Mentana-Claimsoft zertifiziert

De-Mail-Anbieter nimmt zweite Hürde

16.02.2012 von Johannes Klostermeier
Das Tochterunternehmen von Frankotyp-Postalia hat das Datenschutz- und BSI-Sicherheitszertifikat erhalten. Zwei von drei Zertifikaten sind nun schon vorhanden.

Mentana-Claimsoft, ein Tochterunternehmen der Francotyp-Postalia Holding erfüllt die datenschutzrechtlichen Anforderungen des De-Mail-Gesetzes im Sinne von Paragraf 18 Abs. 3 Nr. 4. Das wurde dem Unternehmen jetzt von Peter Schaar, dem Bundesbeauftragten für den Datenschutz, bestätigt.

Damit habe man zwei von drei Schritten auf dem Weg zur Akkreditierung als De-Mail-Anbieter geschafft, teilte das Unternehmen mit. Auch die Deutsche Telekom mit T-Online und T-Systems sowie United Internet mit GMX und Web.de wollen De-Mail-Anbieter werden. Die Deutsche Post will ihren E-Postbrief ebenfalls als De-Mail-tauglich zertifizieren lassen. Die ersten Anbieter wollen zur Cebit starten.

Der De-Mail-Dienst ist jetzt datenschutzkonform

Das BSI hat die Sicherheit bereits erfolgreich getestet.
Foto: BSI

Mit dem Zertifikat des Datenschutzbeauftragten sei Mentana-Claimsoft ein weiterer, wichtiger Schritt in Richtung der Akkreditierung zum De-Mail-Diensteanbieter gelungen. Das Zertifikat signalisiert, dass der?De-Mail-Dienst datenschutzkonform ist. Grundlage für die Bewertung war ein Gutachten von Sachverständigen, das die Erfüllung der Anforderungen gemäß des De-Mail-Kriterienkatalogs überprüft hatte.

Bereits im Dezember 2011 hatte Mentana-Claimsoft vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) als erster zukünftiger De-Mail-Provider die „ISO-27001-Zertifizierung auf der Basis von IT-Grundschutz" erhalten. Diese bestätigt die Sicherheit der De-Mail-Infrastruktur und bescheinigt den erfolgreichen Abschluss eines Prüfverfahrens. „Überprüft wurde die sogenannte Sicherheit im Informationsverbund", sagte Friedrich Hembach vom BSI.

Die Prüfung hat dem Unternehmen einiges abverlangt, sagte Vorstand Axel Janhoff.
Foto: Mentana-Claimsoft

„Das fängt bei der technischen Infrastruktur an und hört beim Brandschutz im Rechenzentrum auf. Eine wichtige Rolle spielt auch die Frage, ob für bestimmte Aufgaben verantwortliche Personen definiert sind – und ob diese direkt der Firmenleitung unterstehen, um im Zweifelsfall schnellen Zugriff auf die Entscheider zu haben."

Ausgeführt haben die Prüfungen Auditoren, die beim BSI zertifiziert sind. Der Prozess dauert gewöhnlich mehrere Monate. „Die Zertifizierung zu bekommen, hat uns in den vergangenen Wochen Einiges abverlangt", sagte Mentana-Vorstand Axel Janhoff. „Wir haben eine riesige Menge an vorhandener Technik und Prozessen dokumentiert, Nachweise erbracht und Fragen beantwortet."??

Nun steht noch ein letzter BSI-Test aus

Nun steht noch ein letztes Testat aus, das das BSI für das Bestehen eines Funktions- und Operabilitätstests ausstellt. „Wir gehen davon aus, dass unser Tochterunternehmen Mentana-Claimsoft bald alle nötigen Nachweise zusammen hat und entsprechend zügig die Akkreditierung zum De-Mail-Provider erhält", sagte Andreas Drechsler, Vorstand der Francotyp-Postalia. „Mit der zweiten Zertifizierung, die wir nun vom bekommen haben, rückt unser Ziel, bald die ersten offiziellen De-Mails verschicken zu können, in greifbare Nähe." Auf der Cebit wolle man dann das Geschäftsmodell bekanntgeben, so Drechsler weiter.

Eine rechtsverbindliche und sichere Kommunikationsinfrastruktur soll durch die De-Mail geschaffen werden.

Die De-Mail soll die Sicherheit beim elektronischen Austausch von Dokumenten erhöhen und eine rechtsverbindliche und sichere Kommunikationsinfrastruktur zur Verfügung stellen, mit der digitale Briefe mit spezieller Rechtswirkung in Deutschland verschickt werden können.

Grundlage dafür ist das De-Mail-Gesetz. Besonders interessant ist die De-Mail für Behörden und Unternehmen. Mahnungen, Rechnungen, Lieferscheine, Auftragsbestätigungen, Bescheide, personenbezogene Daten oder auch Einschreiben mit Rückschein sind Beispiele für Sendungen, die künftig vollelektronisch und rechtswirksam per De-Mail zugestellt werden können. CIO.de berichtete zuletzt in dem Artikel Wettrennen um De-Mail geht los.