Zwang durch Cloud

Comeback für Projekt- und Portfolio-Management

18.08.2011 von Holger Eriksdotter
Der Bedarf an PPM-Lösungen soll Laut einer Studie von CA und Ovum in den nächsten zwei Jahren steigen. Hauptgrund: anstehende Cloud-Projekte.

Laut der Studie mit dem Titel „PPM Cloud Accelerator Report 2011“ erfahren PPM-Systeme mit der Zunahme von Cloud Computing einen neuerlichen Aufschwung – nachdem das Interesse an ihnen in den letzten Jahren nachgelassen hatte: “Vor einigen Jahren war PPM ein Hype-Thema; es gab vielfach überzogene Erwartungen – die dann natürlich oft enttäuscht wurden“, sagt Eric Schott, Gründer und Geschäftsführer des auf PPM spezialisierten Beratungsunternehmens Campana & Schott aus Frankfurt.

Eric Schott, Geschäftsführer bei Campana & Schott: "Für die schnelle und bedarfsgerechte Umsetzung von Projekten und die Ressourcenplanung sind PPM-Systeme unverzichtbar."
Foto: Campana & Schott

Projekt- und Portfolio-Management (PPM) ist für große Unternehmen mit einem umfangreichen Projektportfolio nichts Neues. Oft sind es 20, 50 oder noch mehr Projekte, die hier zeitgleich stattfinden und sich oftmals gegenseitig beeinflussen. PPM-Systeme gelten als wichtigstes Instrument zur Priorisierung von laufenden und geplanten Projekten, für die Ressourcen-Planung und zum Managen von Cross-Project-Abhängigkeiten.

Inzwischen seien die Ansprüche an ein PPM aber wieder auf einem durchaus realistischen Niveau, der Nutzen unbestritten: „Für die schnelle und bedarfsgerechte Umsetzung von Projekten und die Ressourcenplanung sind PPM-Systeme unverzichtbar“, sagt Schott. Nach den Ergebnissen der Umfrage von CA Technologies steigen die Anforderungen an PPM-Systeme mit der Zunahme an Cloud Computing erheblich. 41,5 Prozent der Befragten erwarten, dass der Einsatz von öffentlichen Clouds die Komplexität der IT-Projekte erhöhen wird.

Danach wird der Anteil der Investitionen in öffentliche Clouds, die nicht im Kontrollbereich der eigenen IT liegen, in den nächsten zwei Jahren zunehmen. PPM-Lösungen könnten den IT-Abteilungen dabei helfen, ihre Cloud-Aktivitäten besser zu koordinieren und zu managen. Mit geeigneten PPM-Tools ließe sich nicht nur die Projekt- und Ressourcenplanung bewältigen, sondern gleichzeitig mehr Transparenz schaffen und die Planung und Verwaltung des gesamten Cloud-Services-Portfolios vereinfachen.

CIOs benötigen die Kontrolle und Übersicht über ihre Cloud-Aktivitäten. So können sie sicherstellen, dass die Vorteile der Transformation in die Cloud nicht durch zu hohe Kosten untergraben werden“, sagt Helge Scheil, Senior Vice President Governance Solutions Sales Europa bei CA Technologies. Denn es seien in erster Linie Kostenerwägungen, die die CIOs zum Einstieg ins Cloud Computing motivieren.

Jedes zweite Unternehmen plant großes Cloud-Projekt

Dabei nimmt die Nutzung von Cloud-basierten Services rapide zu: Laut der Studie wird Investitionsquote in öffentliche Clouds wird bis Ende 2013 um 19 Prozent anwachsen, mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen befände sich gegenwärtig in größeren Migrationsvorhaben und oder plane ein solches in absehbarer Zeit. Besonders Europa ist auf dem Vormarsch: Bis 2013 könnte Europa Nordamerika beim Einsatz von Services aus der Public Cloud den Rang ablaufen. Laut CA-Studie werden Unternehmen in Europa bis Ende 2013 für öffentliche Cloud-basierte Services 17,9 Prozent ihrer IT-Budgets bereitstellen. Zum Vergleich: In Nordamerika sind es 17 Prozent.

„CIOs benötigen die Kontrolle und Übersicht über ihre Cloud-Aktivitäten. PPM-Systeme sind dafür der Schlüssel", sagt CA-Manger Helge Scheil.
Foto: CA Technologies

„Die Studie bestätigt unsere Auffassung, dass PPM-Lösungen ein wichtiges Werkzeug für das Managen von Cloud-Investitionen, Applikationsmigrationen und Governance-Maßnahmen sind“, resümiert CA-Manager Scheil. Nicht zuletzt könnten PPM dazu dienen, den Erfolg von Cloud-Initiativen zu dokumentieren: „Mit PPM können Organisationen ihre Ressourcen, Anforderungen und Abläufe aufeinander abstimmen und so ihren Innovations-Life-Cycle verbessern. Darüber hinaus können sie ihren Bedarf erfassen und die Amortisationszeit einer Investition beschleunigen sowie klar belegen, dass sich die Investition in die Cloud bezahlt macht.“

Die globale Studie wurde im Auftrag von CA Technologies von Ovum, einem auf Technologiethemen spezialisierten britischen Forschungs- und Analyse-Unternehmen mit Sitz in London, durchgeführt. Die Marktforscher führten dafür Telefon-Interviews mit Entscheidungsträger aus der IT in 530 Unternehmen weltweit durch: in Australien, Brasilien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, UK sowie in den USA. Befragt wurden Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen (Bildung, Finanzen, Gesundheit und Pharmaindustrie, Technologie, Medien und Telekommunikation, Fertigung, Öffentliche Verwaltung, Handel, Großhandel-Services, Energie, Verkehr und Versorgungsbetriebe). Voraussetzung für die Teilnahme war, dass die Umfrageteilnehmer bereits Angebote aus der öffentlichen Cloud nutzen.

Die Studie "PPM Cloud Accelerator Report 2011" steht (nach Registrierung) zum Download zur Verfügung.