Digitalisierung als Chance

Wie Mina Saidze für mehr Diversity in der IT kämpft

31.05.2022 von Ingrid  Weidner
Diversity in der IT ist wichtig und eröffnet neue Perspektiven: Welche, das erzählen Mina Saidze von Inclusive Tech und Doris Kish von Fujitsu.
Mina Saidze, Data Evangelist und Gründerin von Inclusive Tech, sagt: "Bei Tech geht es nicht nur um Code und Zahlen, sondern auch um die Frage von gesellschaftlicher Teilhabe, Inklusivität von Techno­logien und die Gestaltung unserer Welt von morgen."
Foto: Julia Steinigeweg

Regelmäßig jammert die ITK- Branche über den Fachkräftemangel. Während der Pandemie verschärfte sich das Problem weiter, denn Deutschland hinkt in vielen Aspekten der Digitalisierung international hinterher. Es fehlen vor allem IT-Expertinnen, wie die zum Weltfrauentag vom Digitalverband Bitkom veröffentlichte Studie zeigt. "Die digitale Wirtschaft muss weiblicher werden", sagt Sabine Bendiek, Vizepräsidentin des Bitkom. "Gemischte Teams sind für den Erfolg von Unternehmen extrem wichtig. Und wir sind auf Frauen angewiesen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen und nachhaltiges Wachstum zu sichern. Die Zahlen sind ein Weckruf", so die Arbeitsdirektorin und Mitglied des Vorstands von Softwarehersteller SAP weiter.

Doch der Frauenanteil in der ITK- Branche stagniert. Je kleiner die Firma, desto weniger Frauen arbeiten dort. Mehr als jedes zehnte Unternehmen in der Branche beschäftigt keine einzige Frau. Bei 76 Prozent liegt der Frauenanteil unter 25 Prozent. Zwar arbeiten in größeren Unternehmen mehr IT-Expertinnen, doch bis in die Führungsetage schaffen es nur wenige. In 49 Prozent der befragten Firmen gibt es keine Frau im oberen Management.

Definition Diversity

Diversity gilt deshalb als Rettungsanker. Übersetzen lässt sich Diversity mit Vielfalt, auch Diversitätsmanagement ist im Personalwesen ein gebräuchlicher Begriff. Merkmale von Bewerberinnen und Bewerbern wie Geschlecht, Ethnie, Alter, Behinderung, sexuelle Orientierung und Religion sollen keine Rolle bei der Jobvergabe und im Arbeitsleben spielen, so die Definition.

Ganz im Gegenteil: Unternehmen sollten ganz gezielt versuchen, möglichst vielfältige, diverse Teams zu rekrutieren. Zum einen erweitert das den Horizont von allen Beschäftigten, zum anderen bildet es die Vielfalt der Gesellschaft ab, in der wir leben. Außerdem arbeiten diverse Teams erfolgreicher, wie die Studie "Why Diversity Matters" von McKinsey zeigt. Öffnen sich Firmen gegenüber allen qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern, finden sie auch mehr gut qualifiziertes Personal.

Von der Volkswirtin zur Datenspezialistin

Mina Saidze: "Mir war schnell klar, dass die Digitalisierung eine große Chance für mich ist."
Foto: Julia Steinigeweg

Doch die Realität sieht grundverschieden aus. Noch immer entscheiden viele Arbeitgeber nur nach formalen Kriterien. Aber es geht auch anders, wie das Beispiel von Mina Saidze zeigt. Sie wurde 1993 in Hamburg geboren, ihre Eltern waren wegen ihres politischen Engagements aus Afghanistan geflüchtet. Nach dem Abitur studierte sie Volkswirtschaft in Berlin und entdeckte noch während ihres Studiums IT-Themen für sich.

Sie belegte Statistikkurse, brachte sich selbst das Programmieren bei und erweiterte ihr IT-Fachwissen mit Praktika und Projekten. "Ich habe für mich analysiert, welche Berufsprofile am Arbeitsmarkt gefragt sind. Mir war schnell klar, dass die Digitalisierung eine große Chance für mich ist", erinnert sie sich. Nach Stationen in Konzernen und Startups leitet Saidze heute als Führungskraft ein Tech-Team in einem Unternehmen.

