Hausmesse EMC World

42 neue Produkte und eine Übernahme

05.06.2012 von Matthias Sternkopf
EMC präsentierte auf seiner Hausmesse in Las Vegas 42 neue Produkte und Funktionen. Zudem meldet der Storage-Spezialist die Übernahme eines Cloud-Synchronisations- und Datei-Sharing Anbieters.

Unter dem Motto "Transform IT + Business" präsentierte EMC auf seiner jährlich stattfindende IT-Konferenz "EMC World" in Las Vegas insgesamt 42 neue Produkte und Funktionen. Diese betreffen das komplette Produktportfolio - von Speicherlösungen über Backup bis hin zu Virtualisierungs- und Managementwerkzeugen. Ziel von EMC sei es, den Cloud- und Big-Data- Markt weiter auszubauen und es für Kunden einfacher zu machen, von der Hybrid Cloud zu profitieren, erklärte das Management. Außerdem verkündete EMC die nächste Übernahme - diesmal handelt es sich um den Cloud-Synchronisations- und Datei-Sharing Anbieter Syncplicity.

Neue Storage Arrays EMC VMAX

Als Höhepunkt der Konferenz gilt die neue EMC VMAX Familie. Die Speicher-Arrays für Unternehmen aller Größen bestehen aus den Modellen VMAX 10K, VMAX 20K und der VMAX 40K. Sie sollen zum Aufbau von Hybrid Clouds genutzt werden. EMC stellt besonders die überlegenen Leistungen des VMAX 40K im Vergleich zur Konkurrenz heraus. So soll es bis zu dreimal mehr Leistung bei doppelter Kapazität im Vergleich zu allen anderen Produkten auf dem Markt bieten. Dabei soll sich dank Unisphere für VMAX das Betriebsmanagement vereinfachen.

EMC VPLEX

Außerdem zeigte EMC Erweiterungen für seine die EMC VPLEX Umgebung. Dadurch soll sich die Leistungsfähigkeit um 40 Prozent erhöhen und die Skalierbarkeit verdoppeln lassen. EMC hebt die verbesserte Verfügbarkeit, Leistung und Verwaltung hervor. Die neue EMC VPLEX Umgebung soll damit die erste hochverfügbare Data Protection Lösung für Activ/Activ-Hybrid Cloud-Implementierungen sein. EMC VPLEX soll nun mit Storage-APIs für Storage-Awareness (VASA) und Storage-APIs für Array Integration (VAAI) von VMware vSphere integriert werden können.

Fünf Thesen zur Virtualisierung
Virtualisierungstechniken sind vielerorts installiert, schöpfen aber ihr Potential zur Effizienzsteigerung und Kostenersparnis nicht aus.
These 1: Die zweite Virtualisierungswelle steht noch bevor
Virtualisierungstechnologien haben eine Revolution in der IT bewirkt. Zwei Hauptfaktoren haben sie zum festen Bestandteil in der Planung von IT-Infrastrukturen gemacht: die Basistechnologien für Virtualisierung sind zur Reife gelangt, woraus eine großen Produktauswahl für die Anwender hervorgegangen ist; zugleich sind die Rechnerkapazitäten durch Multicore-Server so stark gestiegen, dass diese ohne geeignete Techniken gar nicht ausgelastet werden können.
These 2: Ein Hypervisor macht noch keine moderne IT-Umgebung
Stellt sich die Frage, warum die Erneuerung der IT bislang stecken geblieben ist. Das Angebot ist da, es reicht von umfassenden Lösungen bis hin zu kostenlosen Produkten und Open-Source-Projekten. Sie erlauben es, eine stabile und zuverlässige virtualisierte Umgebung aufzubauen. Die Erkenntnis setzt sich durch, dass Technik - also der Hypervisor - allein noch keine Revolution im Rechenzentrum bewirken und quasi im Vorbeigehen Kosten sparen kann.
These 3: Storage-Virtualisierung ist der nächste logische Schritt
Server-Virtualisierung kann nicht gelingen ohne ein ausgefeiltes Storage-System. Lokaler Festplatten-Speicher genügt dabei nicht den Anforderungen an Hochverfügbarkeit, dynamischer Lastverteilung und hochgradiger Automatisierung. Shared Storage ist daher unabdingbare Voraussetzung. Speichersysteme müssen zuverlässig, ausfallsicher und flexibel sein. Sie müssen aber auch Kostenkontrolle bieten, denn gerade in virtualisierten Server-Umgebungen kann der Speicherbedarf explodieren. Gefragt sind Konzepte zur effizienten Speichernutzung sowie zur transparenten Integration verschiedener Systeme auch unterschiedlicher Hersteller zu einem Gesamtsystem.
These 4: Desktop-Virtualisierung nur betriebswirtschaftlich angehen
Trotz vieler Herausforderungen und noch verbesserungswürdiger Durchdringung in der aktuellen IT-Landschaft ist die Server-Virtualisierung eine akzeptierte Technik, die viele Unternehmen auf dem Radar ihrer anstehenden Investitionen haben. Zunehmend rückt darüber hinaus die Virtualisierung von Desktops in den Fokus der IT-Verantwortlichen. Denn auch hier locken ähnliche Vorteile wie für die Server.
These 5: Die Cloud braucht noch Zeit
Cloud Computing ist der nächste folgerichtige Evolutionsschritt der Virtualisierung in der Unternehmens-IT. Cloud Computing wird dabei häufig irrigerweise synonym mit Virtualisierung verwendet, meint aber vor allem die automatisierte und standardisierte Bereitstellung abstrahierter IT-Infrastrukturen wie zum Beispiel Rechenkapazität, Datenspeicher, fertige Programmpakete, die ein Anbieter dynamisch an den Bedarf angepasst auf Basis von Virtualisierungstechnologien über ein Netzwerk zur Verfügung stellt. Die Abrechnung erfolgt dabei meist nutzungsabhängig.

