Immowelt übernommen

Axel Springer will mit größerem Immobilienportal auf Scout24 aufholen

11.02.2015
Axel Springer will sein Geschäft mit Immobilien-Anzeigen im Internet weiter ausbauen und schnappt sich dafür den Konkurrenten Immowelt.

131 Millionen Euro legt Springer auf den Tisch, um das Portal mit seiner eigenen Plattform Immonet zusammenzulegen, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Springer halte dann 55 Prozent der Anteile an dem neuen Unternehmen. Mit dem Deal will der Konzern den Rückstand auf den Marktführer ImmobilienScout24 verkürzen. Die Kartellbehörden müssen den Plänen noch zustimmen.

Auf Immonet und Immowelt können Nutzer Wohnungen und Geschäftsräume zum Kauf oder zur Miete suchen. "Mit der Fusion werden Immowelt und Immonet [...] gemeinsam zur starken Nummer zwei auf dem Online-Immobilienmarkt", sagte der Chef des neuen Gemeinschaftsunternehmens und bisherige Immowelt-Boss Carsten Schlabritz.

Einem Springer-Sprecher zufolge hatte Immowelt zuletzt 3,1 Millionen Besucher (Unique Visitors) monatlich, Immonet hatte 2,8 Millionen. Auf die Seite des Marktführers ImmobilienScout24 kommen laut einer Sprecherin monatlich rund acht Millionen Besucher. Gemeinsam mit AutoScout24 ist ImmobilienScout24 die größte Online-Plattform der Scout-Gruppe.

Um schneller zu wachsen, hatte der Konzern vergangenes Jahr öffentlich über einen Börsengang nachgedacht. Diese Überlegungen ändern sich laut einer Scout-Sprecherin nicht durch die Springer-Übernahme. "Wir halten uns weiterhin alle Optionen offen, stehen aber sicherlich nicht unter Druck."

Bei Springer sind Rubrikenangebote, also das Geschäft mit Kleinanzeigen im Internet, die am schnellsten wachsende Sparte. In den ersten drei Quartalen wuchs deren Umsatz um mehr als ein Fünftel und machte gut 16 Prozent der Gesamterlöse aus. Neben Immobilienportalen im In- und Ausland betreibt Springer auch das regionale Anzeigenportal meinestadt.de oder die Jobbörse Stepstone. (dpa/tc)