Rezept gegen den Fachkräftemangel

In Skandinavien oder den USA sei der IT-Arbeitsmarkt viel flexibler und ein Quereinstieg in die Branche deutlich einfacher, weiß Saidze: "Wer sich in Deutschland autodidaktisch weiterbildet und das nicht mit Zeugnissen belegen kann, wird selten zu Vorstellungsgesprächen eingeladen", so die Datenexpertin. Dabei wäre es einfach, mit Tests die Kenntnisse der Kandidatinnen und Kandidaten vorab zu überprüfen. Statt über den Fachkräftemangel zu jammern, könnten Firmen deutlich mehr tun und beispielsweise Talente mit Mentorenprogrammen fördern, davon ist Saidze überzeugt.

Noch ein anderes, wichtiges Argument spricht für mehr Diversity in Tech, denn in vielen KI-Projekten fehlt der weibliche Blick. "Es geht darum, die Tech-Industrie neu zu denken. Bei Tech geht es nämlich nicht nur um Code und Zahlen, sondern auch um die Frage von gesellschaftlicher Teilhabe, Inklusivität von Technologien und die Gestaltung unserer Welt von morgen. Hierfür ist Vielfalt unabdingbar", sagt Saidze. KI sollte weder frauenfeindlich noch rassistisch sein.

Mit Inclusive Tech für mehr Diversity in der IT

Doch bei Appellen bleibt es nicht. Mitten in der Pandemie gründete Saidze die Initiative "Inclusive Tech", ein europaweit aktives Netzwerk, in dem sich mittlerweile mehr als 4.500 Personen engagieren, darunter viele Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund. Mit Inclusive Tech will Saidze zeigen, dass Diversity in Tech nicht nur eine CSR- oder Employer-Branding-Strategie ist. Ein Ziel der Initiative ist es, die Teilhabe von unterrepräsentierten Gruppen in der Digitalisierung voranzutreiben.

Gleichstellung muss Führungsaufgabe werden

Wie Diversity managen? Darauf haben viele Firmen noch keine Antwort gefunden. In der Bitkom-Studie sagte die Hälfte der Befragten, dass sich niemand um die Gleichstellung von Frauen und Männern im Unternehmen kümmere. Nur bei rund drei Prozent der Befragten gibt es Gleichstellungs- oder Diversity-Verantwortliche, in 24 Prozent der Betriebe übernimmt die Personalabteilung diese Aufgabe, und nur bei 22 Prozent ist die Verantwortung in der Geschäftsführung angesiedelt. Bitkom-Vizepräsidentin Bendiek fordert, Gleichstellung zur Führungsaufgabe zu machen. "Nur wenn Vorgesetzte die Chancengleichheit aktiv vorleben, können die notwendigen Umbrüche gelingen."

Diversity bei Fujitsu

Doris Kish, Diversity-Managerin bei Fujitsu: "Während Corona haben wir gemerkt, dass sich kaum noch Frauen beworben haben."
Foto: Marek & Beier Fotografen

Doris Kish arbeitet seit 2009 bei Fujitsu in München und übernahm 2018 die neu geschaffene Position als Diversity-Managerin für die Länder Deutschland, Österreich und die Schweiz. Inzwischen umfasst ihr Verantwortungsbereich auch Osteuropa. Bereits in den 1990er-Jahren setzte Fujitsu Diversity in Japan auf seine Agenda, Anfang 2017 wurde dafür eine Position in London für das Vereinigte Königreich (UK) und die EMEA-Region geschaffen.

"Aus UK kommen viele strategische Ansätze, auf die ich aufbauen kann", sagt Kish. Dazu zählt etwa ein "Gender Diversity Dashboard". Mit diesem Statistik-Tool lässt sich beispielsweise schnell analysieren, wie viele Frauen bei Fujitsu in welchen Positionen arbeiten. "Während Corona haben wir gemerkt, dass sich kaum noch Frauen beworben haben", berichtet die Diversity-Managerin.

Offenheit beflügelt Unternehmenskultur

Mehr Frauen beschäftigen und ihnen bessere Karrierechancen eröffnen, das ist eines der Ziele von Fujitsu. Seit 2021 widmet sich Kish auch dem Thema LGBT. Die aus dem englischen Sprachraum übernommene Abkürzung steht für die sexuelle Orientierung Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender. Warum sollten Unternehmen LGBT auf ihre Agenda setzen?