VNX

Eine Erweiterung der VNX-Familie soll neben einer Leistungs- und Effizienzerhöhung vor allem die Anschaffungskosten senken. So werden die Speicher für Flash-Laufwerke bis zu 38 Prozent günstiger. Der neue VNXe3150 soll bis zu 50 Prozent mehr Leistung und Kapazität pro Rack-Einheit bieten. Die dazu gehörige Appsync-Software soll die virtualisierten Microsoft-Applikationen in VNX-Umgebungen mit nur einem Mausklick schützen.

Storage Analytics für VNX

In Zusammenarbeit mit VMware erweitert EMC sein Software-Portfolio. Die Hersteller wollen den Storage-Administratoren die Visualisierungs- und Analysefunktionen der VMware vCenter Operations Management Suite als neue VNX Storage Analytics Suite zugänglich zu machen. Dafür integrieren sie die VNX Software mit der Analysefunktion der VMware vCenter Operations Management Suite, um eine Leistungssteigerung, eine schnellere Problembehebung und eine bessere Storage-Planung zu ermöglichen. VNX Unified Storage-Systeme werden mittels eines neuen EMC VNX-Connectors in die VMware vCenter Operations Management Suite integriert.

Erweiterung des Backup- und Recovery-Portfolios

Die Neuerungen im Bereich Backup und Recovery für EMCs Backup-Appliances sollen deren Integrations- und Managementmöglichkeiten verbessern sowie ihre Performance erhöhen. Durch eine Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Unternehmensanwendungen und Prozessen sollen Kunden ihre wichtigsten Datenschutzprobleme lösen können. Dabei helfen soll das deutlich beschleunigte Data Domain DD900 Deduplizierungssystem. Auch die Archivfähigkeiten der Data Domain soll durch neue Software verbessert und um zusätzliche Funktionen erweitert worden sein. Das Data Domain Boost Ökosystem wurde erweitert und die Data Domain Data Invulnerability Architecture verbessert. Die neue Avamar 6.1 Deduplizierungssoftware wurde speziell an VMware Umgebungen angepasst und soll dort eine deutlich höhere Backup-Performance und eine schnellere Datenwiederherstellung als jeder Konkurrent bieten.

