Sicherheitslücke

Zehntausende E-Mail-Server wegen Microsoft-Lücke gehackt

08.03.2021
Wegen einer vor wenigen Tagen bekanntgewordenen Sicherheitslücke sind laut US-Medienberichten Zehntausende E-Mail-Server von Unternehmen, Behörden und Bildungseinrichtungen Opfer von Hacker-Attacken geworden.
Anfang März 2021 wurde eine Sicherheitsläcke in den Microsoft-Exchange-Versionen 2013, 2016 und 2019 bekannt. Offenbar wurde die Schwachstelle noch nicht überall "gepatcht".
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Für die Schwachstelle in Microsofts Software Exchange Server gibt es seit dem 3. März 2021 zwar ein Sicherheitsupdate. Es muss aber von den Kunden installiert werden. Am Freitag, den 5. März 2021, ermahnte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Tausende deutsche Unternehmen, die Lücke schnell zu stopfen.

Die Angaben zur Zahl der Betroffenen gingen in den Berichten weit auseinander. Weltweit könne es mehr als 250.000 Opfer geben, schrieb das "Wall Street Journal" am Samstag, den 6. März 2021, unter Berufung auf eine informierte Person. Dem Finanzdienst Bloomberg sagte ein mit den Ermittlungen vertrauter ehemaliger US-Beamter, man wisse von mindestens 60.000 betroffenen E-Mail-Servern. Der gut vernetzte IT-Sicherheitsspezialist Brian Krebs und das Computermagazin "Wired" berichteten von 30.000 gehackten E-Mail-Systemen allein in den USA.

"Deutsche Unternehmen sind im internationalen Vergleich besonders stark von dieser Microsoft-Exchange-Lücke betroffen", sagte am Sonntag, den 7. März 2021, Rüdiger Trost von der IT-Sicherheitsfirma F-Secure. "Der Grund: Deutsche Unternehmen fürchten die Cloud und betreiben Dienste wie Exchange daher häufig lokal."

Rüdiger Trost von F-Secure glaubt, dass Deutsche Unternehmen internationalen Vergleich besonders stark Microsoft-Exchange-Sicherheitslücken betroffen sind, weil sie nicht auf Office 365 setzen.
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Microsoft hatte am Mittwoch, den 3. März 2021, gewarnt, dass die vier zuvor nicht öffentlich bekannten Sicherheitslücken von mutmaßlich chinesischen Hackern ausgenutzt werden. Die Hacker-Gruppe, die Microsoft "Hafnium" nennt, habe mit Hilfe der Schwachstellen vor allem Informationen in den USA abgreifen wollen. Ziele seien unter anderem Forschungen zu Infektionskrankheiten sowie Hochschulen, Anwaltsfirmen und Unternehmen mit Verteidigungsaufträgen gewesen. Es habe sich um zielgerichtete Attacken gehandelt und Microsoft habe keine Hinweise darauf, dass auch Privatkunden angegriffen worden seien. Den Berichten zufolge wurden aber seit Bekanntgabe der Schwachstellen nicht abgesicherte Systeme auf breiter Front angegriffen.

Betroffen sind laut Microsoft die Exchange-Server-Versionen 2013, 2016 und 2019. Exchange wird von vielen Unternehmen, Behörden und Bildungseinrichtungen als E-Mail-Plattform genutzt. Bei einer erfolgreichen Attacke über die Schwachstellen ist es möglich, Daten aus dem E-Mail-System abzugreifen. Microsoft wurde auf die Sicherheitslücken von IT-Sicherheitsforschern aufmerksam gemacht. (dpa/rw)