Random Hack of Kindness

3 nützliche Tools

12.12.2011 von Johannes Klostermeier
Google, Microsoft, Yahoo, die NASA, HP und die Weltbank haben Tausende Menschen in 25 Städten dazu angestiftet, "für die Menschlichkeit zu programmieren".

Die „Random Hacks of Kindness Innovations-Initiative" (RHoK) bringt Fachexperten mit ehrenamtlichen Technologie-Spezialisten zusammen, die offene Softwarelösungen entwickeln, die bei globalen Herausforderungen, wie Klimawandel, Umwelt- und Naturkatastrophen, sowie bei sonstigen humanitären Problemen helfen sollen.

Am 3. und 4. Dezember fand in Berlin zum 3. Mal der humanitäre Programmierwettbewerb statt. 70 Experten und Programmierer, darunter auch elf Frauen, haben an acht Lösungen für Problemstellungen gearbeitet, die von Nichtregierungsorganisationen wie Reporter ohne Grenzen, Amnesty International oder den Berliner Sozialhelden eingereicht worden sind.

Zufriedene Programmierer: So sah es im Berliner Betahaus am ersten Dezemberwochenende aus.
Foto: milenskaya

Die ersten drei Preise errangen die folgenden Anwendungen:

1. Preis: „OffLike" - ein Real Life LIKE Button - eine arbeitsfähige App, die über Einscannen von Barcodes auf Plakaten das Ausdrücken von Unterstützung oder Microspenden etwa über Flattr an lokale Initiativen ermöglicht und so Kampagnen in der realen Welt mit Mechanismen der Sozialen Netze verbindet. Die Jury überzeugte insbesondere die Verbindung von Offline und Online Welt aber auch das schlüssige Design, die einfache Bedienung und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Anwendung.

2. Preis: „Broken Lifts" - eine bereits online live geschaltete Anwendung, die für den Berliner Raum Informationen zur Funktionsfähigkeit von Fahrstühlen im Öffentlichen Nahverkehr visualisiert, Vergleiche ermöglicht und eine Abo-Funktion für Störungsmeldungen bestimmter Fahrstühle - etwa auf dem Arbeitsweg. Das Problem stammt von den Berliner Sozialhelden, die bereits mit der Anwendung Wheelmap bekannt wurden.

Unter http://brokenlifts.heroku.com ist das Ergebnis der Programmierarbeit bereits online zu finden. Derzeit sind in der Anwendung 19 Lifts im Berliner Nahverkehr gekennzeichnet, die nicht zu nutzen sind. Die Jury war nicht nur vom arbeitsfähigen Ergebnis und dessen einfacher Übertragbarkeit auf andere Regionen überzeugt sondern sah hier auch einen großen Nutzen für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, zu denen nicht nur Rollstuhlfahrer sondern auch Eltern mit Kinderwagen und ältere Menschen gehören.

Welche Aufzüge in S- und U-Bahn sind gerade mal wieder defekt?

Anke Domscheit-Berg, als Vertreterin des Government 2.0 Netzwerkes Mitglied der Jury und des Organisationsteams von RHoK Berlin, äußerte den Wunsch, „dass die Nahverkehrsanbieter Informationen über ihre Fahrstühle als maschinenlesbare offene Daten zur Verfügung stellen, damit sicher gestellt werden kann, dass die App immer die aktuellsten Informationen verwendet".

Hacken für einen guten Zweck.
Foto: Alina Isakovich - Fotolia.com

3. Preis: „Climate Goggles" - eine Anwendung auf Initiative des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung zurückgeht, die es Nutzern ermöglicht, zu bestimmten Schlüsselwörtern wissenschaftliche Informationen mit Qualitätsranking aufzurufen und damit von Fehlinformationen im Internet zu trennen. die Die Anwendung liefert wissenschaftlich fundierte Antworten auf Fragen zum statt Informationen mit pseudo-wissenschaftlichem Anstrich.

Nach Eingabe von Stichwörtern wie „Sonnenflecken, Klimawandel" zeigt die Anwendung nach wissenschaftlicher Qualität sortierte Suchergebnisse von Artikeln an, die aus einschlägigen internationalen Datenbanken stammen.

Der Berliner Random Hack of Kindness findet halbjährlich und in Berlin bereits zum dritten Mal statt. Er wird ermöglicht durch das Engagement von Freiwilligen sowie durch Beiträge von Unternehmen, so etwa von Google, XING, Microsoft, EMC und hhp Berlin. Über den Wettbewerb berichtete CIO.de zuletzt in dem Artikel "Erster App-Wettbewerb geht an den Start" sowie in dem Artikel "Hacker-Marathon in Berlin" und dem Bericht "Alarm-App macht die Feuerwehr schneller".