Die schlimmsten Backup-Irrtümer
Backup-Konzepte basieren häufig auf groben Irrtümern, speziell in puncto Compliance. Dieser Beitrag nennt die sieben schlimmsten Fehler.
Irrtum 1: Backup und Archivierung sind das Gleiche.
Backup und Archivierung dienen unterschiedlichen Zwecken: Ein Backup beugt dem Datenverlust vor, sorgt im Ernstfall für die schnelle Wiederherstellung eines Zustands von Daten und Applikationen zu einem definierten Zeitpunkt. Das Backup dient somit der Geschäftskontinuität. Die Archivierung stellt dagegen eine langfristige Speicherung von relevanten Geschäftsdokumenten sicher.
Irrtum 2: Backup ist freiwillig.
Betriebe, die ohne Backup-Konzepte agieren, leben gefährlich. Sie machen sich per se damit zwar nicht strafbar, weil die Datensicherungsspiegelung im deutschen Strafgesetzbuch nicht verankert ist. Daraus jedoch die Schlussfolgerung abzuleiten, dass ein Backup freiwillig sei und mit Compliance nichts zu tun habe, wäre fatal. Ein Unternehmen, das geschäftskritische Daten verliert, hat in der Regel schlechte Prognosen. Diesem Risiko sollte es sich daher nicht fahrlässig aussetzen.
Irrtum 3: Backup für persönliche Rechner ist verboten.
Jede Firma darf auch lokale Festplatten der Mitarbeiter-PCs und so genannte persönliche Laufwerke in die Datensicherung einbinden, wenn dort für den Arbeitgeber relevante Geschäftsdateien gespeichert werden. Wenn es sich um steuerlich relevante Dokumente handelt, ist es sogar die Pflicht des Unternehmens, auch die persönlichen Datenträger per Backup zu erfassen. Bereits seit 2002 haben die Finanzbehörden das Recht, auch auf lokale Festplatten zuzugreifen. Von diesen Regelungen sind jedoch Ordner ausgenommen, die deutlich als "privat" gekennzeichnet sind. Betriebe sollten also eine Richtlinie einführen, dass persönliche Dateien und Dokumente nur in einem entsprechend deutlich gekennzeichneten Verzeichnis gespeichert werden.
Irrtum 4: Gelöscht ist nicht gelöscht.
Das Backup speichert Systemzustände und damit Daten grundsätzlich nur für kurze Zeit. Je nach Backup-Konzept handelt es sich meist um einen Tag oder wenige Wochen, das ist jedem Geschäftsführer beziehungsweise verantwortlichem Unternehmer selbst überlassen. Die Faustregel beim Backup lautet: Was auf dem Quellsystem gelöscht wird, wird zeitnah auch im Backup gelöscht. Ausnahmen können bei Backup-Software und Backup-Appliances jedoch recht leicht konfiguriert werden.
Irrtum 5: Backup geht nur mit Tapes.
Würden Gesetze und sonstige Regelungen enge technische Vorgaben machen, würden sie in unseren Tagen schnell veralten. Backup-Tapes waren über Jahre das Standardmedium für Backups. Derzeit werden sie im Rahmen verschiedener Backup-Lösungen häufig durch eine Speicherung auf Festplatten in dedizierten Appliances abgelöst, ergänzt durch zusätzliche Spiegelungen in der Cloud. Ein wesentlicher technischer Vorteil ist die kürzere Backup-Zeit, weil die Appliance nach dem ersten Voll-Backup nur noch das "Delta", also den Unterschied zum vorangegangen Stadium, speichert.
Irrtum 6: Das Backup darf nicht in die Cloud.
Es kommt auf die Art der Daten an, um zu bestimmen, wo sie gespeichert werden dürfen. Grundsätzlich ist gegen die preislich attraktive Backup-Speicherung in der Cloud nichts einzuwenden. Allerdings ist bei einer Speicherung personenbezogener Backup-Daten vorgeschrieben, dass der Cloud-Betreiber die Informationen innerhalb der EU lagert. Die Einhaltung deutscher Gesetze und EU-Datenschutzrichtlinien muss zusätzlich vertraglich zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer geregelt werden. Der Zugriff von nicht befugten Personen auf die Daten muss über Verschlüsselungen oder Zugriffssperren verhindert werden.
Irrtum 7: Backup-Outsourcing entbindet von der Haftung.
Wer einen Dienstleister mit dem Backup beauftragt, ist viele Sorgen los. Aber nicht alle. Anbieter mit einem Gesamtpaket aus Software, Hardware und Services sichern die Daten nicht nur, sondern prüfen auch ihre Vollständigkeit und Integrität. Auch in rechtlichen Belangen lässt sich viel an einen Dritten auslagern. Doch in welchem Umfang ein Dienstleister haftet, wenn durch ein mangelhaftes Backup ein Schaden entsteht, muss im Vertrag genau geregelt werden. Denn die übergeordnete Haftung liegt nach wie vor beim Geschäftsführer des Auftraggebers.

