Preis, Features und ein Kommentar

Das neue HTC One im ersten Test

25.02.2013 von Moritz Jäger
Mit dem HTC One soll ein Neustart gelingen. Dabei helfen soll ein komplett neues Design, Android Jelly Bean und neue Features wie Blinkfeed, Zoe und Sense TV.
Das neue HTC One.
Foto: HTC

Wie konnte das geschehen? HTC war im Bereich Android-Smartphones lange ganz vorne dabei, lieferte nicht nur mit dem G1 das erste Android-Smartphone, sondern auch Klassiker wie das HTC Desire. In den vergangenen Jahren verschwand HTC, trotz aktueller und ordentlicher Produkte, aber etwas von der Bildfläche, verdrängt vor allem durch Smartphones vom Konkurrenten Samsung und den Nexus-Produkten, mit denen Google einzelnen Herstellern quasi die Lizenz für "offizielle Google Smartphones" erteilt.

HTC will das mit dem neuen HTC One ändern. Das neue Smartphone ist dem Konzern so wichtig, dass er es sogar noch vor der Ende Februar statt findenden mobilen Fachmesse Mobile World Congress der Öffentlichkeit vorstellt; HTC will das Smartphone nach eigenen Angaben "neu definieren".

Dabei setzt der Konzern voll auf hochwertige Materialien. Das HTC One steckt in einem Unibody aus Aluminium, auf der Vorderseite dominiert der Touch-Bildschirm mit einer Diagonale von 11,9 cm. Ein Alleinstellungsmerkmal ist die Auflösung: Das HTC One zeigt Inhalte in 1080p, mit sehr guten 486 Pixeln-Pro-Inch (ppi). Zum Vergleich: Der zu Recht gelobte Bildschirm des iPhone 5 bietet 327,9 ppi, damit dürften Inhalte auf dem HTC One enorm hoch aufgelöst zu sehen sein.

Innerhalb des Gerätes setzt HTC ebenfalls auf aktuell Technik: Angetrieben wird das HTC One von einer Quad-Core-CPU auf Basis des Qualcomm Snapdragon 600, die Taktfrequenz liegt bei 1,7 GHz. Zusätzlich stehen dem System zwei GByte Arbeitsspeicher zur Seite, Nutzerdaten finden wahlweise auf 32 GByte oder 64 GByte internem Speicher Platz. Das Smartphone funkt per WLAN, UMTS/HSDPA und LTE.

Android-Optimierungen als Alleinstellung

HTC setzt beim Betriebssystem auf Android 4.1.2 Jelly Bean. Allerdings will sich der Konzern von der Konkurrenz absetzen. Dazu setzt HTC auf drei Dinge: Blinkfeed, Zoe und Sense TV. Blinkfeed leiht sich dabei einige Funktionen von Windows Phone 8: Die Applikation sammelt Informationen aus verschiedenen Quellen, etwa Social-Media-Netzwerken, Nachrichten oder Fotos und bündelt diese auf dem Home-Bildschirm. Der Vorteil, laut HTC, ist, dass der Nutzer mit einem Blick alle Neuheiten mitbekommt, ohne dass man in die jeweiligen Apps wechseln muss.

Zoe arbeitet mit der neuen Ultra-Pixel-Kamera zusammen. Mit Hilfe von Zoe kann man kurze Clips oder Panoramen basteln und die Ergebnisse mit anderen Nutzern teilen. Unterstützt wird Zoe durch eine Linse mit f/2.0 Blende und einem Lichtsensor, dessen Ultrapixel-Struktur 300 Prozent mehr Licht aufnimmt als die Sensoren traditioneller Smartphone-Kameras. Die dritte Neuerung ist Sense TV. Damit verwandelt sich das Smartphone in eine Fernbedienung samt Programmführer. Das Smartphone kann Fernseher, Set-Top-Boxen und Empfänger steuern.

Preis und Verfügbarkeit

Das HTC One wird ab März bei allen Mobilfunkanbietern und im Fachhandel erhältlich sein. Die Preisempfehlung in Deutschland und Österreich beträgt 679,00 Euro und 849,00 CHF in der Schweiz.

Blackberry ActiveSync
HTC One
Der Blinkfeed, eine Anpassung für Android, sammelt wichtige Infos und zeigt sie dem Nutzer.
HTC One
Die schwarze Version des HTC One.
HTC One
Das HTC One steckt in einem Unibody aus Aluminium.
HTC One
Mit Sense TV verwandelt sich das Smartphone in eine Programmzeitung samt TV-Fernbedienung.
HTC One
Die Kamera ist besonders Lichtstark.
HTC One
An der Vorderseite ist ein Stereolautsprecher untergebracht.
HTC One
Blinkfeed im Detail ...
HTC One
... Infos sammeln sich automatisch auf dem Home-Screen.
HTC One
Das Gehäuse im Detail.
HTC One
Dank Infinity Glass soll das HTC One gegen Kratzer geschützt sein.

Kommentar und Analysten-Meinung

Mit dem neuen One startet HTC einen Anlauf, um verlorene Marktanteile aufzuholen. Das kann auch klappen: Nicht nur ist Hardware und Design des Smartphones sehr gut, auch die Änderungen an Android klingen ziemlich gut. Bei den Apps lässt sich HTC offensichtlich bei Windows Phone 8 inspirieren, beim Design und Material könnte die Inspiration von Samsung und Apple kommen. Beides ist nicht schlecht, solange sich HTC nicht wieder in zu vielen Modellen verrennt.

In eine ähnliche Kerbe schlägt der Analyst Jeff Kagan: "Design und neue Technik sind für ein Smartphone neu, HTC hofft, dass es damit den Irrweg auf dem Marktplatz beenden kann. Es nutzt zwar Google Android als Betriebssystem, das Nutzerinterface ähnelt aber Windows Phone 8. Die Blinkfeed-App zeigt Updates aus verschiedenen Quellen, zum Start sind bereits interessante Apps wie Twitter, Facebook oder Flickr dabei".

"Laut HTC kombiniert Informationen aus Social Networks und News um dem Nutzer relevante Inhalte anzuzeigen - Inhalte, die sich von Nutzer zu Nutzer ändern. Dies könnte der Grundstein für den erneuten Erfolg von HTC sein. Die Einführung des HTC One kann nicht zu früh kommen, der Anbieter musste in den letzten Runden der "Smartphone Wars" seine Wunden lecken", so Kagan. "HTC rutscht weiter hinter Apple und Samsung."