Die weiblichen Top-CIOs
Hauke Stars
Seit Februar 2022 ist Hauke Stars IT-Vorständin und Chief Information Officer bei Volkswagen.
Christiane Vorspel
Christiane Vorspel wird ab Oktober COO im Vorstand der Commerzbank und verantwortet damit auch die IT. Sie kommt von der LBBW.
Katrin Lehmann
Als CIO der Mercedes-Benz Group AG und der Mercedes-Benz AG verantwortet Katrin Lehmann die globale IT für alle Geschäftsbereiche, Marken und Märkte und berichtet direkt an den CEO.
Melanie Fichtner
Zum 1. Februar 2024 hat Melanie Fichtner den CIO-Posten bei der Baywa übernommen. Zuvor leitete sie die operative IT des Konzerns.
Aude Vik
Seit Anfang 2024 ist Aude Vik Geschäftsbereichsleiterin Informationstechnologie bei der Techniker Krankenkasse.
Petra Clemens
Seit Februar 2022 ist Petra Clemens für die IT-Transformation beim Eisenbahn-Logistiker VTG zuständig. Sie bringt fundierte Expertise auch in Sachen Change Management mit.
Ulrike Hetzel
Ulrike Hetzel hat Anfang 2023 den Vorsitz des Bereichsvorstands von Bosch Digital übernommen. Die neue Konzerneinheit ist entstanden aus der Zusammenlegung der ehemaligen Corporate IT sowie der IoT-Tochter Bosch.IO.
Nicole Göbel
Nicole Göbel ist seit dem 1. Februar 2022 Vorsitzende der Geschäftsführung bei DB Systel.
Kenza Ait Si Abbou
Vom Anbieter zum Anwender: Seit 1. September 2023 verantwortet Kenza Ait Si Abbou als CTO die IT im Vorstand von Fiege. Die KI-Expertin war zuvor bei IBM.
Stefanie Kemp
Seit dem 1. September 2022 ist Stefanie Kemp Chief Transformation Officer im Vorstand der Sana Kliniken. Die Stelle wurde neu geschaffen. Die Managerin verantworten alle digitalen Bereiche und Projekte, die IT sowie Prozessoptimierung und -management.
Elke Reichart
Seit dem 1. November 2023 ist Elke Reichart Chief Digital Transformation Officer (CDTO) bei Infineon.
Christine Serrette
Christine Serrette ist seit November 2021 Vize Direktorin - technische Leitung bei Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund).
Martina Ritzer
Seit April 2021 leitet Martina Ritzer den IT-Bereich von CWS International. Sie soll die IT am Business ausrichten und die Cybersecurity ausbauen.
Birgit Bacher
Zum 1. Februar 2022 übernahm Birgit Bacher als Chief Operating Officer (COO) den Vorstandsbereich Operations und IT bei der Allianz Direct Versicherungs-AG.
Petra Finke
Mit Petra Finke beruft die Dekra SE erstmals einen Chief Digitalization Officer (CDO). Finke zog zum 1. Juli 2023 in den Vorstand ein.
Jutta von Mikusch-Buchberg
Seit 1. Juni 2022 ist Jutta von Mikusch-Buchberg Head of Digital Transformation beim Chemie-Unternehmen Covestro.
Hong Huang-Bolz
CIO von Evident für den Großraum Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) ist seit März 2022 Hong Huang-Bolz. Sie verantwortet zudem die Enterprise Architecture der globalen Organisation.
Dorothée Appel
Nach CIO-Engagements bei ABN Amro und Zurich machte Dorothée Appel im April 2023 den nächsten Karriereschritt und stieg bei der Deutschen Bahn ein.
Gülnaz Önes
Seit Juni 2022 ist Gülnaz Önes Global CIO bei der Mercedes-Benz Mobility AG. Die Managerin blickt auf eine über 20-jährige Karriere bei Daimler zurück und war zuletzt Director Engineering IT & CTO bei der Daimler Truck AG.
Kathrin Braunwarth
Kathrin Braunwarth verantwortet ab Ende September 2023 als CIO die IT-Geschicke der Axa Schweiz als Mitglied der Geschäftsleitung. Zuvor war sie IT-Bereichsleiterin beim Konzern Versicherungskammer.
Sandra Rauch
Sandra Rauch, bislang CIO und CDO bei beim Pharma- und Gesundheitsunternehmen Omnicare, tritt im Dezember 2023 als CDO in die Geschäftsführung bei Eon Energie ein.
Sabina Kusmin-Tyburski
Zum 1. Februar 2024 übernimmt Sabina Kusmin-Tyburski den CIO-Posten bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG).
Andrea Sturmfels
Seit August 2020 ist Andrea Sturmfels CIO von Helvetia Deutschland.
Isabelle Droll
Isabelle Droll ist CIO der TUI Airline. Seit Oktober 2021 ist sie zudem Group IT Director TUI Musement, Corporate und Sustainability.
Verena Siemes
Verena Siemes ist seit Ende 2021 CIO der Bundeswehr Bekleidungsmanagement GmbH. Ihre Hauptaufgaben liegen im Bereich Restrukturierun, Neuaufbau der gesamten IT Landschaft und Einführung von SAP S/4 HANA.
Hanna Huber
Hanna Huber hat die Branche gewechselt. Die Ex-CIDO des Modehändlers Calida stieg im April 2024 beim Reiseunternehmen Flix ein.