Isilon Scale-Out NAS

EMC hat außerdem die nächste Generation des Isilon OneFS Scale-Out NAS-Betriebssystems unter dem Codenamen "Mavericks" angekündigt. Unternehmen sollen damit schnell wachsende, unstrukturierte Daten (Big Data) effizienter verwalten und dadurch ihre Geschäftsprozesse optimieren können. Der Fokus soll auf einer hohen Skalierbarkeit und Effizienz liegen. Im Detail wurde die Integration mit VMware durch VMware VAAI und VASA-APIs verbessert. Dadurch soll sie den Einsatz von Scale-Out NAS für die Virtualisierung vereinfachen und beschleunigen. Auch der "Single-File"-Datendurchsatz wurde erhöht, die Caching-Fähigkeit verbessert. Hinzu kommen neue Datenschutz- und Sicherheitsfunktionen.

DataBridge Management-Werkzeug

Das neue EMC DataBridge Enterprise-Management-Werkzeug verwaltet IT-Betriebsdaten der Kunden. Dafür werden IT-Betriebsdaten aus der Rechner-, Storage- sowie Netzwerk-Verwaltung zusammengeführt und als anwendungsspezifische DataBridge Widgets als Teil von IT-as-a-Service (ITaaS) dargestellt. IT-Teams können individuell konfigurierbare DataBridge Dashboards erstellen. Zeit- und ressourcenintensive manuelle Datenerfassungs- und Analyseprozesse sollen damit entfallen.

