Cloud Computing


Cloud Extension Policy

SAP schafft finanzielle Anreize für den Wechsel in die Cloud

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Anwender, die Funktionen aus bestehender On-Premise-Software von SAP in die Cloud verlagern möchten, können die entsprechenden Lizenzen künftig aus der Wartung nehmen. Die Modalitäten eines solchen Wechsels regelt die "Cloud Extension Policy", die SAP nun veröffentlicht hat.

SAP will seinen Kunden die Nutzung der eigenen Cloud-Lösungen mit finanziellen Anreizen schmackhafter machen. Bis dato müssen Anwenderunternehmen für Softwarefunktionen, die sie künftig aus der Cloud beziehen möchten, aber bereits in einer On-Premise-Installation im Einsatz haben, weiter Wartung für die gekaufte Lizenzversion bezahlen. Das soll sich künftig ändern, erläutert Christian Müller, Vice President bei SAPSAP für den Bereich Maintenance Go-To-Market. Unternehmen sollen in Zukunft den Wechsel in die Cloud flexibler handhaben können und "nicht mehr auf ungenutzter Shelfware sitzen bleiben". Alles zu SAP auf CIO.de

SAP-Software, die Unternehmen zuvor als On-Premise-Lösung betrieben haben und die sie in Zukunft als Cloud-Variante beziehen möchten, können die Kunden im neuen Modell aus der Wartung nehmen. Wie die Modalitäten und Aufrechnung des Wechsels genau funktionieren, regelt die Cloud Extension Policy, die der Konzern für seine Kunden auf dem Softwaremarktplatz im Web veröffentlicht hat. SAP selbst hat in den vergangenen Jahren das eigene Cloud-Portfolio kontinuierlich ausgebaut, beispielsweise durch Eigenentwicklungen wie das ERP-Paket "Business ByDesign" oder spezielle Funktionsmodule wie "Sales on Demand". Darüber hinaus haben die Softwerker aus dem Badischen Cloud-Lösungen zugekauft, wie SuccessFactors, einen Spezialisten für Human-Capital- und Talent-Management, sowie das Einkaufsnetzwerk Ariba.

All diese Cloud-Lösungen haben indes ihre Pendants in SAPs On-Premise-Welt, wie HR-Funktionen in der Business-Suite, das Supplier Relationship-Management (SRM) und Customer Relationship Management (CRMCRM). Müller zufolge wird der Einsatz von Cloud-Lösungen für die eigene Klientel immer interessanter. Derzeit entwickelten sich aus seiner Sicht vor allem hybride Infrastrukturen - mission-critical Prozesse würden die meisten Unternehmen weiterhin selbst in-house betreiben, während flankierende Funktionen, die sich weitgehend standardisiert betreiben ließen, zunehmend in die Cloud verlagert würden. Alles zu CRM auf CIO.de

Um in diesem Umfeld einen teuren Doppelbetrieb von Cloud- und On-Premise-Lösung zu vermeiden, hat SAP seine Cloud Extension Policy entwickelt. Dieses Regelwerk definiert wie nicht mehr benötigte On-Premise-Software gegen neue Cloud-Funktionen verrechnet werden. Müller räumt ein, dass es an dieser Stelle zu der einen oder anderen Unschärfe kommen kann. Beispielsweise sei es nicht einfach, bestimmte Funktionen aus einem Komplettpaket wie der Business Suite herauszurechnen. Daher sei die neue Policy auch weniger als ein Preiskatalog zu verstehen, sondern vielmehr als Definition von Regeln, wie die Modalitäten eines solchen Wechsels zu bewerten seien.

Cloud-Umstieg individuell steuern

Müller betont in diesem Zusammenhang die Vorteile der Cloud und verweist darauf, dass die Software-as-a-Service-Varianten oft auch mehr Funktionen bieten wie ihre vergleichbaren On-Premise-Versionen. Zugleich äußert der SAP-Manager die Erwartung, mit Hilfe der Cloud Extension Policy mehr Nutzer für die eigenen Cloud-Lösungen gewinnen zu können. Dabei sollen die Anwender ihren Cloud-Umstieg flexibel und individuell handhaben können.

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