Beispiele aus der Praxis

Wie iPad und Apps ins Business einziehen

01.08.2012 von Hartmut  Wiehr
Die Agentur Juwi MacMillan hat mehr als 3000 Außendienstmitarbeiter von Pharma-Unternehmen mit iPads ausgestattet. Die Business-Szenarien von Apple.

Laut Hersteller werden immer häufiger Apple-Systeme in Unternehmen eingesetzt – dafür sorgen vor allem das iPad und Apps. So nutzen nach einer aktuellen Marktstudie unserer Schwesterpublikation Computerwoche bereits mehr als drei Viertel der Firmen in Deutschland Tablet-PCs, wenn auch die Mehrheit davon nur einzelne Geräte.

Schick und erfolgreich: Mit dem iPad ist Apple dabei, die Unternehmen zu erobern.
Foto: Apple

Bei etwas mehr als 12 Prozent erfolgt dies in größerem oder sehr großem Stil. Der beliebteste Tablet-PC ist dabei das iPad: 90 Prozent der Tablet-User setzen das Apple-Gerät ein – 66 Prozent der Unternehmen verwenden zusätzlich oder exklusiv Android-Tablets und 15 Prozent das Blackberry PlayBook. Im Healthcare-Bereich werden iPads zunehmend populär, was auch mit dem Einzug jüngerer Mitarbeiter – den "Digital Natives" – zu tun hat.

Bei Apple hofft man darauf, dass die Verbreitung von iPads dazu führen wird, auch mit anderen Apple-Systemen vermehrt Einzug in Unternehmen zu halten. Ob es allerdings wieder zu Server- oder Storage-Geräten des Herstellers kommen wird, ist absolut offen. Das würde einen erneuten Schwenk in der Apple-Strategie bedeuten. Sollte das Consumer-Geschäft wieder abflachen, würde es durchaus Sinn machen.

Apple-Integrator HSD gehört jetzt zu Computacenter

Erst einmal konzentriert sich alles auf business-taugliche iPads und MacBooks. Der Apple-Integrator HSD (früher bei Gravis), der seit kurzem zum IT-Dienstleister Computacenter gehört, konnte schon einige Unternehmen bei der Integration von Apple-Produkten unterstützen.

So hat die Software- und Marketingagentur Juwi MacMillan, die auf die Pharmabranche spezialisiert ist, in Zusammenarbeit mit HSD bereits mehr als 3000 Außendienstmitarbeiter von Pharma-Unternehmen mit iPads ausgestattet. Teil dieser Projekte war immer auch die Implementierung der passenden Management-Lösungen für Mobile Devices.

Pharma-Apps entwickelt von Juwi MacMillan

Die zugehörigen Pharma-Apps entwickelt Juwi MacMillan: Inzwischen stehen mehr als zehn Anwendungen zur Verfügung, die in Vertrieb und Verkauf erfolgreich eingesetzt werden. Bei Juwi MacMillan arbeiten dazu IT- und Vertriebsexperten interdisziplinär zusammen. Neben dem Pharma-Bereich bietet die Agentur auch Apps für den Finanzsektor, Handelsketten, Online- Shops und für die Automobilindustrie an.

"Mit unserer ersten App – iScience – konnte man nur Dokumente, Präsentationen und Videos zeigen", erläutert Gawain MacMillan, Geschäftsführer der Juwi MacMillan Group. "In den letzten beiden Jahren haben sich die Apps und Plattformen aber enorm weiterentwickelt, so dass das Arbeiten mit dem iPad inzwischen weit über die reine Präsentation von Inhalten hinausgeht." So könnten jetzt rechtsverbindliche Unterschriften – beispielsweise bei Bestellungen und Verträgen – oder ganze Geschäftstransaktionen mit dem iPad abgeschlossen werden. Außerdem gebe es zahlreiche Anwendungen, "die mit der Anbindung an die CRM-, ERP- oder DMS-Systeme der Unternehmen interagieren".

Friede, Freude - iPad. Die Geschäftswelt findet immer mehr Gefallen an den Apple-Produkten.
Foto: Computacenter

Zur Verwaltung der iPads sowie zur Over-the-air-Verteilung der Apps kommen bei der Agentur – je nach Kundenwunsch – verschiedene Management-Lösungen zum Einsatz: "Wir haben einen Weg gesucht, die Geräte so smart und sicher wie möglich zu verwalten, denn gerade unsere Kunden im Pharma-Bereich stellen sehr hohe Anforderungen bezüglich des Managements und der Sicherheit von mobilen Geräten", erklärt der Geschäftsführer. Der Einsatz von iPads kommt laut Gawain MacMillan sowohl bei den Kunden als auch bei den Mitarbeitern im Vertrieb sehr gut an: "Das Multitouch-Display stellt komplexe Sachverhalte verständlicher dar und es bietet zahlreiche Interaktionsmöglichkeiten."

Administration mit intuitiver Benutzeroberfläche

Bei der Anschaffung neuer PCs, Notebooks oder Tablets spielt es eine Rolle, dass diese möglichst einfach und effizient zu administrieren sind. HSD setzt hierfür die Administrations-Software Casper Suite von JAMF Software ein. Speziell für die Apple Betriebssysteme OS X und iOS entwickelt, lassen sich sowohl iMacs und MacBook Pros als auch iPhones und iPads einfach und schnell mit Hilfe einer intuitiv bedienbaren Benutzeroberfläche verwalten.

Connectivity im Apple-Styling: HSD und Computacenter wollen die Integration von PC und Mac mit eigenen Netzwerk-Zonen vorantreiben
Foto: Apple

"Mit der Casper Suite ist es sehr leicht möglich, neue Software im Hintergrund zu verteilen, während die Kollegen ganz normal weiterarbeiten", sagt Markus Bruns, IT-Verantwortlicher bei der Bauprojekt-Managementgesellschaft DU Diederichs, das sich in breitem Masse für den Einsatz von Apple-Rechnern entschieden hat. "Wir setzen in der Suite einen Termin, ab welchem die neue Software aktiv sein soll und fertig ist das Update." Diese Vorgehensweise erspare eine Menge Zeit und Geld, denn „wir müssen nicht mehr quer durch Deutschland in alle unsere Niederlassungen fahren und mit den Kollegen, die mit ihren mobilen Rechnern viel unterwegs sind, einen Termin vereinbaren".

Integration von PC- und Mac-Welten

Mit dem Kauf von HSD Consult legt Computacenter Wert auf eine vereinheitlichte Infrastruktur. Eine wichtige Rolle bei der Eingliederung spielt dabei die Integration der HSD-Apple-Infrastruktur in die Windows-Umgebung von Computacenter. Die Maxime lautet dabei: Integration, ohne auf liebgewonnene Features und Geräte verzichten zu müssen. Das hat man laut Computacenter geschafft, indem für die Mitarbeiter von HSD eine Apple-Netzwerk-Zone eingerichtet wurde, die den Zugang zu den Business-Applikationen reglementiert. Damit konkurrieren die Systeme nicht mehr miteinander, sondern finden dort Verwendung, wo sie den größten Business-Nutzen generieren.