Die wichtigsten Cloud-Übernahmen im Jahr 2011
DimDim
Das im Jahr 2007 gegründete und von diversen Kapitalgebern gestützte Unternehmen DimDim hat sich auf Verfahren für die Echtzeitkommunikation spezialisiert. Dazu gehören Funktionen zur Präsenzanzeige sowie für das Messaging und Screen-Sharing. Damit konnte sich das Start-up insbesondere im Segment für cloud-basierende Kollaborationsdienste einen Namen machen.
Secureworks
Im Markt für IT-Sicherheit zählte Secureworks zu den etablierten Anbietern von Managed Security Services beziehungsweise Security as a Services. Das 1998 gegründete Unternehmen nahm im Jahr 2010 rund 120 Millionen Dollar mit etwa 700 Mitarbeitern ein und betreute eigenen Angaben zufolge Kunden in 70 Ländern. Im Jahr 2006 übernahm SecureWorks die LURHQ Corporation und verstärkte damit das Managed-Security-Geschäft mit Großkunden. 2009 folgte die Akquisition des Geschäftsbereichs Managed Security Services von VeriSign.
Dell kauft Secureworks
Dell ist seit Jahren bemüht, dem konjunkturanfälligen Hardwaregeschäft einen zuverlässigen Servicebereich zur Seite zu stellen. Übernahmen waren und sind ein wichtiges Element zum Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts. Ein deutliches Zeugnis dieser Strategie war die Übernahme von Perot Systems für 3,9 Milliarden Dollar im Jahr 2009. Die Secureworks-Übernahme vom Januar 2011 fügt sich in die Strategie ein, finanzielle Details nannte Dell zunächst nicht. Spätere Veröffentlichungen bei der US-Börsenaufsicht SEC lassen auf einen Kaufpreis von 612 Millionen Dollar schließen.
NewScale
Die Anfänge von NewScale liegen im Geschäft mit dem IT-Service-Management. Das Unternehmen entwickelte und vertrieb seit 1998 Tools zum Erstellen und Betreiben von Service-Katalogen und -Portalen. Sie erlauben es Anwendern, interne Marktplätze nach iTunes- und Android-Market-Vorbild einzurichten, so dass IT-Nutzer Services je nach Bedarf beziehen können. Damit hat sich NewScale in der Schaltzentrale für das Management von hybriden und privaten Clouds positioniert. Der Anbieter wuchs eigenen Angaben zufolge zuletzt um mehr als 100 Prozent. Absolute Zahlen zum Jahresumsatz wurden nicht veröffentlicht. Schätzungen von Finanzanalysten bewegen sich breit gestreut zwischen 16 Millionen und 30 Millionen Dollar.
Cisco übernimmt NewScale
Im März kündigte Cisco die Akquisition von NewScale an. Mit den erworbenen Service-Management-Lösungen möchte der Konzern sein Portfolio in der Verwaltung und Automation von Cloud-Installationen ausbauen. Finanzielle Details wurden nicht veröffentlicht.
Radian6
Radian6 ist ein Werkzeug zur Analyse von Inhalten in sozialen Netzen. Im so genannten Social-Media-Monitoring konnte sich das Unternehmen mit seinem gleichnamigen Tool einige Meriten erwerben, indem es soziale Plattformen wie Facebook und Twitter sowie Blogs und Wikis auf Schlüsselworte durchforstet und Ergebnisse grafisch darstellt. Genutzt wird es häufig von Marketing-Abteilungen in Unternehmen, die Meinungen über Produkte und Unternehmen beobachten wollen.
Salesforce kauft Radian6
Salesforce ist Pionier und Wegbereiter von SaaS- beziehungsweise Cloud-basierenden CRM-Diensten. Das Unternehmen feilt seit geraumer Zeit an einer weiterführenden Strategie und spricht in diesem Zusammenhang von der Cloud 2, die Services aus der Wolke mit Social-Media-Elementen verknüpft. Hier fügen sich zum einen der hauseigene Chatter-Dienst, zum anderen Radian6 vom Februar 2011 ein. Die Übernahme des Social-Monitoring-Spezialisten ließ sich Salesforce 276 Millionen Dollar kosten.
VMware kauft SocialCast
VMware hatte sich zuvor bereits mit verschiedenen Cloud-Firmen wie etwa SlideRocket und Zimbra verstärkt und schlug Ende Mai 2011 mit der Übernahme von SocialCast erneut zu. Im Zusammenspiel mit dem hauseigenen "Horizon App Manager" werde die SocialCast-Lösung ein neues und "modernes End-User-Computing-Modell" kreieren, so VMware in einer Pressemitteilung. Darunter versteht die Firma eine Lösung, die mobilen Mitarbeitern den sicheren Zugriff auf Anwendungen und Daten von überall und mit jedem Endgerät gewährleistet.
Postrank
Postrank ist ein Anbieter von kostenlosen Analyse-Tools für Social-Media-Aktivitäten. Die kanadische Company überwacht Kommentare, Lesezeichen und Tweets in sozialen Netzen in Echtzeit und gibt ihren Nutzern Hinweis etwa auf die Verbreitung von Meldungen. Ergänzend dazu vertreibt das Unternehmen kostenpflichtige Analysen-Werkzeuge etwa für Verlage und Agenturen.
ITKO
ITKO ist ein privat gehaltenes Unternehmen mit Lösungen für die Anwendungsentwicklung und Simulation der Verfügbarkeit von Anwendungen. Kernprodukt ist die Entwicklungsplattform "LISA". Sie soll bei der Optimierung hybrider Cloud-Installationen helfen. ITKO hatte im Januar 2011 eigenen Angaben zufolge 125 Unternehmenskunden und beschäftigte 120 Mitarbeiter. Im letzten Jahresbericht standen 39 Millionen Dollar Jahreseinnahmen zu Buche.
Cloud.com
Das amerikanische Start-up Cloud.com hat sich einen Namen mit der Einrichtung von Private Clouds erworben. Basis des Angebots ist die Software "CloudStack", die die Kapazitäten virtualisierter Rechenzentren zusammenführt und als Service bereitstellt. Der Quelltext der Software wurde der Open-Source-Gemeinde zumindest zum Teil zur Verfügung gestellt.
