Zukunft der Arbeitswelt

3 Thesen zur Kommunikation im Jahr 2015

04.01.2013 von Christoph Lixenfeld
Mittelständler sollten die Vernetzung ihrer Mitarbeiter aktiv unterstützen, sonst verlieren sie den Anschluss, so eine Analyse von PAC und UC-Anbieter Swyx.
Viele Mitarbeiter ertrinken förmlich in der E-Mail-Flut.
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Die Analyse des Marktforschungsunternehmens Pierre Audoin Consultants (PAC) und des Unified-Communications-Abieters Swyx hatte das Ziel, ein realistisches Zukunftsszenario für die "Kommunikation im Mittelstand 2015" zu entwickeln. Die Unternehmen werteten dazu aktuelle Erkenntnisse zur Zukunft der Arbeitswelt aus und bewerteten die Bedeutung neuer Kommunikationstrends wie Mobility,Social Networking oder BYOD (Bring your own Device) für den Mittelstand in Deutschland.

Aus den Ergebnissen formen PAC und Swyx drei zentrale Thesen.

1. Kommunikation ist geschäftskritisch

Wissensarbeit prägt Geschäftsprozesse mehr als je zuvor. Das bedeutet, dass der Einzelne mehr Verantwortung übernehmen und systematischer kommunizieren muss. Starre, voneinander getrennte Prozesse über E-Mail, Fax und Telefon werden diesen Erfordernissen nicht gerecht, weil sie zu Kommunikationsbrüchen führen.

Auch die Flut von inhaltlich redundanten Meetings führt eher zu Stress und Überlastung als zu einer sinnvollen Strukturierung der Arbeit. Statt endlose Protokolle zu lesen und Stunden mit dem Organisieren und Beantworten von E-Mails zu verbringen, sollte gerade der Mittelstand auf zeitgemäße, integrierte Prozesse setzen.

Wichtig ist eine dezentrale Gestaltung von Kommunikation; es sind nicht mehr jene Abteilungsleiter gefragt, die ihren Mitarbeiter haarklein vorschreiben, wie Probleme gelöst werden müssen, wichtiger ist es, Austausch und Vernetzung der Mitarbeiter untereinander zu unterstützen und Kommunikationsprozesse Abteilungsübergreifend zu organisieren.

Zudem ist Wissensarbeit nicht mehr unbedingt an Ort und Zeit gebunden; die Mitarbeiter können unterwegs oder im Home Office ihrer Arbeit nachgehen und genau zu jener Tageszeit, an der sie produktiv sind. Ihnen diese Freiheit zu geben und sie technisch zu unterstützen, wecke Kreativität, so die Autoren der Studie.

2. Ohne soziale Vernetzung geht nichts

Bei der sozialen Vernetzung werden sich dreiTrends aus Sicht von PAC und Swyx durchsetzen:

Welche Möglichkeiten Social Networks auch für Unternehmen bieten, demonstrieren zum Beispiel Schüler, die über Facebook nach einem Experten suchen, außerdem können sie über Facebook, Xing oder Linkedin ihre Kontakte unkompliziert verwalten. Marketingkampagnen schließlich lassen sich kostengünstig über Soziale Netzwerke verbreiten, viele Großunternehmen nutzen dies bereits, der Mittelstand sollte hier nach Ansicht der Autoren der zitierten Untersuchung unbedingt nachziehen.

Gerade bei der Nutzung sozialer Netzwerke ist es für Unternehmen wichtig, die Fäden in der Hand zu behalten.
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Funktionieren kann das aber nur mit integrierter Kommunikation, also mit dem bündeln aller Kanäle auf einer Plattform. "Mitarbeiter wollen zwar situationsbedingt verschiedene Tools einsetzen, aber sie wollen nicht unzählige Anwendungen parallel bedienen müssen", schreiben PAC und Swyx. Darüber hinaus liege "ein Anwendungs- und Gerätezoo auch nicht im Interesse der IT-Administratoren."

3. Die Zeit zu handeln ist jetzt

Viele Unternehmen, das wissen auch die Autoren der Untersuchung, sind beim Thema Integration von Kommunikationslösungen noch zurückhaltend, weil sie Angst vor Fehlinvestitionen, Kontrollverlust und Sicherheitslücken haben. Doch einen Grund, die Dinge auf die lange Bank zu schieben, gibt es aus Sicht von PAC und Swyx - natürlich - nicht. Die Technik sei reif und auch für den Mittelstand erschwinglich, Kommunikation außerdem geschäftskritisch.

Das dritte - und beste - Argument dafür, jetzt zu handeln, ist allerdings, dass Unternehmen auf diese Weise ein gewisses Maß an Kontrolle behalten und Sicherheitslücken vermeiden können. Denn Mitarbeiter nutzen Soziale Medien in ihrem privaten Umfeld ohnehin, und von dort finden sie Eingang in die berufliche Tätigkeit. Entweder mit Unterstützung der IT-Abteilung oder ohne.

Zitat aus der Untersuchung: "Unternehmen, die den Einsatz solcher Anwendungen unterstützen beziehungsweise gleichwertige Alternativen anbieten, haben bessere Chancen, die durchaus angezeigten Sicherheits- und Kommunikationsregeln zu vermitteln und durchzusetzen."