Schulnoten für Firmen vergeben

Deutsche misstrauen Datenschutz

17.05.2010 von Christiane Pütter
Online-Shops und Telekommunikations-Dienstleister haben in Sachen Datenschutz einen schlechten Ruf bei Verbrauchern. Lediglich Behörden genießen ein wenig Vertrauen der Deutschen.

Deutsche Verbraucher glauben nicht, dass ihre Daten bei Unternehmen gut aufgehoben sind. Ämtern und Behörden vertrauen sie schon eher, ein richtig gutes Gefühl scheinen sie jedoch auch dabei nicht zu haben. Das geht aus einer Umfrage hervor, die der Marktforscher TNS Emnid im Auftrag von Symantec unter rund 1.000 Bürgern durchführte.

Die Befragten sollten verschiedenen Branchen Schulnoten von Eins ("sehr gut") bis sechs ("ungenügend") geben. Am besten schneidet der öffentliche Sektor ab - allerdings auch nur mit einer lauen 2,9. Immerhin steht jetzt eine Zwei vor dem Komma - in einer vergleichbaren Vorjahresbefragung erreichten Behörden nur eine 3,1.

Das ist die einzige Verbesserung im gesamten Ranking. Alle anderen Bereiche haben entweder verloren oder stagnierten. So kommen Banken und Versicherungen auf die Note 3,3 (2009: 3,2). Transport und Verkehr erzielen einen Wert von 3,4 (2009: 3,3). Dem Einzelhandel geben die Bürger eine 3,7 nach 3,5 im Vorjahr.

Die nachfolgenden Branchen haben nur noch eine Vier vor dem Komma. Unternehmen aus Telekommunikation sowie Internet Service Provider erhalten wie im Vorjahr die Note 4,2. Schlusslicht sind Online-Shops. Wäre Datenschutz ein Schulfach, erreichten sie nur eine 4,4. Das war im Vorjahr ebenso.

Staat will Vertrauen der Bürger stärken

Der Bayerische Landesbeauftragte für Datenschutz Thomas Petri hält das vergleichsweise gute Abschneiden der öffentlichen Hand für verdient. "Die Bestrebungen von Staat und Gemeinden, transparenter aufzutreten und das Vertrauen der Bürger in den Datenschutz öffentlicher Stellen zu stärken, scheinen Früchte zu tragen", kommentiert er die knappe Zwei.