Return on Investment (ROI) nicht quantifizierbar

CIOs bei Virtualisierungen unschlüssig

14.05.2007 von Christiane Pütter
Server-Virtualisierung ist heute Mainstream, jubelt der Anbieter CA - um gleich darauf einzuschränken, dass 44 Prozent der CIOs den Nutzen der Technologie nicht einschätzen können. Der Grund: Sie kämpfen mit heterogenen Umgebungen, steigender Arbeitsbelastung und Schwierigkeiten mit dem Reporting. Das hat eine Studie im Auftrag von CA ergeben.
Kostensenkungen durch Server-Virtualisierung

Die Erwartung an die Server-Virtualisierung liegt auf der Hand: Sie soll vor allem Kosten senken. Dass viele CIOs nicht sagen können, ob sich diese Hoffnung erfüllt hat, liegt auch an ihnen selbst. Schließlich geben 40 Prozent der Befragten an, sie hätten Kosten und Einsparungen gar nicht dokumentiert.

Unter denen, die es besser gemacht haben, erklärt eine große Mehrheit von 56 Prozent, es seien zehn bis 25 Prozent an Kosten eingespart worden. 26 Prozent der CIOs haben Kostensenkungen von zehn Prozent erreicht, 18 Prozent dagegen von mehr als 25 Prozent. Die verbleibenden acht Prozent der Befragten haben nur geringfügige Einsparungen von weniger als fünf Prozent verzeichnet.

Allerdings sagt mehr als jeder vierte Studienteilnehmer (28 Prozent), der ROI sei verfehlt worden oder man wisse nicht, ob er erreicht wurde. Daher ist es kaum erstaunlich, dass 44 Prozent zu der pessimistischen Gesamteinschätzung kommen, sie wüssten nicht, ob Server-Virtualisierung etwas bringt.

Ein Wildwuchs an Servern

Eine Sichtweise, die sich bei einem Blick auf einzelne Fragen der Studie verschärft. So existieren in vielen Betrieben mehrere, heterogene Umgebungen. Die Autoren haben erfragt, wie viele Server am Laufen gehalten werden. Ergebnis: 27 Prozent der Unternehmen arbeiten mit 25 bis 99 physischen Servern, 26 Prozent der Firmen mit zehn bis 24. Bei den virtuellen Servern stellt es sich wie folgt dar: In 29 Prozent der befragten Unternehmen sind einer bis neun Server am Start, in 26 Prozent zehn bis 24. In weiteren 24 Prozent sind es sogar 25 bis 99 virtuelle Server.

Menge der physischen und virtuellen Server in den Unternehmen

Die Analysten konstatieren denn auch einen Wildwuchs an Servern und den damit verbundenen Arbeitsaufwand. CIOs beklagen Schwierigkeiten mit dem Reporting. Weil keine Transparenz hergestellt werden könne und weil Metriken fehlten, könne die Effizienz der Virtualisierung nicht eingeschätzt werden.

Ein weiteres Ergebnis: 31 Prozent der CIOs haben für die Virtualisierung sechs bis zwölf Monate gebraucht, 27 Prozent wurden zwischen drei bis sechs Monaten fertig. Bei 16 Prozent hat es länger als ein Jahr gedauert.

Die Autoren der Studie wollten außerdem wissen, welche Ziele mittels Server-Virtualisierung erreicht werden sollen. Ganz oben auf der Liste steht Business Continuity beziehungsweise Disaster Recovery. 27 Prozent der CIOs ist dieser Punkt "extrem wichtig". Es folgen das bessere Management von Hardware-Migration/Upgrades (22 Prozent der Nennungen) vor Ressource Management/Load Balancing (21 Prozent) und Server-Konsolidierung (ebenfalls 21 Prozent).

Anbieter wie User müssen dazulernen

Fazit der Untersuchung: Sowohl Anbieter wie User müssen dazulernen. Notwendig ist vor allem das Entwickeln von Metriken für die Effizienz von Server-Virtualisierung.

Unternehmen sollten den Aufwand, der mit der Virtualisierung verbunden ist, nicht unterschätzen. Sie fahren am Besten, wenn sie Plattformen, Lösungen und Technologien vereinheitlichen.

The Strategic Counsel hat im Auftrag von CA für die "Global server virtualization survey" weltweit mehr als 800 Entscheider befragt.