!,3 Milliarden Euro jährlich wegen fehlgeschlagener Transaktionen befürchtet

Banken fürchten: SEPA bringt hohe Kosten

18.05.2007 von Christiane Pütter
Mehr als jede dritte europäische Bank rechnet mit Problemen bei der Adressierung und Durchführung von Single Euro Payments Area (SEPA)-Zahlungen. Immerhin sechs von zehn Unternehmen erklären, sie hätten einen Plan zur Bewältigung solcher Probleme aufgestellt. Das geht aus einer Studie von Coleman Parks im Auftrag von LogicaCMG hervor.

Anfang 2008 soll es losgehen mit dem einheitlichen europäischen Zahlungsverkehrsraum SEPA. Dabei schätzen die Banken die Kosten pro fehlgeschlagenem Zahlungsvorgang auf etwa sechs Euro. Hochgerechnet auf das erwartete Volumen bis 2010 ergäbe sich eine Summe von bis zu 1,3 Milliarden Euro.

Als Konsequenzen daraus befürchten die Finanzinstitute Kosten für das Handling von Ausnahmefällen (63 Prozent) sowie einen starken Anstieg von Zahlungen, die an den Auftraggeber zurückgehen (60 Prozent) und Imageverluste für die jeweilige Bank (59 Prozent).

17 Prozent der Befragten rechnen außerdem mit Problemen beim Erkennen der korrekten Routing-Informationen zur Empfänger-Bank.

Nicht alle Unternehmen wollen tatenlos zusehen: Sechzig Prozent der Unternehmen geben an, in ihrem Hause bestehe bereits ein Plan zur Bewältigung von Schwierigkeiten bei der Adressierung und dem Routing von EU-Transaktionen.

Ziel von SEPA ist, dass allen EU-Bürgern und Unternehmen ab 2008 kostengünstige Kredit- und Debitinstrumente innerhalb der 29 Länder der Eurozone zur Verfügung stehen. Die Einführung von SEPA gilt als eines der aufwändigsten Projekte in der Geschichte der Finanzbranche. Die Banken müssen ihre IT-Infrastrukturen entsprechend umstellen.

Coleman Parks hat im Auftrag des Anbieters LogicaCMG mit 102 Entscheidern aus Banken in der Eurozone, Großbritannien und Schweden gesprochen.