Kurznachrichten

Bundesbürger verschicken viel weniger SMS als früher

30.05.2023
Noch vor einem Jahrzehnt war die SMS fester Bestandteil der alltäglichen Kommunikation. Danach ging es abwärts, mit dem vorläufigen Tiefpunkt im vergangenen Jahr.
Ganz verschwinden wird die SMS wohl noch lange nicht.
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Die Nutzung von SMS ist eingebrochen. Im vergangenen Jahr seien in Deutschland 5,8 Milliarden "Short Message Service"-Nachrichten verschickt worden und damit zwei Milliarden weniger als 2021, teilte die Bundesnetzagentur der dpa auf Anfrage mit. Pro aktive Sim-Karte seien es monatlich im Schnitt etwa fünf SMS gewesen. Der Rückgang liegt daran, dass die Menschen immer häufiger Online-Dienste wie Whatsapp, Threema oder Signal verwenden.

Im Jahr 2012 hatte die SMS-Nutzung ihren Höhepunkt, damals wurden über die deutschen Netze 59,8 Milliarden Kurznachrichten verschickt und damit etwa das Zehnfache vom letztjährigen Wert. Danach sank die Nutzung Jahr für Jahr. 2021 gab es einen überraschenden Anstieg um 0,8 Milliarden auf 7,8 Milliarden. Dies begründete die Netzagentur damals mit den Folgen von Corona-Einschränkungen und mit der Zwei-Faktor-Authentifizierung, bei der Online-Dienste einem Nutzer eine Kurznachricht schicken.

Für Zweifach-Authentifizierungen unverzichtbar

Ein O2-Sprecher sagte, dass die Kundinnen und Kunden verstärkt über Internet-Plattformen kommunizierten. Dass ihre Handytarife immer größere Datenpakete enthielten und das Netz besser geworden sei, spiele hierbei eine Rolle. "Auch wenn die SMS nicht mehr den Charme vergangener Jahre versprüht, wird sie uns noch viele Jahre begleiten", sagt die Technikchefin von Vodafone Deutschland, Tanja Richter. "Sie ist vor allem bei Zweifach-Authentifizierungen von Zugängen für Online-Dienste oder als Benachrichtigungsservice für Mailbox-Nachrichten noch immer unverzichtbar."

Zugleich wies Vodafone aber darauf hin, dass viele Dienstleister inzwischen umgestiegen seien von SMS-basierten Authentifizierungen auf App-Lösungen. Ein Telekom-Sprecher sah es ähnlich. "Banken nutzen hierfür beispielsweise eigene Apps", sagte der Sprecher des Konzerns. (dpa/rs)