Roll-out beendet

Zeppelin Baumaschinen führt Voice over IP ein

30.10.2007 von Rolf Röwekamp
Der Münchner Baumaschinen-Hersteller Zeppelin hat in 35 Niederlassungen rund 1.700 Engeräte auf Voice over IP (VoIP) umgestellt. Gleichzeitig stattet die IT die Standorte mit modernen Netzwerk-Komponenten und einem WLAN aus.

Ende 2004 wurde bei der Zeppelin Baumaschinen GmbH damit begonnen, Voice over IP (VoIP) als unternehmenseinheitliche, standortübergreifende Telefonlösung einzuführen. Im Zuge des Roll-out wurden innerhalb von zweieinhalb Jahren 34 Niederlassungen und die Unternehmenszentrale mit insgesamt etwa 1.700 Endgeräten auf die neue Technologie umgestellt.

Dadurch entfiel die Notwendigkeit, in jeder Niederlassung eine separate eigene Telekommunikationsanlage zu betreiben und zu warten. Alle Funktionen werden heute über das für die Datenkommunikation notwendige Netzwerk ausgeführt und von einem zentralen Kommunikations-Server, dem Callmanager der Firma Cisco in der Zeppelin-Zentrale gesteuert. Eine Anrufbeantworterfunktion wird durch einen Cisco Unity-Server in der Zentrale zur Verfügung gestellt.

Die Umstellungen der einzelnen Niederlassungen von der herkömmlichen Telefonie auf Voice over IP erfolgten durch ein vierköpfiges Projekt-Team, das aus jeweils zwei Mitarbeitern aus dem Bereich System-Betrieb und Benutzerservice bestand. Den Umbau vor Ort nahmen in der Regel zwei Kollegen aus dem Projekt-Team vor.

Dabei stellte man diese Niederlassungen nicht nur auf die neue Telefonie um, sondern ergänzte gleichzeitig auch moderne Netzwerkkomponenten und ein komplettes Wireless LAN (WLAN). Die dafür notwendige Ausleuchtung der Niederlassung wurde zuvor durch einen externen Dienstleister ausgeführt und dokumentiert. Die Installation übernahm ein vor Ort ansässigen Elektriker.

Mittels WLAN können Mitarbeiter nicht nur mit WLAN-fähigen PCs über Access Points (AP) Daten austauschen, sondern zusätzlich mit schnurlosen VoIP-Telefonen über den gleichen AP Gespräche führen. Der Anschluss analoger Endgeräte wie Faxgeräte oder Frankiermaschinen erfolgte durch so genannte ATA (Analog Telefon Adapter). Der Aufwand für die Umstellung einer Niederlassung betrug durchschnittlich acht Personentage für das Projekt-Team. Zusätzlich entstand Aufwand durch externe Dienstleister für das Ausleuchten der Niederlassung und das Verkabeln durch Elektriker.

Die Vorteile der neuen VoIP-Lösung

Folgender Nutzen hat sich durch die Umstellung wie erwartet eingestellt:

1) Bei Neu- und Umbauten entfällt die bisher notwendige getrennte Verkabelung für beide Technologien.

2) In den Niederlassungen müssen keine Telekommunikationsanlagen mehr betrieben und gewartet werden. Ebenso entfällt dort der Aufwand zur Auswahl, Beschaffung und Betreuung von TK-Anlagen komplett.

3) Alle Änderungen an den individuellen Einstellungen wie z.B. Namensänderungen werden zentral, zeitnah und kostengünstig vom Zeppelin-Benutzerservice umgesetzt.

4) Funktionen, die bisher nur an einem Standort möglich waren (z.B. Rückruf), sind nun unternehmensweit vorhanden.

5) Zieht ein Mitarbeiter innerhalb einer Niederlassung um, steckt er einfach sein Telefon an seinem neuen Arbeitsplatz wieder ein und ist sofort wieder einsatzbereit. Die persönlichen Einstellungen am Telefon bleiben erhalten. Mitarbeiter, die ein schnurloses VoIP-Telefon verwenden, können dies auch in andere Niederlassungen mitnehmen und sind dort unter Ihrer gewohnten Nummer zu erreichen.

6) Das zum Betrieb der schnurlosen Telefone installierte Funknetz bildet auch die Grundlage für das schnurlose Arbeiten an Notebooks (WLAN). Jeder Mitarbeiter kann in der Niederlassung sofort ohne physikalischen Netzwerkanschluss am Netz arbeiten.

7) Mit VoIP ist es möglich, zusätzliche Dienste und CTI-Programme anzubieten.

8) Der Einsatz von Softphones, mit deren Hilfe die Mitarbeiter ohne Telefon-Hardware unabhängig vom Einsatzort (VPN erforderlich) telefonieren können, ist jetzt möglich.

9) Reduzierung der Telefonkosten: Gespräche zwischen den 35 Lokationen werden ohne zusätzliche Gebühren über die vorhandene Datenleitung geführt. Service-Kosten für die Telekommunikationsanlagenhersteller entfallen.

Die Zeppelin Baumaschinen GmbH

Die Zeppelin Baumaschinen GmbH, Exklusiv-Vertriebspartner des Baumaschinenherstellers Caterpillar Inc., ist mit rund 2.000 Mitarbeitern in Deutschland nach eigener Aussage die Nummer eins in ihrem Markt. Mit weiteren Aktivitäten in Mittel- und Osteuropa ist Zeppelin heute einer der größten Baumaschinen-Handels-, Service und Vermietorganisationen der Welt.

Projektkategorie

Netzwerk

Projektart

Einführung von Voice over IP; Zusätzlich Installation von WLAN und Einsatz von WLAN Telefonen

Branche

Industrie

Zeitrahmen (Dauer des Projekts)

Ende 2004 bis Mitte 2006

Projektmitarbeiter (intern/extern)

Zwei Projekt-Teams mit jeweils zwei Mitarbeitern aus Systembetrieb und Benutzerservice

Aufwand (Manntage/€)

durchschnittlich acht Personentage pro Niederlassung

Einsatz

1.700 Endgeräte in 34 Niederlassungen und der Unternehmenszentrale

Zahl der Nutzer/User

1.000

eingesetzte Produkte

Cisco Callmanager und Unity Server; Netzwerk-Komponenten; Telefone und WLAN-Telefone, ATA (Analog Telefon Adapter)

Dienstleister

Computacenter