderen Alternativen bleiben unter der 20-Prozent-Marke.
Hemmnisse für Mobile IT
Eine sehr deutliche Antwort geben die Studienteilnehmer auf die Frage, was Mobile Enterprise hemmt: Sicherheitsbedenken (45 Prozent "sehr große Hürde", 32 Prozent "große Hürde").
Verbot externer Apps
Studienteilnehmer, die die Frage nach einer Mobile-Enterprise-Strategie bejaht haben, schließen externe Apps konsequenter aus als andere. Sie sprechen häufiger formale Verbote aus und sorgen besser dafür, dass diese auch technisch umgesetzt werden.
Adressierung von Risiken
Wer nach eigenen Angaben über eine Mobile-Enterprise-Strategie verfügt, kümmert sich stärker um Risiken durch nicht vertrauenswürdige Apps. So werden geschäftliche Apps häufiger abgeschottet, auch werden öfter Listen erlaubter Apps erstellt.

Nach den Zahlen der Umfrage setzen insbesondere Nicht-Informatiker große Hoffnungen auf die Technologie. 73 Prozent der Non-IT-ler erklären, Mobile Enterprise bringe dem Unternehmen mehr Erfolg. Unter den befragten Informatikern sind es mit 55 Prozent deutlich weniger.

Mehr als jeder zweite Befragte (56 Prozent) gibt an, in seinem Unternehmen gebe es eine Strategie für Mobile Enterprise. Hier sehen sich Banken und Dienstleister vorn (59 Prozent), während das Gesundheitswesen und der öffentliche Dienst mit 52 Prozent der Nennungen hinten liegen.

Wer die Frage nach einer solchen Strategie bejaht hat, scheint stärker auf IT-Security zu achten. So sprechen Unternehmen mit Strategie häufiger formelle Verbote für externe Apps aus und setzen Vorsichtsmaßnahmen auch häufiger technisch um. Insgesamt bleiben Bedenken in puncto Sicherheit das größte Hindernis für die Nutzung von mobile IT.

Mobile soll so einfach sein wie Autofahren

Es geht dabei aber auch um Fragen von Nutzbarkeit und User Experience. Lünendonk zitiert einen CIO mit den Worten: "Wenn ein Fahrer in einen VW, BMW oder Mercedes einsteigt, findet er sich intuitiv zurecht und erkennt seine Marke wieder. Dieses Erlebnis sollen die Benutzer auch bei Webseiten, Apps und Mobile-optimierten Inhalten haben."