Fiducia-Entwicklung

VR-Banken mit neuem Online Banking Tool

13.12.2012 von Christiane Pütter
Die Volks- und Raiffeisenbanken wollen ihren Kunden ab dem kommenden Jahr ein neues Tool zur persönlichen Haushalts- und Budget-Planung anbieten.
Der virtuelle Finanzmanager soll Kunden der VR-Banken helfen, mit dem Einkommen auszukommen.
Foto: Fiducia

Kunden der Volks- und Raiffeisenbanken nehmen Online-Banking-Angebote gut an. Das gilt zumindest für die VR-Banken im Geschäftsgebiet des internen IT-Dienstleisters Fiducia, Karlsruhe. Diese 700 Volks- und Raiffeisenbanken verzeichneten beim Online-Banking in den vergangenen drei Jahren einen Anstieg von 50 Prozent. Das entspricht aktuell einem Volumen von 400 Millionen Besuchen ihrer "virtuellen Filiale", die Tendenz ist weiter steigend.

Ab dem kommenden Jahr wollen die VR-Banken ihren Kunden kanalübergreifend ein neues Tool anbieten, das Personal Finance Management (PFM). Neben Grundfunktionen wie Kontoübersicht und -saldierung soll es "eine vollautomatische Zuordnung der Kontoumsätze zu verschiedenen Positionen wie Miete, Lebenshaltung, Versicherungen, Gehalt und mehr" bieten. Das versichert zumindest die Fiducia.

Glaubt man dem IT-Dienstleister, kann das Tool auf Wunsch vor Mehrausgaben warnen und den Kunden informieren, wenn das Konto unter einen bestimmten Betrag zu fallen droht. Der virtuelle Finanzmanager soll den Verbraucher in seiner persönlichen und haushaltsbezogenen Budget- und Finanzplanung unterstützen.

Das Tool soll in die mobilen Lösungen der Fiducia, beispielsweise die Banking-App vr.de, integriert werden. Nach den Worten von Klaus-Peter Bruns, Vorstands-Chef des IT-Dienstleisters, will sich das Unternehmen als "Innovationstreiber im deutschen Bankenmarkt positionieren". Er sagt über das neue Tool: "Mit Blick auf den hohen Grad der Integration in die vorhandenen Systeme gab es bisher keine vergleichbare Lösung."

Der Blick von außen auf die Online-Banking-Angebote der deutschen Kreditinstitute ist weniger schwärmerisch. Die Angebote seien zwar überwiegend gut, doch die ergänzende Beratung durch Kundenbetreuer per Telefon oder via Mail "verbesserungswürdig". Zu diesem Ergebnis kam zumindest die Studie "Online-Banking Filialbanken 2012" vom Deutschen Institut für Service-Qualität.

Berliner Sparkasse mit besonders gutem Service

Am besten schnitt in der Studie die Berliner Sparkasse ab. Die Tester bescheinigten dem Institut besonders guten Service in der E-Mail-Kommunikation sowie im telefonischen Kontakt mit den Kunden.

Der Jahresüberschuss vor Steuern 2011 der Genossenschaftlichen Finanz-Gruppe Volksbanken Raiffeisenbanken beläuft sich auf 5,7 Milliarden Euro. Das geht aus dem konsolidierten Jahresabschluss des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, Berlin, hervor.

Die Fiducia mit Sitz in Karlsruhe ist nach eigener Darstellung der größte IT-Dienstleister in der genossenschaftlichen Finanz-Gruppe. Ihr Kerngeschäft ist die Erbringung von IT-Leistungen für 700 Genossenschaftsbanken, für die Zentralinstitute und Unternehmen in der genossenschaftlichen Finanz-Gruppe sowie für über 50 Privatbanken. Insgesamt betreut die Fiducia 760 Banken, außerdem arbeitet sie für öffentliche Verwaltungen und Industrieunternehmen. Im Geschäftsjahr 2011 erwirtschaftete die Fiducia-Gruppe mit über 2.400 Mitarbeitern einen Umsatz von 648 Millionen Euro.