Blackberry-Smartphones sind seit langem mehr als mobile E-Mail-Terminals. Nicht zuletzt dank dem Programmverzeichnis AppWorld hat sich ein umfangreiches Ökosystem gebildet, zahlreiche Drittentwickler verbessern den Blackberry mit eigenen Programmen. In diesem Artikel stellen wir Ihnen zehn Apps vor, deren Fokus in erster Linie auf der Produktivität liegt.
Der Löwenanteil der Applikationen wird über die Blackberry AppWorld heruntergeladen und installiert. Der Vorteil dabei: Erscheint eine neue Version der jeweiligen App, lässt sich das Update direkt über den Blackberry herunterladen und einspielen.
HP ePrint
ePrint ist eine neue Funktion in künftigen HP-Druckern. Die Drucker erhalten dabei eine eigene, geheime E-Mail-Adresse, künftig lassen sich Dokumente einfach an diese Mail schicken und sie werden gedruckt - egal, wo man sich aktuell aufhält.
Mit der kostenlosen App aus der AppWorld kann man es sich noch einfacher machen. Sie integriert sich in verschiedenen Menüs, etwa im E-Mail-Client, direkt in das Kontextmenü des Blackberrys. E-Mails und Dokumente kann man so mit einem Klick an kompatible Drucker schicken. Dazu startet ein neues Menü, über das man neue Drucker hinzufügen oder einen der zuletzt verwendeten Drucker erneut auswählen kann.
Trillian
Wer nur mit anderen Blackberry-Nutzern kommunizieren möchte, der greift am besten zum Blackberry Messenger. Wer dagegen auch mit anderen Netzwerken kommunizieren möchte, der kann entweder jeweils den einzelnen Client installieren - oder er greift zur Blackberry-Version von Trillian. Die App ist dabei die mobile Erweiterung zum Multi-Protokoll-Messenger Trillian. Der Vorteil: Die Software unterstützt nicht nur ein Chat-Protokoll, sondern kommt mit den zahlreichen Protokollen zurecht.
Zu den Protokollen gehört unter anderem Google Talk, Facebook Chat, AIM, ICQ, Windows Live Messenger und Yahoo! Messenger. Ein weiterer Vorteil ist der so genannte Astra Account. Unter diesem Konto können sich Nutzer beim Trillian selbst anmelden. Sämtliche Konten, die sie anschließend beispielsweise vom Desktop-Client aus anlegen, werden mit diesem Astra-Konto verknüpft. Auf dem Blackberry muss man sich anschließend nur noch mit einem Satz Zugangsdaten anmelden - alle anderen Daten werden automatisch abgeglichen und zwischen den Geräten synchronisiert.
Von der mobilen App lassen sich alle Funktionen nutzen, die auch auf dem Desktop- oder Web-Client zur Verfügung stehen. Eine Besonderheit sind allerdings die Transporter, die sich in den Einstellungen einrichten lassen. Hier können Nutzer festlegen, welche Datenoptionen Trillian nutzen darf. So kann man den Datenzugriff etwa auf die BES-Verbindung oder WiFi beschränken.
Trillian ist eine kostenpflichtige App, die 4,95 Euro sind aber gut angelegt, wenn man auch unterwegs einen umfangreichen Instant Messenger nutzen will.
Telicost Lite
RIM rühmt sich, dass die Blackberry-Smartphones deutlich weniger mobilen Traffic benötigen als andere Smartphone-Betriebssysteme. Mit der kostenlosen App Telicost Lite kann man diese Aussage selbst überprüfen.
Die App überwacht den kompletten Traffic per mobilem Internet und WLAN. Zudem kann man überwachen wie viele Minuten man telefoniert und wie viele SMS verschickt werden. Damit kann man die App auch nutzen, um das Inklusivvolumen des jeweiligen Mobilfunkvertrages zu überwachen.
Telicos Lite bietet außerdem die Möglichkeit Schwellenwerte einzurichten. Die App läuft im Hintergrund und warnt den Nutzer, wenn er sich einem vorgegebenen Wert nähert.
Barcode Assistant
QRCodes, eine Weiterentwicklung der herkömmlichen Barcodes, ist inzwischen immer weiter verbreitet. Mit der App Barcode Assistant kann der Blackberry diese Piktogramme auslesen und die darin verschlüsselten Informationen sichtbar machen.
Noch praktischer: Die App kann selbst auch QRCodes erzeugen. Das klappt beispielsweise mit Kontakten oder URLs. Das Gegenüber muss den jeweiligen Code anschließend nur selbst wieder einscannen, um an die Informationen zu gelangen. Besonders gut klappt dass bei Kontakten - diese lassen sich anschließend über einen Klick der eigenen Kontaktliste hinzufügen.
Die dritte Option der App zeigt den Verlauf der gescannten und erstellten QRCodes an. So kann man diese jederzeit wieder hervorholen und etwa die eigenen Kontaktinformationen einem Geschäftspartner zum Scannen überlassen.
Die Applikation ist kostenlos in der AppWorld verfügbar.
Twitter und Facebook
Twitter und Facebook sind für die meisten Nutzer inzwischen unverzichtbare Werkzeuge um mit Kontakten in Verbindung zu bleiben und sich über aktuelles Geschehen zu informieren. Kein Wunder also, dass es auch für den Blackberry passende Apps gibt. RIM hat sich dabei nicht lumpen lassen und stellt für beide soziale Netzwerke so genannte Super-Apps zur Verfügung. Diese haben den großen Vorteil, dass sie sich tief in den Blackberry integrieren und sich so fast wie native Applikationen anfühlen.
