Schlechte IT-Services

60 Prozent verfehlen Outsourcing-Ziele

10.06.2014 von Christiane Pütter
Nur 40 Prozent erreichen alle gesetzten Ziele. Das ergab eine Umfrage der Uni Bayreuth und der Management-Beratung Horvath & Partners.

Von einer "hohen Erfolgsvarianz" beim IT-Outsourcing spricht die Unternehmensberatung Horvath & Partners. Die Stuttgarter haben gemeinsam mit der Universität Bayreuth eine Studie über die Zufriedenheit von auslagernden Unternehmen durchgeführt.

Eines der Ergebnisse der "IT Outsourcing Satisfaction Survey": Lediglich 40 Prozent der Befragten erreichen bei ihren Outsourcing-Projekten alle gesetzten Ziele. 60 Prozent verfehlen mindestens eines.

Allerdings basiert die Studie auf Angaben von lediglich 85 Befragten. Diese beschreibt Horvath & Partners als "Experten im IT-Outsourcing". Wie repräsentativ die Ergebnisse sind, sei dahingestellt.

IT Outsourcing Satisfaction Survey (Horvath & Partners/Universität Bayreuth) -
IT Outsourcing Satisfaction Survey
Die Managementberater Horvath & Partners haben gemeinsam mit der Universität Bayreuth eine Studie über die Zufriedenheit der Unternehmen mit ihren Outsourcing-Projekten durchgeführt. Allerdings basiert die Studie auf Angaben von lediglich 85 Befragten. Diese können laut Studienautoren als "Experten im IT-Outsourcing" gelten.
Grad der Zielerreichung (allgemein)
Sechs von zehn Befragten geben an, mindestens eines ihrer Outsourcing-Ziele nicht erreicht zu haben.
Ziele beim Auslagern
Wer mit externen Dienstleistern arbeitet, will in erster Linie die Qualität der Services steigern.
Grad der Zielerreichung (Detail)
Bei den anspruchsvolleren Zielen (Erhöhung der Servicequalität, IT-Modernisierung) lieferte das Outsourcing oft schlechtere Ergebnisse als erwartet.
Zufriedenheit mit dem Dienstleister
Wer seine Ziele erreicht, gibt dem Service Provider insgesamt bessere Noten. Allerdings: als "sehr zufrieden" bezeichnet sich noch nicht einmal jeder Zehnte.
Sourcing-Anteile
Vor allem Services rund um Wide Area Networks und Rechenzentren werden ausgelagert.
Sourcing-Strategie
Die Sourcing-Strategie hat wenig Einfluss auf den Erfolg von Auslagerungs-Projekten.
Größe des Outsourcing-Volumens
Je größer das Volumen, das ein Unternehmen für IT-Outsourcing bereitstellt, umso geringer die Zielerreichung.

Laut der Studie beläuft sich das weltweite Volumen, das Service Provider mit Outsourcing erwirtschaften, derzeit auf 288 Milliarden US-Dollar. Ausgelagert wird in allen Branchen, seien es Banken oder Energieversorger, Chemieunternehmen oder Logistiker.

Nach den Zahlen dieser Befragung gehen vor allem Dienstleistungen rund um das Wide-Area-Network und das Rechenzentrum nach draußen. Ebenso Anwendungsentwicklung, Helpdesk, Print, Client und Anwendungs-Support.

Wichtigste Ziel des Outsourcing

Auf die Frage nach den Zielen des Outsourcings nennen die Studienteilnehmer zunächst den Wunsch, die Servicequalität zu verbessern. In zweiter Linie geht es um die Modernisierung der IT und erst in dritter um das Kostensenken.

Allerdings: Die anspruchsvolleren Ziele lassen sich durch Outsourcing offenbar weniger gut umsetzen als das reine Sparen. Dazu ein paar Zahlen: Rund vier von zehn Befragten erklären, Projekte zur Steigerung der Servicequalität wie auch zur IT-Modernisierung liefen schlechter als geplant. Beim Kostensenken sagen das nur zwei von zehn.

Zufriedenheit unabhängig von Sourcing-Strategie

Stichwort Zufriedenheit: Die Art der Sourcing-Strategie scheint hier keine große Rolle zu spielen. Ob Best of Breed, Competition oder die Entscheidung für nur einen Partner - die Zahl derer, die Ziele verfehlt hat, weicht mit 56 bis 63 Prozent nicht stark voneinander ab.

Ein anderes Bild ergibt sich bei der Frage nach dem Outsourcing-Volumen. Unternehmen, die weniger als fünf Millionen Euro bereitstellen, erreichen ihre Ziele signifikant häufiger. In Zahlen: 65 Prozent geben an, alle Ziele zu erreichen.

Von den Firmen mit einem mittleren IT-Outsourcing-Volumen (fünf bis 50 Millionen Euro) sagen das nur 33 Prozent. Unter denen, die in hohem Maße auslagern (50 Millionen und mehr), sind es sogar nur 24 Prozent.