Google-Betriebssystem

Das kann Android 4.0 Ice Cream Sandwich

21.10.2011 von Moritz Jäger
Neue Wischkommandos, bessere Animationen und Entsperrung mit biometrischen Daten: Google hat die neue Version seines mobilen Betriebssystems vorgestellt.
Auf Honeycomb folgt Ice Cream Sandwich: Die Versionen von Android werde immer nach Süßigkeiten benannt - in alphabetischer Reihenfolge.
Foto: Google

Google hat die nächste Version seines mobilen Betriebssystems offiziell vorgestellt, zudem gibt es wieder ein passendes Smartphone. Ice Cream Sandwich, so der Codename der neuen Version, trägt die offizielle Versionsnummer 4.0. Mit dieser neuen Version von Android sollen die beiden Softwarevarianten für Tablets und Smartphones zusammenwachsen - und Ice Cream Sandwich bringt zusätzlich zahlreiche Neuerungen auf die Geräte.

Neue Nutzeroberfläche, besseres Multitasking

Als erstes fällt das neue Design der Nutzeroberfläche auf. Diese orientiert sich stärker an der Tablet-Oberfläche von Honeycomb, allerdings wurden beispielsweise auch alle Animationen überarbeitet und verfeinert. Zudem gibt es neue Wischkommandos, mit denen der Nutzer häufige Aktionen einfacher und schneller durchführen kann. Am unteren Ende des Bildschirms werden ab Ice Cream Sandwich immer drei Funktionen sichtbar sein, diese stehen für die Tasten Zurück, Home und Menü. Apps können diese aber ausblenden, um so einen Vollbildmodus zu realisieren.

Android konnte schon immer mehrere Apps im Hintergrund ausführen, mit Ice Cream Sandwich wird das nochmal verbessert. Über eine spezielle Leiste kann man zwischen der aktuellen App und früheren Anwendungen hin- und herspringen.

Android 4.0
Google Android 4.0 Ice Cream Sandwich
Der neue Sperrbildschirm ...
Google Android 4.0 Ice Cream Sandwich
... macht Platz für den neuen Home-Bildschirm.
Google Android 4.0 Ice Cream Sandwich
Multitasking soll nun intuitiver sein.
Google Android 4.0 Ice Cream Sandwich
Die Übersicht über alle installierten Apps.
Google Android 4.0 Ice Cream Sandwich
Widgets spielen auch weiter eine wichtige Rolle.
Google Android 4.0 Ice Cream Sandwich
Auch wenn das Smartphone gesperrt ist, erhält man relevante Informationen.
Google Android 4.0 Ice Cream Sandwich
Über das Briefsymbol kann man vordefinierte SMS-Antworten an den Kontakt schicken.
Google Android 4.0 Ice Cream Sandwich
Die neue Rechtschreibkorrektur.
Google Android 4.0 Ice Cream Sandwich
Google hat die Sprachsteuerung ebenfalls überarbeitet.
Google Android 4.0 Ice Cream Sandwich
Der Datenverbrauch lässt sich nun direkt in Android abrufen ...
Google Android 4.0 Ice Cream Sandwich
... das geht sogar für einzelne Apps.
Google Android 4.0 Ice Cream Sandwich
Die neue Ansicht für kürzlich kontaktierte Personen.
Google Android 4.0 Ice Cream Sandwich
Die neue Kontaktansicht.
Google Android 4.0 Ice Cream Sandwich
Der E-Mail-Client wurde ebenfalls überarbeitet.
Google Android 4.0 Ice Cream Sandwich
Touch to Beam kann Inhalte zwischen kompatiblen Geräten übertragen.
Google Android 4.0 Ice Cream Sandwich
Android 4.0 lässt sich per Gesichtserkennung entsperren.
Google Android 4.0 Ice Cream Sandwich
So sieht der überarbeitete Browser aus.
Google Android 4.0 Ice Cream Sandwich
Die neuen Tabs im Browser.

Bessere App-Übersicht, neue Widget-Funktionen

Ähnlich wie beim Apple iOS lassen sich Apps und Verknüpfungen künftig in Ordnern zusammenfassen, dazu müssen diese nur übereinander gezogen werden. Google hat auch den Launcher, die Übersicht zu allen installierten Anwendungen, überarbeitet. Nutzer können beispielsweise Anwendungen direkt aus diesem Launcher heraus deinstallieren oder deaktivieren.

Die Widgets sind interaktive Elemente, die man bereits jetzt auf dem Home-Screen von Android ablegen kann. Sie zeigen etwa Termine oder Wetterinformationen. Mit Ice Cream Sandwich soll es möglich werden, diese besser zu optimieren. Beispielweise soll es möglich sein, dass man die Größe der Widgets direkt auf dem Home-Screen anpassen kann.

Schneller reagieren

Auch wenn das Gerät gesperrt ist, kann man mit Android 4.0 schneller auf eingehende Nachrichten und Anrufe reagieren. So kann man beispielsweise direkt in die Kamera-App springen, um einen Schnappschuss aufzunehmen. Außerdem erhält man mehr Funktionen zu eingehenden Anrufen. Konnte man diese bislang nur annehmen oder ablehnen, wird man künftig noch eine dritte Option haben: Reagieren per SMS. Google liefert verschiedene Standard-Antworten, die man direkt abschicken kann, etwa "Ich rufe zurück" oder "Bin im Meeting".

Außerdem wird man die Smartphones künftig über biometrische Daten entsperren können. Android kann eine Frontkamera nutzen, um das Bild des Nutzers aufzunehmen. Stimmt es mit dem gespeicherten Bild überein, entsperrt sich das Smartphone.

Kontrolle über Datenverbrauch

Eine neue Funktion ist die Überwachung des Datenverbrauchs. Android 4.0 protokolliert penibel, wie viele Daten jede Verbindung verbraucht. Sobald gesetzte Schwellenwerte erreicht werden, informiert die App den Nutzer oder kann die weitere Nutzung unterbinden.

Cloud-Verbindung und neuer Browser

Der Browser des Smartphones wurde komplett überarbeitet. Im Inneren arbeitet eine neue Engine, mit der vor allem JavaScript deutlich schneller ausgeführt wird. Gegenüber Android 2.3 soll der neue Browser um 220 Prozent schneller sein - zumindest laut Google. Nutzer können Webseiten nun auch offline speichern, um diese später zu lesen.

Auch die Anbindung an die Cloud wurde verbessert. Beispielsweise kann der neue mobile Browser die Lesezeichen vom Desktop-Browser Chrome synchronisieren.

Neues Smartphone: Galaxy Nexus

Wie bislang bei jeder neuen Android-Version stellt Google auch ein neues Smartphone vor. Das Galaxy Nexus hat Android 4.0 bereits vorinstalliert und unterstützt alle Funktonen des neuen Betriebssystems. Dazu gehört beispielsweise Android Beam - per Near Field Communcation können sich zwei Nexus-Galaxy-Geräte gegenseitig identifizieren, anschließend kann man Bilder und Videos direkt von einem Smartphone auf das andere übertragen.

Ebenfalls mit an Bord ist die Unterstützung für Google+, das Social Network von Google. Unterstützt werden dabei auch die Video-Chats per Google Hangout, maximal neun Nutzer können sich darin per Video und Audio unterhalten.

Bleibt die Frage, wann Android 4.0 für alle Nutzer zur Verfügung stehen wird. Bislang gibt es noch keine offiziellen Informationen, wann das Update an die Bestandskunden ausgeliefert wird.