Endlich Nachfolger für John Allan gefunden

Deutsche Post holt Rosen von Fresenius

17.03.2009 von Christiane Pütter
Lawrence Rosen wird neuer Finanz- und IT-Vorstand bei der Deutschen Post. Er folgt auf John Allan, dessen Ausscheiden Anfang des Jahres überraschend bekannt gegeben wurde. Rosen ist bisher Finanz-Chef bei Fresenius Medical Care. Dort lässt man ihn laut Medienberichten nur ungern gehen.
Lawrence Rosen wechselt von Fresenius Medical Care zur Deutschen Post.

Aufatmen bei der Deutschen Post: Ein Nachfolger für Finanz- und IT-Vorstand John Murray Allan ist gefunden. Kurz nach dem Jahreswechsel hatte das Unternehmen überraschend gemeldet, dass der 60-Jährige im Herbst als neuer Aufsichtsratschef der britischen Elektromarkt-Kette DSG International antritt. Allans Nachfolger ist Lawrence Rosen. Der 51-Jährige arbeitet bisher als Finanzvorstand beim Dialyse-Konzern Fresenius Medical Care (FMC) und fängt ab Juli bei der Post an.

Wie das Handelsblatt berichtet, hätte FMC den US-Amerikaner gern gehalten. Rosen habe bei Investoren und Privatanlegern einen sehr guten Ruf. Dass die milliardenschwere Übernahme des Klinik-Betreibers Renal-Care in den USA problemlos über die Bühne ging, wird vor allem ihm zugeschrieben.

Lawrence Rosen spricht drei Sprachen fließend und soll über sehr gute Kontakte zu Banken und Rating-Agenturen verfügen. Bevor er 2003 bei Fresenius Medical Care anfing, hat er unter anderem bei dem Pharma-Konzern Hoechst, später Aventis, gearbeitet.

John Allan verlässt die Deutsche Post.

John Allan, der unter anderem bei Bristol-Myer und Fine Fare tätig war, kam Ende 2005 zur Deutschen Post. Das Unternehmen hatte den britischen Logistiker Exel übernommen, dessen Vorstands-Chef Allan war. Neben den Finanzen verantwortet der 60-jährige Mathematiker unter dem Stichwort Global Business Services den Bereich IT und Systeme. Außerdem ist er für Controlling, Rechnungswesen und Reporting, Investor Relations, Corporate Finance, Konzernrevision/Sicherheit und Steuern zuständig.

Im Oktober 2007 wurde Allan zum Konzern-Finanzvorstand berufen. Erst 2008 hatte die Deutsche Post seinen Vertrag bis Ende 2010 verlängert. Offiziell kommuniziert das Unternehmen sein Ausscheiden als Rückzug ins Private.

John Allans Weggang von der Deutschen Post wird negativ bewertet

Dennoch hat sein Weggang laut Medien Unruhe ausgelöst. So sagte das Analystenhaus Equinet gegenüber der Süddeutschen Zeitung, die Meldung vom vorzeitigen Rückzug in den Ruhestand sei "völlig überraschend und ganz klar negativ". Es gab Spekulationen, Unternehmensziele würden nicht erreicht.