Fehlende Apps installieren

Android Apps auf dem Blackberry nutzen

15.08.2014 von Moritz Jäger
Blackberry-Nutzer können ab Firmware 10.2.1 Android-Applikationen direkt im Smartphone installieren und nutzen. CIO.de erklärt, wie die Technik funktioniert und welche Gefahren lauern.

Blackberry-Nutzer leiden mitunter noch immer darunter, dass Applikationen nur langsam oder gar nicht nativ zur Verfügung stehen. Für kommerzielle Applikationen wie Spotify ist dies enorm peinlich, allerdings können sich genervte Nutzer seit Blackberry OS 10.2.1 selbst helfen: Das sogenannte Sideloading (also die Installation von Applikationen aus Quellen außerhalb der Blackberry World) wurde deutlich vereinfacht, nun lassen sich alle Android-Applikationen, die im APK-Format vorliegen, mit einem Klick auf die APK installieren.

Es gibt allerdings Einschränkungen: Die Android-Apps auf dem Blackberry können keine Google-Dienste nutzen. Das bedeutet, dass etwa alles, was mit Google Maps zusammenhängt, auf dem Blackberry nicht funktioniert. Darunter fallen beispielsweise Car-Sharing-Apps. Zudem kann es sein, dass einige Applikationen mit den virtualisierten Schnittstellen nicht klar kommen.

Android-Apps auf dem Blackberry -
Blackberry APK Installation
Android-Apps im APK-Format lassen sich direkt im Blackberry ausführen.
Amazon App Store auf dem Blackberry
Ein Beispiel für die Installation des Amazon App Stores.
Amazon App Store auf dem Blackberry
Der Amazon App Store auf dem Blackberry.
Amazon App Store auf dem Blackberry
Die Einstellungen der Amazon App.
Android-Apps auf dem Blackberry
Dank der Android-Unterstützung lassen sich zahlreiche Apps auf dem BLackberry installieren.
Android-Apps auf dem Blackberry
Der Snap App Store, Spotify und die Blackberry World - alle aktiv auf dem Blackberry.
Blackberry Snap
Snap gibt einen direkten Zugriff auf den Android App Store vom Blackberry Smartphone aus.
Blackberry Snap
Die My App Übersicht in Snap.
Blackberry Snap
Android-Apps werden direkt von Google heruntergeladen ...
Blackberry Snap
... und anschließend mit einem separaten Installer geöffnet.
Blackberry Snap
Der APK-Installer in Aktion.
Blackberry Snap
Anders als bei Blackberry-Applikationen kann man bei Android nicht auswählen, welche Berechtigungen eine App erhält.

Gefahren: Selbst installierte Malware

Zudem birgt diese Methode eine Gefahr: Es gibt ganze Gruppen, die sich darauf spezialisiert haben, populäre Android-Applikationen zu kopieren, mit Malware zu versehen und anschließend im Web anzubieten. Lädt man sich diese manipulierten Apps auf den Blackberry, nimmt man diesen Kriminellen die Arbeit ab und infiziert das Smartphone quasi selbst.

Sichere Quelle: Amazon App Store

Es gibt eine Alternative zum Download von Apps von dubiosen Webseiten, den Android AppStore von Amazon. Amazon prüft die Downloads, hat vernünftige Preise und veröffentlicht täglich eine kostenpflichtige Applikation gratis. Der App-Store lässt sich hier bei Amazon herunterladen. Die meisten der Applikationen dürften auf dem Blackberry funktionieren, da Amazon bereits auf die Google-Dienste verzichtet. Allerdings schränkt dies auch die Anzahl der verfügbaren Applikationen ein.

Alternative: Direkter Zugriff auf Google Store via Snap

Wer experimentierfreudiger ist, der kann sich über die App Snap direkt in den Google App Store einklinken. Snap wurde von einem privaten Entwickler geschrieben und im Crackberry-Forum veröffentlicht. Die App meldet sich beim Google Store an und bietet anschließend kompletten Zugriff auf die Android-Anwendungen. Notwendig sind dazu "echte" Google-Anmeldedaten, wer den Machern von Snap nicht traut, sollte sich unter Umständen einen zusätzlichen Google-Account zulegen. In Snap findet keinerlei Filterung der Applikationen statt, entsprechend kommt es immer wieder vor, dass einzelne Anwendungen nicht mit Blackberry OS kompatibel sind.

Fazit

Es ist frustrierend, wenn einzelne App-Entwickler einfach bestimmte Plattformen auslassen. Die Android-Integration in Blackberry OS 10.2 ist inzwischen ziemlich gut, auch wenn einige Applikationen teilweise enorm viel Rechenleistung verschlingen. Allerdings kann man so zumindest einige Lücken im App-Portfolio füllen und etwa Spotify auf dem Blackberry nutzen. Wichtig ist, dass sich Nutzer über die Gefahren von bösartigen Android-Applikationen im Klaren sind und die Techniken nur nutzen, um fehlende Apps auszugleichen.