Mitarbeiter als Problem bei der Software-Implementierung

CIOs: Neuerungen nur mit Änderungs-Management

18.01.2006 von Tanja Wolff
Fast alle deutschen und englischen CIOs setzen bei der Einführung einer Firmen-Software auf ein effektives Änderungs-Management. Dabei meint ein Drittel der Befragten, dass das Unverständnis der Endbenutzer das größte Problem bei der Einführung oder Aufrüstung entsprechender Software-Lösungen ist. Das ist das Ergebnis einer Studie des Lösungsanbieters On Demand Software.

Die Ausbildung der Mitarbeiter stellt ein zentrales Element in den meisten Änderungs-Management-Programmen dar, dennoch bietet jeder Zehnte der Befragten in den Implementierungsphasen keine entsprechenden Maßnahmen an.

"Wenn die Anwender nicht wissen, wie sie ein Tool, das die Veränderung der Unternehmensprozesse voranbringen soll, effizient einsetzen können, führt das nicht nur zu einer Verringerung des erwarteten ROI (Return on Investment), sondern oft auch zum Scheitern des Projekts", sagt Kevin Riley, CEO bei On Demand Software. Die Verwirrung der Endbenutzer und der gleichzeitige Verzicht auf entsprechende Ausbildungen würden zeigen, dass das Änderungs-Management für Mitarbeiter noch immer nicht vollständig verstanden wird.

Bei den Lernmethoden gaben 85 Prozent der Befragten an, dass eine kombinierte Lernumgebung mit Schulungen und integrierten Web-Tools geeigneter ist, als ein immer erreichbarer Helpdesk oder eine einmalige Schulung. Mehr als zwei Drittel stimmen mit der These überein, dass eine integrierte Plattform, die alle Phasen eines Projekts unterstützt, eine wichtige Vorraussetzung für den Erfolg einer unternehmensweiten Implementierung darstellt.

Doch die Mehrheit der deutschen CIOs ist in diesem Punkt anderer Meinung als die britischen Kollegen.

Länderunterschiede

Im Gegensatz zu Großbritannien gilt das Lernen mit kombinierten Angeboten in Deutschland als eine Investitionsmaßnahme, der nach einer erfolgreichen Software-Einführung geringere Bedeutung zugemessen wird. Deutsche IT-Leiter finden Helpdesk und Schulungen wichtiger.

Obwohl fast 70 Prozent der deutschen CIOs sagen, dass Änderungs-Management und Training wichtige Faktoren für den Erfolg sind, ist dieser Wert deutlich niedriger als in Großbritannien. Dort meinten fast alle Entscheider, dass die Aspekte wesentliche Voraussetzungen für eine erfolgreiche Einführung von Applikationen sind.

Laut der Studie führen deutsche IT-Verantwortliche Probleme bei der Implementierung von Software-Applikationen auf einen mangelhaften Kundenservice der jeweiligen Anbieter zurück. Gleichzeitig meinen sie, dass fehlende Benutzerkenntnisse nicht maßgeblich schuld am Scheitern entsprechender Projekte sind.

Der Einsatz einer integrierten Plattform, die die Benutzer bei der Implementierung einer unternehmensweiten Software-Applikation unterstützt, wurde von den Befragten in Deutschland und Großbritannien gleich wichtig eingestuft.

Für die Studie wurden 100 IT-Entscheider aus Deutschland und 100 Verantwortliche aus Großbritannien befragt. Sie arbeiten in Unternehmen mit 1.000 bis 3.000 Mitarbeitern sowie Firmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern aus dem Finanzwesen, der Fertigungsindustrie, dem Einzelhandel und der Distribution.