Donya-Florence Amer
Donya-Florence Amer ist CIO und CHRO und die erste Frau im Vorstand von Hapag-Lloyd. Sie übernahm den Posten zum 1. Februar 2022. Amer folgte auf Martin Gnass.
Mercedes Eisert
Seit dem 1. Februar 2024 verantwortet Mercedes Eisert die Digitalgeschicke der Max-Planck-Gesellschaft.
Uta Knöchel
Uta Knöchel, noch CIO des Berliner Flughafens BER, übernimmt im Juni 2023 die Geschäftsführung beim IT-Dienstleister des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Annette Hamann
Annette Hamann ist seit 2020 CIO bei der Hamburger Beiersdorf AG. Ihre Vorgängerin Barbara Saunier ist im Ruhestand.
Jasmin Kaiser
Seit Anfang Mai 2023 leitet Jasmin Kaiser die IT der Lufthansa Cargo. Sie kommt von der Lufthansa Group. mehr erfahren
Laura Müller
Die Debeka hat eine neue IT-Vorständin. Laura Müller steigt intern auf und folgt auf Roland Weber, der das Unternehmen verlässt.
Ursula Soritsch-Renier
Nach zwei Jahren bei Nokia wechselte Ursula Soritsch-Renier Mitte März 2021 als CDIO zum französischen Industriekonzern Saint-Gobain.
Antje Kiss
Im September 2018 hat die Juristin Antje Kiss die Leitung der Abteilung 2 im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg übernommen. Die Abteilung ist zuständig für Informationstechnik, Controlling, Statistik und Risikomanagement.
Meg Greenhouse
Meg Greenhouse ist SVP Zalando Technology Foundation und verantwortet die IT-Infrastruktur des Unternehmens. Dazu gehören unter anderem die Digital Workplace-Lösungen zur Verbesserung des Arbeitsalltages, Finanzlösungen, zentrale Datenplattformen und die Informationssicherheit aller virtuellen Vermögenswerte von Zalando. Meg Greenhouse startete im September 2017 als VP Corporate Technology bei Zalando.
Hanna Hennig
Hanna Hennig ist seit Januar 2020 CIO der Siemens AG. Davor war sie ab Juli 2018 CIO beim Lichthersteller Osram. Sie kam vom Stromkonzern E.ON, wo sie seit Dezember 2013 als Geschäftsführerin der E.ON Business Services GmbH in München für die weltweite Versorgung von IT-Dienstleistungen der E.ON und Uniper Gruppe verantwortlich zeichnete.
Simone Bock
Der Finanzdienstleister State Street Bank International GmbH hat Simone Bock zum Head of IT ernannt. Seit dem 1. Dezember 2022 leitet Bock von München aus die IT der State Street Bank International GmbH (SSBI). Die erfahrene IT-Managerin kommt von der BNP Paribas Group.
Katharina Knötel
Katharina Knötel hat im August 2021 den CIO-Posten bei Coca-Cola Europacific Partners (CCEP) von Christian Rasche übernommen, der Mitte Juni zu The Coca-Cola Company gewechselt ist. Sie berichtet sowohl an Peter Brickley, CIO von CCEP, als auch die Geschäftsführung der deutschen Dependance. Knötel ist Teil der hiesigen Geschäftsführung und hat zudem einen Sitz im internationalen BPT-Führungsteam. Sie leitet den Bereich Business, Process and Technology (BPT) in Deutschland und ist unter anderem verantwortlich für Vertriebs- und Lieferkettenlösungen.
Dorothea Brons
Seit 1. Januar 2022 zeichnet Dorothea Brons für den Zentralbereich Information und Technologie Management am Airport Hamburg verantwortlich. Die Managerin übernimmt in Personalunion zudem die Geschäftsführung der 100-prozentigen IT-Tochter AIRSYS, die die IT-Systeme am Flughafen entwickelt, optimiert und integriert. Brons wird vor allem den digitalen Wandel beim Hamburger Flughafen vorantreiben sowie sich dem Thema Second Generation Outsourcing widmen.
Alena Kretzberg
Zum 1. März 2023 wechselt Alena Kretzberg von der Commerzbank zu Volkswagen Financial Services. Die neue IT-Vorständin folgt auf Mario Daberkow.
Arlene Bühler
DB Cargo hat mit Arlene Bühler eine neue Digitalisierungschefin. Anfang November 2021 übernahm Bühler die Funktion mit dem Titel IT and Digitalization, CIO/CDO. Der Logistik-Konzern hat diese Position neu geschaffen, um mit der technischen Entwicklung Schritt zu halten.
Saskia Kohlhaas
Saskia Kohlhaas ist seit November 2021 Senior Vice President Information Technology beim Engineering-Dienstleister der Automobilindustrie IAV.
Manuela Moog
Am 1. Januar 2022 hat Manuela Moog das Vorstandsressort IT/Operations der Basler Versicherungen übernommen.
Katja Burkert
Zum 1. Juli 2021 steigt Katja Burkert als CIO bei Intersport ein. Sie folgt auf Lars-Eric Pusch, der zur Drogeriekette Müller wechselte.
