RSS Reader für iPhone, Android und PC

Die besten Tools für RSS-Feeds

09.08.2012 von Diego Wyllie
Twitter, Facebook und Co. zum Trotz: RSS-News sind nach wie vor sehr beliebt. Das zeigen die vielen modernen RSS-Reader, von denen Anwender heute auf dem Desktop, im Browser oder mobil profitieren können.
RSS-Tools erfreuen sich noch immer reger Beliebtheit.
Foto: fotolia.com/arrow

Nach dem massiven Erfolg von Facebook und Twitter, sowie neulich auch von sozialen News-Aggregatoren wie Flipboard oder Zite ist der gute alte RSS-Feed immer wieder in die Kritik geraten. Schon oft wurde diese in der Jahrtausendwende eingeführte Technik für die möglichst einfache Verbreitung von Web-Content für tot erklärt. Doch, wie man so schön sagt, Totgesagte leben länger. So scheint die Nachfrage nach RSS-Content, vor allem im Bereich Smartphones und Tablets, in den letzten Jahren gestiegen zu sein. Den Eindruck hat man jedenfalls, wenn man sich die große Anzahl an RSS-Software anschaut, die in den App-Stores von Apple, Google und Co angeboten wird.

Unter den unzähligen Lösungen, die für Web, Desktop und Mobile mittlerweile am Markt erhältlich sind, haben wir acht herausgesucht und genauer unter die Lupe genommen. Zunächst werden drei Anwendungen aufgeführt, die als Client für den Google Reader dienen, den Platzhirsch unter den RSS-Tools. Dann werden vier Alternativen präsentiert, die das Google-Produkt ersetzen können. So unterschiedlich diese Lösungen untereinander sein mögen, sind sie doch der beste Beweis dafür, dass RSS lebt und viel Zukunftspotenzial hat.

Auf den folgenden Seiten finden Sie die ausführlichen Beschreibungen.

Die besten Tools für RSS-Feeds
1. Reeder
“Reeder” ist ein Google-Reader-Client, der mit einem minimalistischen Design und dem bewussten Verzicht auf unnötige Features punktet kann. Erhältlich für Mac OS X, iPhone und iPad.
2. Mr. Reader
“Mr. Reader” für iPad eignet sich vor allem für Anwender, die neben guter Funktionalität auch Wert auf eine saubere und durchdachte Benutzeroberfläche legen.
3. The Feed
“The Feed” adressiert Anwender, die auf jeden Schnickschnack verzichten können, und nur eins wollen: Interessante Artikel lesen. Eine kostenlose und spartanische iPad-App, die genau das tut, was sie verspricht.
4. Feedly
Das ansprechende Design und das einheitliche Benutzererlebnis über verschiedene Geräte und Plattformen hinweg machen aus “Feedly” eine vielversprechende Alternative unter den RSS-Readern. Erhältlich für Android und iOS im Bereich Mobile, sowie für Safari, Firefox und Chrome auf dem Desktop.
5. News Blur
Mit News Blur steht Anwendern eine interessante Google-Alternative für den Browser zur Verfügung, die das Produkt aus Mountain View ersetzen kann. Vor allem Power-User, die sich gerne Zeit für die Verwaltung ihrer Feeds nehmen, können von diesem Tool profitieren.
6. NetNewsWire
Zehn Jahre nach ihrem ersten Release entwickelt sich das native Mac-Tool “NetNewsWire” immer noch weiter. Heute genießt es unter Mac-Anwendern einen guten Ruf und ist nicht nur auf dem Desktop, sondern auch für iPhone und iPad erhältlich.
7. Good Noows
Mit “Good Noows” bietet sich eine gute Google Reader-Alternative, die Anwender in die Lage versetzt, die volle Kontrolle über ihre News, Quellen und Themen übernehmen zu können. Wer einen Web-basierenden News-Reader sucht, sollte diesen neuen Dienst mal ausprobieren.

Reeder: Schicker Google Reader-Client für Apple-Geräte

Reeder
Foto: Diego Wyllie

Ein populärer News-Reader, der für das Apple-Ökosystem erhältlich ist, ist "Reeder". Bei diesem aus der Schweiz stammenden Tool handelt es sich um einen Google Reader-Client für iPhone, iPad und Mac OS X, der in einem minimalistischen, modernen und schicken Outfit daher kommt. Das Funktionsangebot ist recht überschaubar: Artikel synchronisieren, als Favorit oder gelesen beziehungsweise ungelesen markieren, eine übersichtliche Darstellung der Feed-Sammlung und die üblichen Sharing-Funktionen - viel mehr hat das Tool nicht zu bieten. Und genau das macht Reeder zu einer interessanten Alternative für Anwender, die sich nur auf eines fokussieren wollen: News lesen, ohne Ablenkungen.

