Internet in Dritter Welt

Zuckerberg auf Partner-Suche

25.02.2014
Milliardär Mark Zuckerberg kommt zur wichtigsten Konferenz der Mobilfunk-Branche als Bittsteller: Er wirbt für seinen Plan, Menschen in der Dritten Welt gratis Internet-Zugänge zu geben. Damit sollen sie auch Facebook nutzen können.

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg ist auf Partnersuche in der Mobilfunk-Branche für seinen Plan kostenloser Internet-Anschlüsse in der Dritten Welt. Das Projekt Internet.org stehe für drei bis fünf neue Netzbetreiber offen, sagte Zuckerberg am Montag auf dem Mobile World Congress in Barcelona, dem wichtigsten Treff der Industrie.

Die Idee von Internet.org ist, Nutzern in Entwicklungsländern den Zugang zu einigen Diensten wie Facebook, Wikipedia oder Wetterinformationen kostenlos anzubieten. Davon profitierten am Ende auch die Netzbetreiber, sagte Zuckerberg. "Jetzt haben dort viele Menschen vielleicht sogar freies Geld für einen Internet-Zugang, wissen aber nicht, was sie damit anfangen sollen." Die Nutzung populärer Dienste mache ihnen aber Appetit auf mehr und werde sie zu Kunden mit Daten-Tarifen machen, zeigte er sich überzeugt.

"Ich hoffe, wir können in den kommenden zwei, drei Jahren beweisen, dass unser Modell funktioniert", sagte der Facebook-Gründer. Derzeit seien nur 2,7 Milliarden Menschen im Internet. Er erwarte, dass mit Hilfe von Internet.org ein großer Teil der restlichen Erdbevölkerung online gebracht werden könne.

Facebook hat inzwischen in westlichen Märkten eine so große Reichweite, dass es immer weniger Raum für weiteres Wachstum gibt. Der Zufluss neuer Mitglieder muss nun vor allem aus den Schwellen- und Entwicklungsländern kommen. Zuckerberg hatte schon immer verkündet, sein Ziel sei es, die ganze Welt zu vernetzen.

Er glaube nicht, dass die Enthüllungen über die Internet-Überwachung durch die NSA die Akzeptanz der Initiative bremsen werden, sagte Zuckerberg. Die US-Internetbranche habe als Reaktion auf den Skandal zusammenarbeitet wie er es noch nie zuvor gesehen habe. "Das ganze wäre zu verhindern gewesen - und das wäre viel besser für das Internet." Zuckerberg hatte schon früher kritisiert, die US-Regierung habe die Sache "vergeigt". (dpa/rs)