Christa Koenen
Seit 1. September 2021 ist Christa Koenen, ehemals Bahn-CIO, Digitalvorständin von DB Schenker.
Dilek Bocuk
Nach rund 17 Jahren bei Bayer stieg Dilek Bocuk im April 2022 als CIO bei Siemens Mobility ein.
Aysel Osmanoglu
Aysel Osmanoglu ist seit Oktober 2017 Mitglied des Vorstands und der Geschäftsleitung der GLS Bank in Bochum. Sie ist dort zuständig für Infrastruktur sowie IT und Mitglied der Zukunftswerkstatt. Osmanoglu stieg 2006 als Trainee ein und wurde 2013 zur Bereichsleiterin Basisgeschäft Marktfolge ernannt. Osmanoglu absolvierte ein Studium der Volks- und Betriebswirtschaftslehre, zugleich ist sie diplomierte Bankbetriebswirtin Management der Akademie Deutscher Genossenschaften.
Claudia Nemat
Claudia Nemat leitet seit Juli 2016 den Vorstandsbereich Technologie und Innovation bei der Deutschen Telekom. Die Vorstandsfrau war bisher für Europa und Technik zuständig. Nemat studierte Physik an der Uni Köln, wo sie auch am Institut für Theoretische Physik und Mathematik unterrichtete. Sie kam im Oktober 2011 zur Deutschen Telekom. Vor ihrem Wechsel arbeitete sie 17 Jahre bei der Unternehmensberatung McKinsey & Company, wo sie im Jahr 2000 zum Partner und 2006 zum Senior Partner gewählt wurde.
Gülay Stelzmüllner
Gülay Stelzmüllner, zuvor seit April 2022 CIO der Allianz Technology, stieg zum 1. Juli 2023 in das Executive Management Team des Unternehmens auf: Sie wird eine von vier CTOs in der Geschäftsführung mit dem Verantwortungsbereich Area 4.
Ina-Maria Ulbrich
Ina-Maria Ulbrich ist seit November 2016 Staatsekretärin im neu geschaffenen Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern und damit Landes-CIO. Aus "Landesentwicklung" wurde "Digitalisierung". Die Juristin wurde 2002 Regierungsrätin und Referentin im Umweltministerium, beim Landkreis Ostvorpommern und im Wirtschaftsministerium. Von 2006 bis 2008 leitete sie das Büros des Ministers für Verkehr, Bau und Landesentwicklung, von 2008 bis 2011 war Ulbrich Leiterin des Büros des Ministerpräsidenten. Ulbrich vertritt das Land auch im IT-Planungsrat.
Kristina Sinemus
Seit dem 18. Januar 2019 ist Kristina Sinemus hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung. Das Ministerium wurde neu geschaffen. 1998 wurde die promovierte Biologin geschäftsführende Gesellschafterin der Beratungsfirma Genius. Seit 2014 war sie Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Darmstadt. 2011 wurde sie zur Professorin an der Privathochschule Quadriga in Berlin berufen.
Melanie Kehr
Melanie Kehr ist seit April 2018 IT-Verantwortliche bei der staatlichen Förderbank KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Seit 2014 leitete sie als Bereichsleiterin Group IT den Bereich Informationstechnologie der BayernLB. Zunächst war Kehr Generalbevollmächtige der KfW, seit März 2019 ist sie auch Mitglied im Vorstand der Bank.
Oksana Näser
Oksana Näser, bis vor kurzem noch CIO bei Casio Europe, leitet als Vice President die IT bei der Hamburger Hotelgruppe Novum Hospitality.
Claudia Dill
Seit Frühjahr 2012 verantwortet Claudia Dill als COO (Chief Operation Officer) auch die IT der Sparte General Insurance beim Schweizer Versicherungskonzern Zurich. Sie berichtet an den obersten IT-Entscheider des Unternehmens, Kristof Terryn.
Anna Kopp
Anna Kopp ist seit Februar 2015 Director IT Germany - Area Capabilities Lead bei Microsoft Deutschland. Kopp ist seit 2004 im Unternehmen, zuletzt seit 2010 als Senior Program Manager Customer Satisfaction and Sales Excellence Relationship Management Global Operations A&O. Die in Skövde/Schweden geborene Kopp kam 2004 über Stationen im Vertrieb und Management bei Coremedia, Sun Microsystems, Silicon Graphics und Interwoven zu Microsoft. Dort war sie vor ihrer Tätigkeit als Global Senior Program Manager unter anderem als EMEA Inside Account Management Lead sowie als Head of Services and Operations für Microsoft Advertising C&O (Consumer und Online) tätig.
Anke Sax
Die Münchner Fondsgesellschaft KGAL erweitert ihre Geschäftsleitung: Im Februar 2021 übernahm Anke Sax als COO und CTO die Verantwortung für die IT.
Susanne Steffen
Seit Juli 2023 ist Susanne Steffen CIO beim Handels- und Logistikunternehmen ISG Intermed Service. Steffen kommt vom Getreideverarbeiter GoodMills Deutschland.

