Frames verhindern die Auffindbarkeit im Internet

Viele Firmen-Websites sind für Suchmaschinen unsichtbar

20.01.2006 von Roland Kissling
Suchmaschinen werden für die Besucherzahl der eigenen Website immer wichtiger. Eine spezielle Optimierung kann hier Wunder wirken. Allerdings ist das Bewusstsein bei den Unternehmen dafür noch nicht vorhanden, zeigen aktuelle Studien aus Österreich und Deutschland.

Den Untersuchungen zufolge nutzen rund 85 Prozent aller Internet-User Suchmaschinen zum Auffinden bestimmter Webseiten - allerdings schauen sich rund 90 Prozent der Nutzer maximal die ersten 30 Suchergebnisse an. Der Rest bleibt unsichtbar. Mittlerweile gibt es eine Reihe komplizierter Methoden und Tipps, wie man Platzierungen erhöhen kann. Neben Büchern beschäftigen sich zahlreiche Webseiten und auch immer mehr eigene Agenturen speziell mit diesem Thema.

Seiten sind nicht optimiert

Unter den Top-500 Unternehmen Österreichs sind aber rund 80 Prozent nicht fit für Internet-Suchmaschinen wie Google oder Yahoo, ergab eine Untersuchung von CPC Consulting unter den Websites der 500 größten österreichischen Unternehmen. Bei jeder fünften Webseite ist die Auffindbarkeit durch Suchmaschinen mangelhaft. Teilweise sind die Seiten für die Suchmaschinen-Robots sogar unsichtbar. Nur zwei Prozent haben bei der Gestaltung die aktuellen Bewertungskriterien der Suchmaschinen berücksichtigt.

Schuld an diesem Zustand sind zum einen veraltete Konzepte. So seien Frames ein Hindernis für die Auffindbarkeit einer Internetseite, sagt Christoph Pichler, Inhaber von CPC-Consulting. Aber 30 Prozent der untersuchten Unternehmen greifen immer noch auf Frames zurück. Die USA seien auf diesem Gebiet Vorreiter. "In den USA findet man mittlerweile so gut wie kein Unternehmen, das auf seiner Homepage Frames verwendet", so Pichler weiter. Ein weiterer Fehler vieler österreichischer Firmen sei die Verwendung von Grafiken statt Inhalten auf der Startseite. Das mache sie so gut wie unsichtbar für die Such-Robots, heißt es in der Studie.

Oft fehle den professionellen Web-Agenturen oder internen Spezialisten, die die Seiten für Unternehmen gestalten, das Know-how. Google und andere Suchmaschinen ändern laufend die Bewertungskriterien um Usern die relevantesten Suchergebnisse zu präsentieren. Den Marketing- oder Internetverantwortlichen fehle oft das Bewusstsein, die eigene Webseite auf die Suchmaschinen-Fitness hin zu überprüfen. Benchmarking und Website-Analyse seien für viele der Unternehmen Fremdwörter, so die Studie. Ohne den tatsächlichen Stand der Dinge zu kennen, könne man aber auch nichts verbessern.

Auch in Deutschland mangelhaft

Eine stichprobenartige Untersuchung von 50 deutschen Unternehmenswebsites durch die Firma Links & Law kam zu ähnlichen Ergebnissen. Sie belegt, dass nur auf sechs Prozent der untersuchten Internetauftritte die wichtigsten Maßnahmen für eine Optimierung für Suchmaschinen getroffen wurden. Auch hier verwendeten 18 Prozent der untersuchten Websites Frames - und sperren damit Suchmaschinen-Robots aus. Effektiv um Links von anderen Webseiten kümmern sich gerade einmal acht Prozent, von einer gelungenen Optimierung der Seitentitel kann ebenfalls nur in acht Prozent der Fälle gesprochen werden.

Impressum fehlt

Darüber hinaus hatten nur 40 Prozent der untersuchten Websites ein vollständiges Impressum. Dies würde bei einer Anzeige eine Verwaltungsstrafe nach sich ziehen. Zwar fehlt das Impressum nur bei sechs Prozent der untersuchten Websites ganz - aber die Genauigkeit der Informationen wie E-Mail-Adresse oder berufsrechtliche Angaben lässt bei weiteren 30 zu wünschen übrig. Fehler fanden sich auch bei Websites von Anwälten beziehungsweise Web-Designern.

Der Artikel stammt von unserer österreichischen Schwesterpublikation Computerwelt.