Softselect: After-Sales-Unterstützung gewünscht

Was ERP können sollte

14.06.2010 von Christiane Pütter
Sieben von zehn Entscheidern wünschen sich ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning), die After-Sales-Prozesse besser unterstützen. Der Anteil der ERP-Kosten am gesamten IT-Budget liegt meist bei 21 bis 30 Prozent.
Wo Unternehmen bei ihren ERP-Systemen Verbesserungspotenzial sehen (laut einer Softselect-Umfrage).

Im "ERP Trend Report 2010" hat der Hamburger Marktforscher Softselect im Auftrag des Anbieters Infor 120 mittelständische und große Unternehmen über ihre Zufriedenheit mit Enterprise Ressource Planning (ERP) befragt. Dabei erklären 64 Prozent der Befragten, sie seien mit ihrem ERP-System zufrieden. 22 Prozent sind sogar "sehr zufrieden". Die verbleibenden 14 Prozent äußern sich "weniger zufrieden" - die Option "unzufrieden" war nach Aussage der Marktforscher durchaus vorhanden, wurde aber von keinem einzigen Studienteilnehmer angekreuzt.

Andererseits sehen die Befragten erhebliches Verbesserungspotenzial. So wünschen sich rund sieben von zehn Befragten (69 Prozent), das ERP-System würde After-Sales-Prozesse besser unterstützen. Fast ebenso viele (67 Prozent) halten die Bereitstellung von Steuerungsinformationen für verbesserungsfähig. Knapp jeder Zweite (46 Prozent) nennt außerdem die elektronische Anbindung externer Partner.

Ein ERP-System soll in erster Linie Geschäftsprozesse optimieren und standardisieren können. Das geben 97 Prozent der Befragten zu Protokoll. Sie erwarten außerdem Flexibilitätssteigerungen (91 Prozent) und mehr Effizienz beziehungsweise geringere Kosten (83 Prozent).

Die Höhe der ERP-Kosten am gesamten IT-Budget (laut Softselect).

Die Zufriedenheit der Studienteilnehmer bezieht sich auf verschiedene Punkte. 79 Prozent geben an, das ERP-System sorge für mehr Transparenz und Zuverlässigkeit der Prozesse. 78 Prozent beobachten Produktivitätssteigerungen, 71 Prozent sprechen von schnellerem Auftragsdurchsatz. 66 Prozent bescheinigen mehr Flexibilität und 60 Prozent Qualitätsverbesserungen bei Produkten und Dienstleistungen.

Die Autoren der Umfrage wollten außerdem wissen, nach welchen Kriterien Entscheider ERP-Software einkaufen. Hohe Bedeutung kommt demnach einer hohen Abdeckung von Branchenanforderungen zu. 67 Prozent der Studienteilnehmer sehen das als höchste Priorität an. Mit großen Abstand folgen eine schnelle Inbetriebnahme (14 Prozent), kostengünstiger Betrieb (zwölf Prozent) und geringe Einführungkosten (sieben Prozent).

Stichwort Kosten: Die Einführungskosten einer ERP-Software pro Nutzer geben 48 Prozent der Unternehmen mit 1000 bis 5000 Euro an. 41 Prozent nennen einen Betrag zwischen 5000 und 10.000 Euro. Der Anteil der ERP-Kosten am Gesamt-IT-Budget liegt in gut jedem zweiten Unternehmen (55 Prozent) bei 21 bis 30 Prozent. Bei rund einem Fünftel der Befragten (21 Prozent) bleibt er unter 20 Prozent.

Webbasierte Modelle keine Alternative

Schließlich ging es um die Frage, ob Entscheider sich vorstellen können, in den kommenden drei Jahren auf webbasierte Betriebsmodelle wie Application Service Providing (ASP) oder Software as a Service (SaaS) umzusteigen. Das Votum ist eindeutig: 77 Prozent stimmen mit "Nein".

Der "ERP Trend Report 2010" kann kostenlos angefordert werden kann.