BUSINESS INTELLIGENCE

Das Wachstum bei Business Intelligence (BI)-Tools bleibt deutlich zweistellig

17.01.2002
Der Bedarf, Daten zu analysieren, bereit zu halten und in Berichtsform zu gießen steigt mit der Verbreitung von E-Business-Lösungen. Im Markt für Business Intelligence Software macht sich zudem ein erhöhter Konkurrenzdruck bemerkbar. Die Analysten von IDC gehen daher in einer neuen Studie von einem überdurchschnittlichen Wachstum des Marktes aus.

In 2000 wurde mit Werkzeugen für Business Intelligence (BI)-Aufgaben in Westeuropa ein Umsatz von 1,2 Mrd. US-Dollar erzielt. Das bedeutete ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 17,1%. Sowohl das größte Marktsegment, "Werkzeuge für Endbenutzer-Abfragen und Reporting", als auch die Bereiche "Packaged Data-Marts" und "Data-Mining" verzeichneten starke Zuwächse. Dem stand das verlangsamte Wachstum bei OLAP-Produkten und das negative Wachstum im EIS (Executive Information Systems)-Markt entgegen. Es zeigte sich, daß sich die rasanten Zuwächse der Jahre 1998 und 1999 nicht fortsetzen ließen. Die Nachwirkungen der Jahr 2000-Umstellung machten sich allem Anschein nach stärker bemerkbar, als ursprünglich erwartet. IDC verzeichnet einen Trend zu kleineren Einzelabschlüssen. Gleichwohl bleibt die Nachfrage nach BI-Tools auch in den kommenden Jahren ausgeprägt.

Wichtige Markttrends

Bis vor wenigen Jahren wurde der europäische BI-Markt von den herkömmlichen BI-Toolanbietern dominiert. Mit den sich herauskristallisierenden Geschäftsmöglichkeiten, die dieser Markt bietet, sind auch die führenden Datenbankhersteller, darunter Oracle und Microsoft, in den BI-Markt eingestiegen - mit Lösungen, bei denen sie Business Intelligence, insbesondere OLAP, in die Datenbank einlagern oder mit dieser bundeln. Kurzfristig hat diese Tendenz nur geringe Auswirkungen für die BI-Toolanbieter. Langfristig jedoch werden letztere den Kunden mit ihren Produkten eine Wertschöpfung bieten müssen, die über das Angebot der Datenbankanbieter hinausgeht, wenn sie weiterhin zu den beherrschenden Anbietern in diesem Markt gehören wollen. Dies könnte die Position der führenden Anbieter gefährden. Für die generelle Akzeptanz von OLAP im Markt dürfte diese Entwicklung hingegen förderlich sein.

In den zurückliegenden beiden Jahren kam es zu einer stattlichen Zahl von Fusionen und Übernahmen, welche die zunehmende Reife des BI-Toolmarkts unter Beweis stellen. Zu nennen ist hier beispielsweise die Übernahme von Showcase durch SPSS oder der Aufkauf von Pilot durch Accrue Software.

Wachstumsmotoren

Die nachfolgend aufgelisteten Faktoren wirken im Betrachtungszeitraum im BI-Markt als Wachstumsmotoren:

Marktprognose bis 2005

IDC erwartet, daß das verlangsamte Wachstum im BI-Toolmarkt, das in 2000 zu beobachten war, auch in 2001 anhält. Zum Jahresende nimmt der Markt wieder stärker Fahrt auf und entwickelt ein Wachstum, das sich bis zum Ende des Betrachtungszeitraums beschleunigt. Mit dem wachsenden Stellenwert, den Business Intelligence in den Unternehmen hat, und mit der zunehmenden Nutzung von Intranets und Extranets, die mehr Endbenutzern den Zugriff auf BI-Lösungen ermöglicht, dürfte insbesondere in den Bereichen Data-Mining, Packaged Data-Marts und Endbenutzer-Query und Reporting die Nachfrage spürbar zunehmen. IDC prognostiziert dem westeuropäischen BI-Toolmarkt für 2005 einen Umsatz von 3,8 Mrd. US-Dollar. Das entspricht einem jährlichen Durchschnittswachstum von 26,7%.

Prognose nach Marktsegmenten

Die Wachstumsprognosen differieren für die einzelnen Teilmärkte sehr stark. Starke Zuwächse bei Endbenutzer-Query und Reporting, dem größten BI-Toolmarkt, und ein noch ausgeprägteres Wachstum bei Packaged Data-Marts und Data-Mining kompensieren voll und ganz den erwarteten Rückgang bei EIS-Tools.

Weitere Informationen zu dieser Marktstudie erhalten Sie von Katja Schmalen, IDC Central Europe GmbH, unter 069/90502-115 oder kschmalen@idc.com .