Verantwortung für Sicherheit ungeklärt

Was das Web 2.0 anrichten kann

03.09.2010 von Andrea König
Unternehmen in den USA und Großbritannien fürchten, dass ihre Mitarbeiter durch Web 2.0 ineffizienter arbeiten. In Frankreich sorgt man sich vor allem um Viren.

Neben den vielen Möglichkeiten die soziale Netzwerke, Blogs und Wikis Unternehmen bieten, birgen sie immer auch ein Sicherheitsrisiko. Malware, Datenverlust oder Viren können in das Firmennetzwerk eindringen.

Eine Studie des US-amerikanischen Ponemon Instituts zeigt nun, welcher Schaden für ein Unternehmen entstehen kann, wenn Mitarbeiter Web 2.0 fehlerhaft einsetzen. Einer der häufigsten Gründe für Datenverlust ist die Nachlässigkeit von Angestellten. In Großbritannien macht sie 46 Prozent aller Datenverstöße aus, in den USA 40 Prozent, in Frankreich 35 Prozent.

Die Studie enthält weitere Besorgnis erregende Zahlen. In den USA glauben 70 Prozent der IT-Experten multinationaler Konzerne, dass ihr Arbeitgeber zu wenige Ressourcen bereitstellt, um kritische Website-Applikationen zu schützen.

Die Mehrzahl der 2.100 Befragten ist der Meinung, dass Mitarbeiter zu wenig an Sicherheit denken, wenn sie vom Arbeitsplatz aus Internetapplikationen herunterladen, Links öffnen oder im Internet surfen. 52 Prozent der US-Befragten glauben, dass Angestellte selten oder nie an Sicherheitsaspekte denken. In Großbritannien sind es 49 Prozent, in Frankreich lediglich 22 Prozent.

Uneinigkeit herrscht bei der Frage nach der Zuständigkeit, den sicherheitsbewussten Einsatz von Web 2.0 im Unternehmen sicherzustellen. In Großbritannien und den USA sehen die Befragten den Endnutzer in der Pflicht, an zweiter Stelle folgen CISO und CIO. In Frankreich ist es die Personalabteilung gefolgt von der IT-Abteilung.

Ineffizienz ist die Bedrohung Nummer eins

Befragte in den USA und Großbritannien befürchten, dass die Nutzung von Web 2.0 zu Ineffizienz am Arbeitsplatz führt. Malware, Datenverlust und Viren werden in der Rangliste absteigend als weitere Bedrohungen genannt. In Frankreich werden die Viren als am gefährlichsten empfunden.

In den USA hat die Aufgabe Web 2.0-Risiken zu minimieren ein hohe bis sehr hohe Priorität. In Großbritannien will sich die Mehrheit der Befragten dieser Aufgabe in den kommenden zwei bis fünf Jahren widmen, in Frankreich hat das Web 2.0 als Sicherheitsrisiko nur geringe Priorität.

Das US-Marktforschungsinstitut Ponemon hat die Studie "Web 2.0 Security in the Workplace" im Auftrag von Software-Anbieter Checkpoint durchgeführt. Es wurden mehr als 2.100 Personen befragt.