iPad & Co. im Büro

5 Fakten zu Privat-IT am Arbeitsplatz

13.01.2011 von Andrea König
An der Frage, ob Mitarbeiter mit privaten mobilen Geräten arbeiten dürfen, kommt dieses Jahr kein Unternehmen mehr vorbei. Fünf Antworten auf drängende Fragen.

Als Analysten die IT-Trends 2011 voraussagten, nahmen zwei Entwicklungen einen festen Platz in den Zukunftsprognosen vieler Experten ein. Die eine ist die Konsolidierung von Geräten. IT-Abteilungen werden im kommenden Jahr versuchen, so viel wie möglich zu standardisieren und dabei etwa die Anzahl der Hersteller, der Komponenten und der Supportkosten zu minimieren.

Viele Mitarbeiter wollen ihre privaten Geräte auch für Berufliches nutzen.
Foto: Apple, Montage Claudia Wolff

Der zweite - dem ersten zuwider laufende - Trend ist die Konsumerisierung von IT am Arbeitsplatz. Das heißt, Mitarbeiter wollen in Zukunft verstärkt eigene Geräte zum Arbeiten nutzen. Kevin Fogarty von unserer amerikanischen Schwesterpublikation CIO.com nennt diese Entwicklung "BYOD", kurz für "Bring Your Own Device" - "Bringen Sie Ihre eigenen Geräte mit" - und klärt die wichtigsten Fakten.

1. Wem gehört die Hardware?

Das ist unterschiedlich. Manche Unternehmen gewähren ihren Mitarbeitern eine Pauschale, von der sie sich innerhalb bestimmter Richtlinien Geräte kaufen können. Intel zum Beispiel gibt seinen Angestellten Richtlinien an die Hand und lässt sie dann eigene Geräte kaufen.

Smartphones wie das iPhone oder neue Geräte wie das iPad gehören oft den Mitarbeitern. Meist sind das Geräte, die Mitarbeiter privat nutzen möchten, die aber auch für den Einsatz am Arbeitsplatz geeignet sind.

2. Warum wird so viel über das Thema gesprochen?

Es geht um Produktivität, Kosten und auch um Macht. Seit dem Einzug der Smartphones und Tablets habe sich die Dynamik in vielen IT-Abteilungen verändert, sagt Dave Buckholz, IT-Experte bei Dell. Häufig sehe es so aus, dass die Mitarbeiter Anfragen stellen und die IT-Abteilungen diese ablehnen. Ist die IT-Abteilung hingegen kooperativ, werde sie als Partner wahrgenommen.

Wer sein iPad privat und beruflich nutzt, arbeitet mehr

Wer das Prinzip BYOD einführt, erkennt an, dass nicht alle Mitarbeiter auf die gleiche Art und Weise arbeiten. Laut einer Umfrage des Anbieters iPass arbeiten diejenigen Mitarbeiter sogar mehr, die ihre mobilen Geräte sowohl für die Arbeit als auch privat nutzen. Bei Gartner geht man davon aus, dass bis 2014 rund 90 Prozent der Unternehmen unterstützen werden, dass Mitarbeiter mit eigenen Geräten arbeiten.

3. Warum ist bei BYOD immer gleich die Rede von Virtualisierung?

Das liegt daran, dass Desktop-Virtualisierung Konsumerisierung und BYOD praktikabel macht. Zwei Methoden dominieren die Umsetzung. Bei der ersten laufen die Applikationen auf einem Server im Rechenzentrum und werden durch einen Browser angezeigt. Bei der zweiten installiert man einen Hypervisor und erstellt so einen virtuellen Arbeitsrechner auf dem Privatrechner. Sicherheit ist gewährleistet, da die beiden Systeme nicht miteinander kommunizieren können.

4. Wie sicher ist BYOD?

Wenn Unternehmen beim Thema BYOD zögern, dann tun sie das häufig aus Sicherheitsbedenken. Besonders bei neuen Geräten wie dem iPad sind die Unsicherheiten hoch. Bei der Frage nach Sicherheit stellt nicht nur Virtualisierung ein Risiko dar. Für umfassenden Schutz fordern Experten Unternehmen auf, Regeln aufzustellen. Die sollen festlegen, welche Daten Endnutzer auf ihre eigenen Geräte laden dürfen und was sie mit den Daten tun dürfen.

5. Muss ich mich wirklich mit dem Thema beschäftigen?

2011, spätestens 2012 kommt das Thema in jeder IT-Abteilung an, glauben Experten. Schon im Juli kam eine IDC-Studie zu dem Ergebnis, dass 95 Prozent der befragten Angestellten mindestens ein privat gekauftes Gerät auch beruflich nutzen. Allein der Markt für mobile Apps soll sich von 10,9 Milliarden US-Dollar 2010 bis 2014 auf 76,9 Milliarden erhöhen.