IT-Services-Markt

Accenture und HP verlieren zweistellig

10.05.2010 von Christiane Pütter
Der weltweite Markt für IT-Services gab 2009 um gut fünf Prozent nach. Am stärksten verloren Accenture und HP, während Fujitsu sich behaupten konnte. Knapp vier von zehn deutschen Entscheidern wollen in diesem Jahr wieder stärker in IT-Services investieren.

IT Service Provider hatten im vergangenen Jahr zu kämpfen. An aggressive Verkaufsstrategien war nicht zu denken - die Anbieter konnten froh sein, den Umsatz einigermaßen zu halten. Gelungen ist das nicht, wie der US-Marktforscher Gartner berichtet. Der globale Markt gab um 5,3 Prozent nach.

Das heißt in Zahlen: 2008 setzten IT Services Provider weltweit insgesamt gut 805 Milliarden US-Dollar um. 2009 waren es nur noch 763 Milliarden.

Gartner hat die fünf größten Anbieter gesondert unter die Lupe genommen. Die Nummer eins, IBM, erwirtschaftete voriges Jahr 55 Milliarden US-Dollar mit IT Services. Damit verlor das Unternehmen 6,6 Prozent Umsatz. IBM hält jetzt einen Marktanteil von 7,2 Prozent.

Dahinter liegt HP mit einem Erlös von 34,6 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Einbruch von 10,4 Prozent. Der Marktanteil von HP liegt bei 4,5 Prozent.

Einzig Fujitsu konnte sich behaupten: Das Unternehmen setzte 2009 mit IT Services 23,3 Milliarden Dollar um - immerhin nur 0,4 Prozent weniger als 2008. Der Marktanteil beläuft sich auf 3,1 Prozent.

Bei Accenture dagegen fiel das Minus am kräftigsten aus. Das Unternehmen verbuchte einen Erlös von knapp 21 Milliarden Dollar. Im Vorjahr waren es 11,8 Prozent mehr. Accenture hält 2,7 Prozent am Markt.

Der letzte der Top Five ist CSC. Das Unternehmen erwirtschaftete 16 Milliarden Dollar und musste damit einen Rückgang von 6,5 Prozent hinnehmen. Das entspricht einem Marktanteil von 2,1 Prozent.

Soweit die größten Player. Gartner-Analystin Kathryn Hale hat außerdem die Regionen beobachtet und weist auf eine Besonderheit bei indischen Anbietern hin. Diese konnten 2009 zwar um 3,6 Prozent zulegen - ein Jahr zuvor fuhren sich aber noch ein Wachstum von 15,4 Prozent ein. Hale geht davon aus, dass indische IT Service Provider stark von der gebeutelten Finanz-Branche abhängig sind.

Blick nach Deutschland lohnt sich

Glaubt man Hales deutschem Kollegen Michael von Uechtritz, sollten IT-Services-Anbieter auf die Bundesrepublik schauen. 37 Prozent der deutschen Entscheider wollen in diesem Jahr wieder mehr Geld für diesen Bereich ausgeben, sagt Uechtritz. Zugleich berichtet er jedoch, dass die IT-Services-Budgets in knapp jeder zweiten Firma (49 Prozent) stagnieren.

Von Uechtritz bezieht sich dabei auf eine Umfrage, die Gartner im vierten Quartal 2009 unter 150 deutschen Entscheidern durchführte. Zu der Zeit gingen die Befragten mehrheitlich davon aus, dass sich die Wirtschaft 2010 erholt.

Wenig Optimismus für 2010

Hales Ausblick auf 2010 für den weltweiten Markt ist wenig optimistisch. Die Analystin lobt die 2009 geübte Disziplin der Unternehmen, geht aber davon aus, dass deren Investoren nun wieder steigende Umsätze sehen wollen. Es werde "eine Herausforderung sein", diese Erwartungen zu managen, so Hale.

Gartner-Analystin Kathryn Hale führt dieses Thema in dem Bericht "Market share analysis: IT services rankings, worldwide, 2009" aus.