Force10
Force 10 wuchs als Anbieter von Gigabit-Ethernet-Equipment zu einem Unternehmen mit einem Jahresumsatz von zuletzt rund 200 Millionen Euro. Im Mai 2011 präsentierte die Networking-Company das "Framework Open Cloud Networking" (OCN), das Cloud-Infrastrukturen sowie konventionelle und virtualisierte Rechenzentren auf einer Plattform miteinander verknüpft.
Dell akquiriert Force10
Dell kündigte mit der Übernahme von Force 10 eine verstärkte Präsenz im Netzsegment an. Die Hardware von Force 10 soll die Dell-Angebote für den Aufbau von virtuellen Rechenzentren ergänzen, bislang konnte der Hersteller hier nur Server, Speicher und Services bereitstellen. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Mit der Übernahme reagierte Dell auf die Aktivitäten der Konkurrenz. Netzwerk-Spezialist Cisco hatte sich zuletzt mehr und mehr ins Server-Geschäft vorgetastet und HP ergänzte Ende 2009 mit der 3Com-Übernahme das Networking-Portfolio. Im Data-Center-Geschäft kaufen Anwender vermehrt Komplettpakete ein.
Autonomy
Autonomy, Anbieter von Software für die Analyse unstrukturierter Daten, wurde im Jahr 1996 in Cambridge, England, gegründet. Zu den Kunden der Software "IDOL" zählen unter anderem der Ölkonzern BP, die Nasa, IBM, Coca-Cola sowie der TK-Anbieter AT&T. Der Softwareanbieter nahm zuletzt etwa eine Milliarde Dollar pro Jahr ein. Analysten räumen Autonomy eine gute Marktstellung im stark wachsenden Geschäft mit Massendatenverarbeitung und –analyse ein.
Watchmouse
Watchmouse hat sich als Betreiber von SaaS-basierenden Web-Monitoring-Diensten für Cloud-Angebote sowie für mobile und stationäre Web-Sites im Markt positioniert. Das Unternehmen misst unter anderem die Ladezeiten und Verfügbarkeiten von Web-Seiten. Damit die Erfahrung eines Anwenders, der eine bestimmte Homepage ansteuert, weitgehend realistisch eingeschätzt werden kann, betreibt Watchmouse mehr als 60 Überwachungspunkte in 40 Ländern.
CA verleibt sich Watchmouse ein
Mit der Übernahme von Watchmouse im Juli 2011 stärkt CA das eigene SaaS-Geschäft, das zuvor bereits mit Zukäufen wie 3Tera, Cassatt, NetQoS, Oblicore und Nimsoft ausgebaut wurde. Watchmouse soll insbesondere die Nimsoft-Aktivitäten ergänzen. Zusammen mit dem im März 2010 für 350 Millionen Dollar übernommenen Netzspezialist Nimsoft soll Watchmouse das Geschäft mit IT-Management as a Service voranbringen. Finanzielle Details Angaben zur Transaktion veröffentlichten Watchmouse und CA nicht.
Packetmotion
Die Lösung von PacketMotion beobachtet die Transaktionen von Anwendern oder IT-Ressourcen in IT-Umgebungen und gleicht mit Hilfe eines Identity-Management-Systems ab, ob die Aktivitäten zulässig sind. Damit will das Softwarehaus IT-Managern und Security-Verantwortlichen Hinweise auf verdächtige Datenbewegungen, Sicherheitsverletzungen und Compliance-Probleme geben. Die Technik arbeitet auf Netzebene und kann demnach applikations- und system-unabhängig agieren.
VMware übernimmt PacketMotion
PacketMotion firmiert künftig unter dem Dach von VMware und soll dort das Portfolio für Cloud-Security ergänzen. Dazu möchte VMware die Neuerwerbung in die Cloud Infrastructure Business Unit integrieren. Produktseitig erweitern die virtuellen Probes (Tastköpfe) von PacketMotion die VMware-Lösung "vShield 5". Letztere Software liefert Informationen darüber, was und wie etwa in Cloud-Installationen geschieht. PacketMotion steuert künftig Auskünfte darüber bei, wer sich wo in der Cloud-Installation tummelt. Die Übernahme wurde im August bekannt gegeben, finanzielle Details nannten die Beteiligten nicht.
Navajo Systems
Im zweiten Weltkrieg haben die US-Streitkräfte mit Hilfe der Navajo-Indianer und ihrer einmaligen und komplexen Sprache Nachrichten verschlüsselt. Daran anlehnend hat der israelische Verschlüsselungsspezialist Navajo Systems seinen Firmennamen gewählt. Basis des Geschäfts ist eine patentierte Technik für die Sicherheit von SaaS-basierenden Anwendungen und Daten. Das Unternehmen hat unter anderem Virtual-Private-SaaS-Lösungen etwa für Lotus und Saleforce entwickelt.
Salesforce schluckt Navajo Systems
Ende August wurde bekannt, dass Salesforce die Akquisition von Navajo Systems anstrebt, obwohl die Transaktion eigentlich erst auf der Anfang September veranstalteten Hausmesse Dreamforce bekannt gegeben werden sollte. Die Gründe für die Akquisition liegen auf der Hand: Der SaaS-Pionier wollte sich offenbar nicht damit begnügen, die Verschlüsselungstechnik mit anderen Anbietern zu teilen. Also kaufte der CRM-Anbieter kurzerhand den israelischen Spezialisten für rund 30 Millionen Dollar.
Assistly
Mit seinem Dienst verknüpft Assistly die klassische CRM-Welt mit dem jungen und schnell wachsenden Social-Media-Geschäft. Der gleichnamige Dienst sammelt und konsolidiert Einträge in sozialen Netzen und verknüpft sie bei Bedarf mit Informationen, die über traditionelle Kanäle wie E-Mail oder Telefon laufen. Alle Informationen fasst der Service in einer Benutzeroberfläche zusammen oder liefert sie via Schnittstellen an angeschlossene CRM-Systeme aus. Assistly kommt somit vor allem für die Support-Abteilungen von kleineren Unternehmen in Frage, die keine voluminöse Help-Desk-Lösung installieren möchten.
