Überdurchschnittliche Stundensätze

BI-Freiberufler kosten 89 Euro

04.12.2012 von Andreas Schaffry
Die Nachfrage nach auf Business Intelligence spezialisierten IT-Freelancern ist groß. Sie können laut Gulp 15 Euro mehr verlangen als andere IT-Freiberufler.

Studien zufolge investieren Unternehmen verstärkt in Lösungen für Business Intelligence (BI). Dadurch steigt die Zahl der BI-Projekte und somit auch die Nachfrage nach BI-Spezialisten. Doch bei IT-Dienstleistern sind gute BI-Berater ein knappes Gut. Davon profitieren selbstständige BI-Experten. Diese fordern derzeit in Verhandlungen im Schnitt 89 Euro pro Stunde - und bekommen das verlangte Stundenhonorar in den meisten Fällen auch.

BI-Freelancer machen klasse Kasse

BI-Freiberufler
Stundensatzforderung BI-Freelancer
Altersverteilung der BI-Freelancer
Berufserfahrung der BI-Freelancer
Anteil der BI-Projektanfragen
Regionale Verteilung der BI-Freelancer

Die Stundensatzforderungen der Freiberufler mit BI-Spezialisierung liegen damit 15 Euro höher als die aller anderen IT- und Engineering-Selbstständigen. Letztere fordern aktuell einen durchschnittlichen Stundensatz von 74 Euro. Diese Zahlen liefert die IT-Projektbörse Gulp, die dafür mehr als 80.000 in ihrer Datenbank eingetragene Profile von IT-Selbstständigen ausgewertet hat.

Mehr als ein Fünftel (22,7 Prozent) der BI-Freelancer verlangt zurzeit sogar Stundensätze von 100 Euro und mehr. Zum Vergleich: Bei den anderen IT- und Engineering-Freiberuflern sind das anteilsmäßig nur 10,5 Prozent. Bei rund einem Viertel der BI-Freiberufler liegt der Stundensatz zwischen 90 und 99 Euro, bei knapp 28 Prozent zwischen 80 und 89 Euro. Weniger als 80 Euro verlangen aktuell lediglich 23 Prozent.

Die selbstständigen BI-Experten sind im Schnitt 44 Jahre alt. Damit liegt der Altersdurchschnitt dieser Gruppe ein Jahr unter dem der anderen in der Gulp-Datenbank eingetragenen IT- und Engineering-Experten. Das Verhältnis zwischen BI-Selbstständigen und anderen IT-Freelancern variiert je nach Altersgruppe.

Bei den 30- bis 40-Jährigen liegt der Anteil der BI-Freiberufler bei 26,7 Prozent, derjenige der anderen IT-Freelancer bei nur 20,8 Prozent. Anders verhält es sich bei den über 50-Jährigen. In dieser Altersgruppe machen die freiberuflichen BI-Experten nur 22,2 Prozent aus, dagegen kommen aller anderen IT-Selbstständigen auf einen Anteil von 30,4 Prozent.

Weniger Berufserfahrung, trotzdem mehr Geld

Nachdem selbstständige BI-Spezialisten in der Regel jünger sind als die anderen IT- und Engineering-Freiberufler, sind sie logischerweise auch unerfahrener. BI-Selbstständige können im Schnitt 19 Jahre an Berufserfahrung vorweisen, bei allen anderen Selbstständigen sind es zwei Jahre mehr. Knapp ein Drittel (31,7 Prozent) der BI-Freelancer hat weniger als 15 Jahre Erfahrung im IT- und EDV-Bereich. Von allen anderen IT-Selbstständigen sind es nur etwas mehr als ein Fünftel (22,8 Prozent). Dass freiberufliche BI-Berater trotzdem 15 Euro mehr Stundenhonorar fordern können als der Durchschnitt, belegt, dass BI-Projekte ein lukratives Betätigungsfeld sind.

Frankfurt am Main und München sind BI-Ballungszentren

Analog zu den anderen IT- und Engineering-Freiberuflern haben auch die meisten freiberuflichen BI-Spezialisten ihren Sitz in den Postleitzahlgebieten mit den Nummern sechs (15,5 Prozent) und acht (19,8 Prozent). Der Fokus liegt hierbei insbesondere auf den Regionen um Frankfurt am Main und Mannheim sowie um München und Ingolstadt, aus denen auch am häufigsten Projektanfragen kommen.

Von allen in den letzten zwölf Monaten verschickten Projektanfragen waren im Schnitt 3,2 Prozent BI-Angebote. Die meisten Anfragen gab es mit einem Anteil von 4,1 Prozent im November 2011 Im September 2012 lag der Anteil der BI-Anfragen bei 2,7 Prozent und damit etwas unter dem Mittel.