Tipps & Tools

Upgrade von XP & Vista auf Windows 7

06.04.2011 von Christian Löbering
Sie wollen von XP oder Vista auf Windows 7 umsteigen? Nutzen Sie unsere Tipps & Tools für eine saubere Übertragung Ihrer Dateien, Profile, Einstellungen und Anwendungen auf das neue System.
Probleme vermeiden: Bevor Sie Windows 7 installieren, sollten Sie auf Ihrem XP- oder Vista-PC den Windows 7 Upgrade Advisor ausführen. Er zeigt, ob Ihre Hard- und Software beim Umstieg mitmacht.

Windows 7 zu installieren geht ganz schnell und ist nicht kompliziert. Aufwendig wird’s allerdings, wenn Sie mit der Konfiguration des Systems, den Benutzerprofilen oder den installierten Anwendungen bei Null anfangen müssen. Sie möchten dann lieber doch alles vom alten System übernehmen. Besonders wichtig ist natürlich, dass Sie Ihre eigenen Dateien, Dokumente, Bilder, Musik und Videos vollständig auf das neue System schaffen.

Wege zum neuen System: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, auf Win 7 umzusteigen. Am einfachsten ist das direkte „In Place“-Upgrade. Es funktioniert allerdings nur von bestimmten Vista-Editionen auf bestimmte Windows-7-Varianten. Wie es genau geht, erfahren Sie in diesem Artikel. Auch für das Upgrade von XP auf Windows 7, die Übertragung Ihrer Daten und Einstellungen auf einen neuen Windows-7-PC, die Parallel-Installation oder die Virtualisierung Ihres alten Systems finden Sie hier die passende Anleitung samt Tools.

Wir zeigen Ihnen, wie ein Upgrade von XP & Vista auf Windows 7 funktioniert.
Foto: Microsoft

1. Hardware-Check: Microsoft-Tool Windows 7 Upgrade Advisor nutzen
Falls Sie Ihren XP- oder Vista-PC auf Windows 7 upgraden möchten, sollten Sie vorher prüfen, ob die Hardware kompatibel ist und die installierte Software auch unter Windows 7 noch läuft. Der erste Schritt dafür ist die Installation des Windows 7 Upgrade Advisor. Nachdem Sie das Tool gestartet haben, durchläuft Ihr System drei Prüfungen. Danach gibt es jeweils eine Ergebnisseite für den Umstieg auf die 32- und die 64-Bit-Variante.

System-Check: Der erste Test prüft die grundlegenden Hardware-Voraussetzungen und sagt Ihnen, ob ein direktes Upgrade möglich ist. Der zweite Check prüft Ihre Hardware-Komponenten auf bekannte Inkompatibilitäten. Der dritte Test zeigt Ihnen an, welche Software unter Windows 7 Probleme machen könnte. Hier wurde bisher allerdings nur ein Bruchteil der auf unserem Testrechner installierten Software erkannt.

Direkt von Vista auf Windows 7 wechseln

2. Software-Check: Microsofts Kompatibilitäts-Center besuchen
Falls der Windows 7 Upgrade Advisor nicht Ihre gesamte Hard- oder Software erkannt hat, dann können Sie in Microsofts Kompatibilitäts-Center nach den fehlenden Elementen suchen. Sie erreichen das Center über den entsprechenden Link im Upgrade Advisor. Hier können Sie entweder ganz konkret über das Suchfeld nach einer Hard- oder Software forschen oder das Center durchstöbern.

Kompatibel oder nicht? Bei Software erfahren Sie, ob sie kompatibel mit der 32- und/oder 64-Bit-Fassung von Windows 7 ist. Bei Hardware bekommen Sie zudem die Infos, ob das Gerät von Microsoft zertifiziert ist und ob Sie einen zusätzlichen Treiber dafür benötigen. Den Extra-Treiber können Sie direkt über das Kompatibilitäts-Center herunterladen.

Hinweis: Vor allem der Software-Anteil im Kompatibilitäts-Center ist noch stark lückenhaft. Ist eine Anwendung hier nicht zu finden, dann sehen Sie auf der Website des Herstellers nach, ob es eine Vista-Version davon gibt. Ist das der Fall, funktioniert diese in aller Regel auch unter Windows 7. Existiert keine Vista-Version, läuft das Tool nach dem Upgrade wahrscheinlich nicht mehr.

3. „In Place“-Upgrade: Direkt von Vista auf Windows 7 wechseln
Die einfachste Art, Windows 7 zu installieren und dabei alle Daten, Einstellungen und installierten Programme zu behalten und zu übertragen, ist das „In Place“-Upgrade. Microsoft hat es allerdings nur von bestimmten Vista-Versionen auf bestimmte Windows-7-Versionen vorgesehen (siehe Tabelle).