Ferner trägt die Integration von Readability, einem populären Tool, das Web-Artikel von Werbung und sonstigem Ballast befreit, zur hohen Usability dieser App bei. Bei den Sharing-Funktionen hat App-Entwickler Silvio Rizzi keine Mühen gescheut. Facebook, Twitter, Pinterest, Mail, Instapaper, und, und, und. Wer einen Artikel mit Freunden oder Kollegen teilen möchte, findet mit Sicherheit den günstigsten Weg.

Reeder für Mac OS X ist im Mac App Store für knapp vier Euro zu haben. Die mobile Version wird leider nicht als Universal-App angeboten. Das heißt, Kunden müssen zwei Mal zahlen, wenn sie ihre Feeds sowohl auf dem iPhone wie auch auf dem iPad lesen möchten. Die Preise: 2,39 Euro für die iPhone-Version (Download-Link) und 4,99 Euro für die Tablet-App (Download-Link).

Fazit

Reeder punktet mit einem minimalistischen Design und dem bewussten Verzicht auf unnötige Features, von denen nur wenige Power-User profitieren würden. Wer es möglichst schlicht mag, sollte unbedingt einen Blick auf das Tool werfen.

Mr. Reader: Fürs iPad, im eleganten Design

Mr. Reader
Foto: Diego Wyllie

Anwender, die hohen Wert auf eine elegante und durchdachte Benutzerfläche legen, sollten neben Reeder auch "Mr. Reader" nicht verpassen. Vom Indie-App-Entwickler Oliver Fürniß aus Berlin angeboten präsentiert das Tool die üblichen Funktionen, die man von einem leistungsfähigen Google Reader-Client erwarten würde, in einem ebenfalls schicken UI-Design, das speziell für das iPad optimiert ist.

Für die Anzeige der Feed-Artikel können Anwender zwischen der Standard-RSS-Ansicht und einer Web-Ansicht wählen - oder aber auf die integrierten Tools Readability, Instapaper oder Pocket zurückgreifen, um sich die Beiträge in einem besonders lesefreundlichen Format anschauen zu können. Weitere nützliche Werkzeuge, die in der App integriert sind, sind der Produktivität-Dienst für soziale Netzwerke Buffer, sowie der Task-Manager OmniFocus. Ein weiterer Vorteil: Das Tool ist auf Deutsch erhältlich.

Mr. Reader ist im App Store für knapp drei Euro zu haben.

Fazit

Mr. Reader für iPad eignet sich in erster Linie für Anwender, die hohen Wert auf eine saubere und durchdachte Benutzeroberfläche legen. Auch in puncto Funktionalität kann das Tool überzeugen.

The Feed: Google Reader-Client mit Fokus aufs Lesen

The Feed
Foto: Diego Wyllie

iPad-Nutzern steht mit "The Feed" ein weiterer schlichter und einfacher Google-Reader-Client zur Verfügung, der nur die wirklich unverzichtbaren Features implementiert, die der Anwender zum Lesen seiner News-Feeds benötigt. So bietet die App nicht mal die Möglichkeit an, neue Feeds zu suchen oder bestehende Channels zu editieren.

Die Beiträge werden übersichtlich aufgelistet. Die abonnierten Channels finden sich in einer bequemen Navigationsleiste, die auf Knopfdruck im unteren Bereich der Benutzeroberfläche erscheint. Um den vollständigen Artikel zu lesen, wird der Anwender zur Originalquelle im Internet weitergeleitet, die Website wird in einem integrierten Web-View dargestellt. Darüber hinaus ist das Sharing gelesener Artikel via Facebook, Twitter, Instapaper oder E-Mail möglich.

The Feed ist im App Store kostenlos erhältlich.

Fazit

The Feed adressiert Anwender, die auf jeden Schnickschnack verzichten können, und nur eins wollen: Interessante Artikel lesen. Eine kostenlose und spartanische App, die genau das tut, was sie verspricht.