Ein Beispiel: Will man ein Bild per Twitter oder Facebook freigeben, muss man lediglich in die Mediengalerie wechseln. Anschließend wählt man die entsprechende Datei aus und kann sie über das Kontextmenü direkt an Twitter oder Facebook verschicken. Beide Applikationen zeigen Neuheiten zudem direkt auf dem Home-Screen des Blackberry an - ähnlich wie wenn neue E-Mails ankommen.
Die Facebook-App bietet eine weitere interessante Option. Auf Wunsch kann sie die Facebook-Kontakte mit dem Blackberry abgleichen. Dann werden unter anderem die Kontaktbilder mit den Profilbildern von Facebook synchronisiert.
Beide Applikationen sind kostenlos.
Copy2Contact
Grundsätzlich bietet der Blackberry von Haus aus die Möglichkeit, Text zu kopieren und einzufügen. Das ist allerdings oft eine langwierige Angelegenheit, vor allem, wenn man eine E-Mail-Signatur komplett übernehmen möchte. Hier kommt die App Copy2Contact ins Spiel.
Mit ihr kann man beispielsweise komplette Adressen übernehmen. Dazu muss man diese zunächst im Blackberry markieren und in die Zwischenablage kopieren. Anschließend kann man die App über das Kontextmenü starten.
Copy2Contact analysiert die Daten der Zwischenablage und erstellt anschließend einen neuen Kontakt. In der Praxis klappt das erstaunlich gut, nahezu alle Felder werden erkannt und ausgefüllt. Einzelne Daten muss man zwar korrigieren, dennoch geht das deutlich schneller als wenn man alle Informationen per Hand einträgt.
Die Applikation kostet 9,25 Euro, allerdings kann man die Software 15 Tage lang kostenlos testen.
Business Card Reader
Foto: Shape Services
Einen Schritt weiter als Copy2Contact geht die App Business Card Reader von Shape Services. Sie kann das Foto einer Visitenkarte analysieren und die Daten anschließend ebenfalls als neuen Kontakt eintragen.
Für die Texterfassung nutzt Business Card Reader die Erkennungstechnik von ABBY. Diese analysiert das Bild und versucht die einzelnen Daten zu erkennen und fügt sie anschließend in die entsprechenden Felder der Kontakte ein. Für internationale Nutzer interessant ist, dass die Software automatisch das soziale Netzwerk LinkedIn durchsuchen und weitere Informationen übertragen und speichern kann.
Der Business Card Reader kostet 9,25 Euro.
Runtastic
Sport ist wichtig - noch wichtiger ist aber die Motivation. Die Applikation Runtastic will beides verknüpfen. Sie ist ein so genannter Sports-Tracker. Per GPS kann das Gerät die Bewegungen des Nutzers aufzeichnen. Damit erhält man nicht nur eine Kartenansicht der zurückgelegten Strecke, Runtastic kann auch die Durchschnittsgeschwindigkeit und andere Daten erstellen, anzeigen und speichern.
Runtastic unterstützt mehr Aktivitäten als nur Joggen. Nutzer können beispielweise zwischen Nordic Walking, Klettern, Inline Skaten, Pilates oder Radfahren wählen - je nach ausgewählter Aktivität unterscheidet sich die Anzeige.
Das Highlight ist allerdings die Motivationsmöglichkeit. Runtastic kann sich mit den sozialen Netzen Facebook und Twitter verbinden. Auf Wunsch werden absolvierte Trainingseinheiten direkt dorthin übertragen, so dass alle Kontakte die eigenen Fortschritte verfolgen können.
Runtastic ist gratis, erfordert allerdings, dass sich die Nutzer für ein ebenfalls kostenloses Onlinekonto anmelden.
Kayak
Die App zum Online-Angebot von Kayak hilft bei der Reiseplanung - vor allem, wenn man spontan einen Flug oder eine Unterkunft benötigt. Sie kann per GPS die Position des Nutzers auslesen und zeigt anschließend die jeweiligen Suchergebnisse in der Umgebung an.
Anschließend kann man auf einen Eintrag klicken, um weiter Informationen zu erhalten. Bei Hotels erfährt man etwa, wo es sich befindet und kann über verschiedene Buchungssysteme ein Zimmer reservieren. Das klappt auch bei Flügen.
Kayak bietet zudem weitere nützliche Funktionen für Reisende. So ist etwa neben einer Wettervorhersage auch ein Tool zum Umwandeln von Währung integriert. Ebenfalls praktisch: Mit der Option Fare Trends kann man die Preise für einen bestimmte Route überwachen und so den optimalen Zeitpunkt für die Buchung finden.
Opera Mini
Die meisten Blackberry-Nutzer verwenden wahrscheinlich noch ein Smartphone auf der Basis von Blackberry OS 5.x. Der größte Nachteil dabei ist der Browser - dieser eignet sich nicht wirklich für ausgedehnte Ausflüge ins mobile Internet. Eine der besten Alternativen ist Opera Mini, die mobile Variante des norwegischen Browsers Opera.
Opera Mini besticht vor allem durch seine Geschwindigkeit. Diese erreicht die App dadurch, dass alle unverschlüsselten Verbindungen durch Proxy-Server des Anbieters umleitet. Dort werden die angeforderten Webseiten für das Gerät optimiert und etwa an die jeweilige Auflösung angepasst. Auch werden Videos und Werbungen zunächst entfernt, der Nutzer kann diese allerdings auf Wunsch nachladen.
Wer zudem Opera auf dem Desktop nutzt, wird die Funktion Opera Link mögen. Diese ermöglicht den Abgleich von Zugangsdaten, Lesezeichen und Startseiten zwischen verschiedenen Installationen.
Opera Mini lässt sich leider nicht aus der AppWorld herunterladen. Die Anweisungen zum Download finden sich auf dieser Website. (CW)