Steigende Ausgaben in drahtlose Verbindungen

Zentralisierung mobiler Anwendungen

12.07.2006 von Tanja Wolff
US-Firmen wollen verstärkt in drahtlosen Verbindungen investieren. Konzerne sowie kleinere und mittelständische Unternehmen (KMU) planen 2006 entsprechende Richtlinien zu entwerfen und das Management mobiler Geräte zu zentralisieren. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Forrester.

Das spiegelt sich auch in den Budgetplanungen wider. Mehr als die Hälfte der KMU planen mehr für "Mobile Voice" auszugeben. Außerdem erwarten 63 Prozent, dass ihre Ausgaben für mobile Daten steigen werden.

Laut der Studie sind im Telekommunikations (TK)- Bereich nur die Ausgaben für Drahtleitungen gesunken. Firmen wechseln von ihrem alten Sprachverkehr zu VoIP und drahtlosen Verbindungen. Bei den Ausgaben zeigt sich in den verschiedenen Unternehmensgrößen dasselbe Schema. Alle investieren in Mobilität, Sicherheit, MLPS und VoIP.

Das Ergebnis zeigt, dass Unternehmen, deren Netzwerke internationale und nationale Niederlassungen einbeziehen im Vergleich zu rein national agierenden Firmen eine höhere Einführungsrate bei VoIP, MLPS (Multiprotocol Label Switching), SSL und mobilen Daten haben.

Die Befragten geben fast ein Viertel ihres TK-Budgets für drahtlose Services aus. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Ausgaben noch weiter steigen werden. Im Vergleich zu 2005 haben doppelt so viele Großunternehmen ihre Investitionen im Bereich mobile Daten gesteigert. 19 Prozent der Mitarbeiter nutzen mittlerweile mobile Datenapplikationen. Die KMU erwarten, dass 23 Prozent ihrer Angestellten bis zum Ende des Jahres mobile Daten nutzen.

Bei der Einführung von drahtlosen E-Mails (28 Prozent) und Calendaring (25 Prozent) lagen die KMU weiter hinter den Großfirmen (71 und 66 Prozent). Weil die Konzerne bereits zu so einem hohen Prozentsatz mobile E-Mails integriert haben, werden sie künftig dazu übergehen mobile Branchen-Applikationen wie mobile Außendienst-Automation und Customer Relationship Management (CRM)-Lösungen einzusetzen.

Mehr Sicherheit

Der Untersuchung zufolge wird der Wechsel von alten Daten-Services zu IP hohe Investitionen in die Sicherheit mit sich bringen. Die befragten Firmen erwarten, dass ihre Ausgaben für die Netzwerk-Sicherheit in diesem Jahr um 66 Prozent steigen werden. Und das, obwohl die meisten Sicherheitstechnologien ausgelagert worden sind. So nutzen fast die Hälfte der KMUs outgesourcte Antivirus-Technologien. Das Filtern von Inhalten wird bei fast einem Drittel der Großunternehmen von Dienstleistern übernommen.

52 Prozent der Firmen mit mehr als 20.000 Mitarbeitern wollen in diesem Jahr verstärkt in Multiprotocol Label Switching investieren. Der Grund: Sie wollen sich von den alten site-to-site Services verabschieden. 2005 haben bereits 17 Prozent der Großfirmen zu MPLS gewechselt, weitere 22 Prozent planen das noch in diesem Jahr zu tun. Kleinere und mittelständische Unternehmen setzen dagegen auf site-to-site Virtual Private Network (VPN) als Breitband Netzwerk Technik.

Die Umwandlung von Sprache in ein IP-Netzwerk hat bei 17 Prozent der Großunternehmen und zehn Prozent der KMU höchste Priorität. Die kleineren Firmen geben 45 Prozent ihres TK-Budgets für ihre alten Leitungen aus. Mit VoIP hoffen sie, Kosten sparen zu können.

Für die Studie wurden 1.500 TK-Entscheider befragt.