Fachabteilungen umgehen CIOs

11 Outsourcing-Trends für 2011

28.01.2011 von Stephanie Overby und Christiane Pütter
IT-Chefs müssen 2011 aufpassen, dass Fachabteilungen nicht eigenmächtig über IT-Outsourcing entscheiden. Dieser und zehn weitere Outsourcing-Trends.
CIOs werden im neuen Jahr genauer hinschauen, ob sie von IT-Dienstleistern die Leistung bekommen, die vertraglich bestimmt wurde.
Foto: AXA Konzern AG

Alle reden von einer Erholung der Wirtschaft - nicht so Stephanie Overby von unserer US-Schwesterpublikation CIO.com. Jedenfalls nicht, was das Thema Outsourcing angeht. Overby proklamiert elf Thesen, die im Wesentlichen auf Eines hinauslaufen: Der Markt bleibt angespannt.

Die Punkte im Einzelnen:

1. Kleinere Verträge: Wer IT auslagert, schließt lieber kleinere Verträge ab. Das ist nicht neu, aber Overby erwartet, dass Service Provider neue Versuche unternehmen werden, ihren Kunden doch noch weitere Leistungen zu verkaufen.

2. Suche nach verstecktem Geld: In vielen Verträgen stecke irgendwo "ein Topf Gold", so Outsourcing-Experte Mark Ruckman. CIOs spürten dieses Geld stärker als bisher auf, was konkret heißt: Sie untersuchen, ob weniger Leistung als erwartet geliefert wurde oder ob an irgendeiner Stelle zu viel bezahlt wurde.

3. Neue Impulse durch Cloudsourcing: Cloud-Anbieter wie Amazon, Google und Rackspace treffen traditionelle Service Provider wie IBM oder HP da, wo es weh tut, so Overby. Das wird 2011 Bewegung in den Markt bringen.

4. Fachabteilung versus CIO: Glaubt man CIO.com, entscheiden Fachabteilungen immer öfter selbst über Outsourcing-Vorhaben. CIOs müssen aufpassen, dass ihnen nicht das Heft aus der Hand genommen wird.

5. Standards statt kundenspezifischer Anpassung: Immer mehr Unternehmen setzen auf Standards statt Customization. Hintergrund ist der Wunsch, die IT benchmarken zu können.

6. Neuer Blick auf Preise: Preisdrücken allein wird CIOs im Gespräch mit Service Providern nichts nützen, so Overby. Sinnvoller sei, über Liefermodelle und Strukturen des Vertrags zu sprechen. Was Cloud Computing angeht, erwartet sie, dass Preis-Modelle reifen, sprich: transparenter werden.

Merger zwischen indischem und US-Dienstleister erwartet

7. Mega-Merger immer wahrscheinlicher: Ost und West nähern sich an - CIO.com glaubt, dass 2011 ein Merger zwischen einem indischen IT-Dienstleister und seinem US-amerikanischen Gegenpart stattfinden wird. Das heißt auch: Preissenken ist bei indischen Service Providern heute nicht mehr zu machen - sie müssen die Qualität steigern, um sich zu behaupten.

8. China, Brasilien und Ägypten gewinnen Land: Indiens Entwicklung lässt der Konkurrenz aus China, Brasilien und Ägypten Raum. Sie rücken als Offshoring-Standorte immer stärker in den Fokus.

9. Viel Lärm um Protektionismus: Diese These bezieht sich insbesondere auf die USA. Overby erwartet, dass US-Politiker wegen der Arbeitslosigkeit im eigenen Land viele Reden protektionistischen Inhalts schwingen werden - mit wenig Folgen.

10. Mehr Automation: Als Folge preissensibler Kunden setzten Service-Provider zunehmend auf Automation.

Die Folgen der Arbeitsmigration

11. Die Folgen der Arbeitsmigration: Die Verlagerung der IT-Arbeit in Niedrig-Lohn-Länder wird ab 2011 Folgen zeigen. Diese äußern sich in sinkender Qualität und Verständigungsproblemen.

Stephanie Overby führt ihre Thesen in dem Artikel "11 outsourcing trends to watch in 2011" auf CIO.com aus.