Vorgänger

Home Premium

Professional

Ultimate

Windows 2000

nein

nein

nein

Windows XP

nein

nein

nein

Windows Vista Home Basic

ja

nein

ja

Windows Vista Home Premium

ja

nein

ja

Windows Vista Business

nein

ja

ja

Windows Vista Ultimate

nein

nein

ja


Außerdem ist generell immer nur ein Upgrade von 32 auf 32 Bit und von 64 auf 64 Bit möglich. Sollten Sie eine der unterstützten Kombinationen nutzen können und wollen, starten Sie einfach das Setup, indem Sie den PC von der Windows-7-DVD booten oder unter Vista die Setup.exe auf der DVD aufrufen. Im dritten Dialog des Setups wählen Sie dann die Option „Upgrade“.

Die Setup-Routine prüft zunächst, ob genügend Speicherplatz (16, besser 50 GB) auf der ehemaligen Vista-Partition frei ist und ob andere Hard- oder Software-Probleme beim Upgrade auftreten könnten. Ist das der Fall, dann beseitigen Sie die dort genannten Probleme, indem Sie etwa einen monierten Treiber de-installieren. Danach starten Sie das Upgrade neu.

System-Inventur: Nun führt das Setup eine umfangreiche System-Inventur durch. Dabei werden alle installierten Anwendungen, eigenen Dateien und die Einstellungen ermittelt und gesichert, damit Sie später in Windows 7 wieder eingebunden werden können.

Langes Upgrade: Der Upgrade-Vorgang kann je nach Menge der installierten Software und nach Rechenleistung lange dauern. Die Werte reichen hier von etwa 2 Stunden bis zu schier unglaublichen 21 Stunden. Trotzdem ist diese Umstiegsvariante die bequemste.

Profile und Daten per Tool auf einen Win-7-PC übertragen

Umzugshelfer: Mit Microsofts Easy-Transfer-Assistenten können Sie Daten, Einstellungen und ganze Benutzerprofile von Ihrem alten PC auf einen neuen Windows-7-Rechner übertragen

4. Upgrade: Mit Microsoft-Tool von XP auf Windows 7 wechseln
Wenn Sie nicht in der glücklichen Lage sind, ein „In Place“-Upgrade durchführen zu können, müssen Sie den umständlicheren Weg über das User State Migration Tool (USMT) aus dem Windows Automated Installation Kit für Windows 7 (WAIK) gehen. Der Trick dabei ist, dass Sie Windows 7 zwar neu auf die bestehende Systempartition installieren, aber während des Setups die Systempartition weder löschen noch formatieren. Das Setup verschiebt dann automatisch Ihr gesamtes altes System samt Einstellungen, Benutzerprofilen, eigenen Dateien und Programme-Ordner in das Verzeichnis \Windows.old. Aus diesem Ordner heraus können Sie Ihre Daten und Einstellungen in Windows 7 mit USMT automatisch per „Hardlink-Migration“ an die richtigen Stellen zurückschreiben lassen.

Upgrade-Assistent: USMT ist ein komplexes Kommandozeilen-Tool. Um den Vorgang zu vereinfachen, legen Sie mit pcwUpgradeWin einen speziell präparierten USB-Stick an, der Ihnen das Upgraden größtenteils abnimmt. Wie Sie den Stick erstellen und einsetzen, lesen Sie im Tipp „Windows-Upgrade statt kompletter Neu-Installation“.
Achtung: Bei der Übertragung von installierter Software ist USMT ziemlich schwach. Es erfasst nur etwa 20 populäre Anwendungen (Office, Firefox ...).

5. Umzug: Profile und Daten per Tool auf einen Win-7-PC übertragen
Nicht immer soll das neue Windows 7 auf den bestehenden PC installiert werden. Häufig ist es auch so, dass Sie sich einen neuen PC mit Windows 7 gekauft haben, Sie aber Ihre eigenen Dateien, Einstellungen und Anwendungen von Ihrem alten XP- oder Vista-PC auf den neuen übertragen möchten. Sollten die Partitionen auf Ihrem neuen Rechner jeweils mindestens genauso groß sein wie auf dem alten, können Sie die Daten relativ reibungslos mit Microsofts Easy-Transfer für Windows 7 übertragen.

Easy-Transfer einsetzen: Sorgen Sie zunächst dafür, dass beide Rechner im Netzwerk verbunden sind und sich sehen können. Installieren Sie dann Easy-Transfer auf Ihrem alten Rechner, und starten Sie es. Dann klicken Sie im neuen System auf „Start“, geben „Easy“ in das Suchfeld ein und starten den entsprechend gefundenen Eintrag. Folgen Sie dem Assistenten des Quell-Rechners bis zur Schlüsselvergabe. Dann folgen Sie dem Assistenten des Zielrechners und geben dort den Schlüssel ein, um beide PCs zu verbinden. Nun wählen Sie die Profile, Dateien und Ordner, die Sie übertragen möchten. Über „Erweiterte Optionen“ können Sie die Laufwerkszuordnungen wählen (also welche Laufwerke des Ziel-PCs denen des Quell-Rechners entsprechen sollen). Die eigentliche Übertragung kann mehrere Stunden dauern. (PC-Welt)