Salesforce kauft Assistly
Auch die Veröffentlichung der Assistly-Akquisition war für die Salesforce-Messe Dreamforce vorgesehen, doch die Einigung auf einen Preis verzögerte sich bis Ende September. Schließlich zahlte der SaaS-Anbieter 50 Millionen Dollar plus einen Bonus in Höhe von 30 Millionen Dollar, der an finanzielle Ziele geknüpft ist. Salesforces will das Assistly-Angebot in seine "Service Cloud" integrieren und damit das Geschäft mit kleinen und mittelgroßen Unternehmen forcieren. (im Bild Salesforce-CEO Marc Benioff)
RightNow
Rightnow wurde als ein SaaS-Anbieter der ersten Stunde bekannt und gilt neben Salesforce als Wegbereiter des Betriebsmodells. Auch Rightnow fokussierte sich auf den CRM-Markt, allerdings vornehmlich auf den Self-Service- und Contact-Center-Bereich mit integrierter Kunden- und Knowledge-Datenbank. Das 1997 gegründete Unternehmen beliefert namhafte Kunden wie etwa Continental, Motorola sowie Black & Decker. Im Jahr 2010 nahm es rund 185 Millionen Dollar ein.
Model Metrics
Das Cloud-Beratungshaus Model Metrics unterstützt Kunden bei der Gestaltung und Einführung von Cloud-Installationen. In den Projekten geht es zumeist darum, neue Techniken aufzugreifen und für Kunden nutzbar zu machen, indem etwa mobile Lösungen für iPad und Android-Geräte entwickelt und in der Cloud bereit gestellt werden. Unter den Referenzen finden sich Unternehmen wie Boeing, L’Oreal und Morgan Stanley, insgesamt soll die Liste mehr als 500 Kundennamen umfassen. Technologiepartner sind unter anderem Salesforce, Amazon und Google.
Salesforce kauft Model Metris
Das laut US-Börsenaufsicht SEC mit 6,5 Millionen Dollar Kapital ausgestattete Beratungshaus wechselte im November 2011 unter das Dach von Salesforce.com. Der Preis wurde nicht veröffentlicht. Salesforce begründete die Übernahme mit dem Know how von Model Metrics in Mobility- und Social-Media-Projekten.
SuccessFactors
SuccessFactors hat sich als Anbieter von Personalverwaltungssoftware aus der Cloud mit dem Schwerpunkt Talent-Management (etwa Leistungsbeurteilung, Recruiting, Zielvereinbarungen) profiliert. Das Unternehmen wuchs in den vergangenen Jahren sehr schnell und nahm im letzten Geschäftjahr mehr als 200 Millionen Euro ein, konnte aber in den vergangenen fünf Jahren keinen Gewinn erzielen. Auf der Habenseite stehen 3500 Kunden mit insgesamt 15 Millionen registrierten Nutzern, darunter der Siemens-Konzern mit allein 400.000 Anwendern.
SAP kauft SuccessFactors
In den Kommentaren zur Rightnow-Akquisition durch Oracle waren sich die Analysten und Journalisten einig, dass dies nicht die letzte Übernahme durch den Datenbank-Konzern sei. Unter den potenziellen nächsten Kaufkandidaten fand sich immer wieder der Name SuccessFactors. Möglicherweise hat das SAP dazu bewegt, sich den HCM-Spezialisten (Human Capital Management) im Dezember 2011 für den stolzen Preis von 3,4 Milliarden Dollar zu schnappen. Ein wichtiger Grund war zudem die installierte Kundenbasis, insbesondere beim SAP-Großkunden Siemens. Der Konzern ist einer der wichtigsten SAP-Kunden im ERP-Umfeld. Die Entscheidung des Siemens-Managements für SuccessFactors als Lieferant für das HR-Segment im Juni 2009 war für die Walldorfer bestimmt eine bittere Niederlage. Mit der jüngsten Akquisition wurde sie behoben.
DemandTec
Die SaaS-Lösung von DemandTec analysiert das Kaufverhalten von Kunden und will Unternehmen Hinweise darauf geben, wie sie ihre Produkte, Preise, Werbemaßnahmen sowie das Marketing entsprechend ausrichten können. DemandTec hat weltweit rund 450 Kunden, vornehmlich aus den Branchen Handel und Consumer-Produkte. Die Company beschäftigt knapp 350 Mitarbeiter, der Jahresumsatz beläuft sich auf rund 82,5 Millionen Dollar bei einer Schuldenlast von 102,9 Millionen Dollar.
Rypple
Rypple verknüpft mit seiner Lösung das Personal-Management mit Social Media. Die Lösung ist für HR-Abteilungen vorgesehen und umfasst Funktionen für Zielvereinbarungen, Feedback und Coaching. Die personalisierte Aufmachung mit Bildern, Kommentarfeldern und Verknüpfungen erinnert an Social-Media-Plattformen, die Kommunikation erfolgt zum Teil in Echtzeit. Die HCM-Lösung ist vergleichbar mit der Software von SuccessFactors.
Cotendo
Cotendo hat sich auf das beschleunigte Ausliefern von Web-Inhalten spezialisiert. Der Anbieter betreibt ein Content Delivery Network (CDN), das Web-Seiten von Kunden in diversen, weltweit verteilten Rechenzentren hostet und ständig aktualisiert. Mit dieser Technik werden Inhalte näher in Richtung Web-Nutzer verlagert, so dass Seiten schneller aufgebaut und Inhalte zügiger zugestellt werden. Das erst 2008 gegründete Startup hat sich dabei besonders auf die schnelle Auslieferung von mobilen Websites und Cloud-Inhalten spezialisiert. Partner ist unter anderem Citrix.
Akamai schluckt Contendo
Ende Dezember 2011 gab Akamai Technologies bekannt, dass es den kleineren Wettbewerber Cotendo für 268 Millionen Dollar kaufen wird. Eine entsprechende Absichtserklärung sei bereits unterzeichnet, teilten die Partner mit. Der Netzausrüster Juniper Networks hatte angeblich ebenfalls Interesse an einer Übernahme gezeigt, zog aber offensichtlich gegenüber Akamai den Kürzeren.