"Studien zeigen, dass Menschen mit einer anderen sexuellen Orientierung 30 Prozent ihres Potenzials einbüßen, weil sie es im Arbeitsleben verheimlichen wollen", sagt Kish. Darüber zu sprechen und sich als Konzern klar gegen jede Form der Diskriminierung zu positionieren schaffe ein offenes Klima. "Wir arbeiten hier mit "Proud at Work" zusammen, und ein Kollege, der offen schwul lebt, hilft uns, das Thema im Unternehmen anzusprechen", sagt die studierte Kulturwirtin.

Zwar fördert Fujitsu Diversität, doch mit Zahlen lässt sich das nur schwer belegen, denn nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) darf niemand aufgrund seiner ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität benachteiligt werden. Unternehmen wissen deshalb nur wenig darüber, wie divers ihre Belegschaft ist, denn weder die Nationalität im Pass noch ein Name sind aussage- kräftig. "In England wird im Unternehmen viel offener über Diversity gesprochen, in Deutschland können wir viele Daten aufgrund des AGG nicht erheben", sagt Kish. Das erschwere auch das Ableiten geeigneter Diversity-Maßnahmen, so die Managerin.

Diversität verbessert das Betriebsklima

Von einer größeren Vielfalt profitieren alle, und das wissen die ITK-Firmen. In der Bitkom-Studie sagten 93 Prozent der Befragten, dass gemischte Teams zu einem besseren Betriebsklima beitragen und die Produktivität steigern. Außerdem bestätigten 85 Prozent, dass Frauen neue Ideen und andere Sichtweisen ins Unternehmen einbringen. Eine größere Vielfalt unter den Beschäftigten und Führungskräften bereichert das Arbeitsleben. Davon profitieren alle, denn wir leben längst in einer diversen, multiethnischen Einwanderungsgesellschaft. (kf)

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In unserer COMPUTERWOCHE-Sonderpublikation "Karriere 22/23: Die digitale Welt braucht Diversity" lassen wir weibliche Pioniere zu Wort kommen, darunter die Netzwerkerin Tijen Onaran oder die KI-Expertin Kenza Ait Si Abbou. Gründerinnen verraten, wie sie ihre Tech-Startups finanziert und zum Laufen gebracht haben. Auch den Weg von der Betriebswirtin zur IT-Chefin zeichnen wir nach. Eine Hosting-Ingenieurin berichtet von ihrem Werdegang. Catalin Barbulescu, CIO von bofrost, erzählt, wie ihn seine Karriere von Rumänien nach Deutschland gebracht hat. Eine Headhunterin gibt Tipps für die Karriere.

Vom Quereinstieg über das Informatikstudium bis in die Führungsetage ist für jede und jeden etwas dabei: Denn Karrieren in der IT sind so vielfältig wie die Menschen. Viel Spaß beim Lesen!

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