EMC Atmos

EMC hat ferner Verbesserungen für die EMC Atmos Cloud-Plattform vorgestellt, um die Verwaltung großer, global verteilter Speicherumgebungen für Service Provider und Unternehmen zu vereinfachen. Mit EMC Atmos soll eine Cloud mit bis zu 100 Petabyte wie ein einziges System verwaltet werden können. Auch soll die Systemleistung für große Objekte beschleunigt und die Systemsichtbarkeit mit Hilfe eines erweiterten Monitoring erhöht worden sein. Davon sollen besonders Service Provider und Unternehmen profitieren.

EMC kauft Syncplicity

Zu guter Letzt hat EMC auf seiner Hausmesse die Übernahme des auf Cloud-Synchronisation und Datei-Sharing spezialisierten Unternehmens Syncplicity bekannt gegeben. Bereits in der Vergangenheit machte EMC durch aufsehenerregende Übernahmen Schlagzeilen. Allein im Jahr 2011 machten die Tochterunternehmen einen Gesamtumsatz von 20 Milliarden Dollar. Zu den bekanntesten zugekauften Unternehmen zählt der Virtualisierungsspezialist VMware und der Sicherheitsanbieter RSA Security. EMC versucht mit den Zukäufen, sich über den Speichermarkt hinaus möglichst breit aufzustellen und viele Bereiche abzudecken. Den Umsatz seiner Tochterunternehmen will EMC bis 2014 auf 28 Milliarden Dollar erhöhen. (Computerwoche)