Feedly: RSS-Reader mit besonderem Flair

Feedly
Foto: Diego Wyllie

Eine andere minimalistische App, die in gewisser Hinsicht mit Reeder vergleichbar ist, erhalten Anwender mit "Feedly" aus California. Anders als bei der App aus der Schweiz handelt es sich hier um ein plattformübergreifendes, auf HTML5 basierendes Tool, von dem auch Android-User profitieren können. Neben den mobilen Apps ist Feedly auch als Plug-In für die Browser Chrome, Firefox und Safari verfügbar. Wie der Hersteller erklärt, lassen sich die Feeds über alle Geräte und Applikationen hinweg automatisch synchronisiert.

Anders als die üblichen RSS-Reader werden die abonnierten Beiträge bei Feedly nicht in einer Listenansicht dargestellt, sondern in einem ansehnlichen Magazin-Format, das sofort an Social-News-Apps wie Flipboard, Pulse und Zite erinnert. Für den leichten Einstieg lässt sich Feedly, ähnlich wie diese News-Apps, in Twitter und Facebook einbinden, um die sozialen Netzwerke als News-Quelle zu verwenden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Feedly auf allen Geräten und Plattformen gratis ist.

Fazit

Das ansprechende Design und die einheitliche Benutzererfahrung über verschiedene Geräte und Plattformen hinweg machen aus Feedly ein empfehlenswertes Tool, um das volle Potenzial von RSS-Feeds auszuschöpfen.

News Blur: Vielversprechende Google-Alternative

News Blur
Foto: Diego Wyllie

Googles Web-basierender RSS-Client ist zweifellos der Platzhirsch unter den RSS-Readern. Doch es gibt Firmen, die sich trauen, dem Internet-Riesen in diesem Bereich Konkurrenz zu machen. So zum Beispiel der Entwickler Samuel Clay aus New York mit seiner Web-basierenden Lösung "News Blur". Das Tool gibt selbst erfahrenen RSS-Anwendern alle nötigen Features an die Hand, um große Feed-Sammlungen bequem verwalten zu können.

Eine Besonderheit von NewsBlur ist die so genannte "Train Intelligence"-Funktion. Diese erlaubt es dem User, die gelesenen Artikel zu bewerten. Dazu gibt der Anwender in ein einfaches Formular ein, was er an dem Artikel gut findet und was nicht. Dabei kann der Autor, die gesetzten Tags und der Publisher einzeln bewertet werden. Auf diese Daten kann die Anwendung dann zurückgreifen, um Artikel auszufiltern, die den Interessen des Users nicht entsprechen.

News Blur ist in der Standard-Version kostenlos erhältlich. Hier können Anwender jedoch maximal 64 Feed-Abos anlegen. Zugang zu einem Premium-Account, bei dem es keine Limits gibt, erhalten Anwender ab 12 Dollar im Jahr - kein unfairer Preis für einen wirklich gelungenen Service.

Fazit

Mit News Blur steht Anwendern eine interessante Google-Alternative für den Browser zur Verfügung, die das Produkt aus Mountain View ersetzen kann. Vor allem Power-User, die sich gerne Zeit für die Verwaltung ihrer Feeds nehmen können von diesem Tool profitieren.

NetNewsWire: Ein Klassiker, der sich immer wieder neu erfindet

NetNewsWire
Foto: Diego Wyllie

Bereits im Jahr 2002 auf den Markt gebracht, zählt "NetNewsWire" zu den ersten News-Readern überhaupt. Seitdem steht diese für die Apple-Plattform konzipierte Lösung in kontinuierlicher Weiterentwicklung und hat sich immer wieder neu erfinden können. So bieten sich derzeit neben der klassischen Desktop-Anwendung für Mac OS X auch anspruchsvolle und leistungsstarke Apps für iPhone und iPad an.

Die native Desktop-Version punktet mit einer Standard-Benutzeroberfläche, die an Apples Mail-Applikation angelehnt ist, und sich nahtlos in das Mac-Betriebssystem integriert. Anwender können entscheiden, ob sie das Programm im "Stand Alone"-Modus oder als Google Reader-Client einsetzen möchten. Links werden die Feeds aufgelistet, rechts die Beiträge. Im unteren Bereich der Arbeitsoberfläche findet die Detailansicht zum ausgewählten Artikel ihren Platz. Ein Klick auf die Artikelüberschrift bringt den Anwender in eine Web-Ansicht, in der der Artikel in Originalform präsentiert wird. Hier vermisst man allerdings die Möglichkeit, die Feed-Artikel im Plaintextformat darstellen zu können.

Was die Verfügbarkeit und Preise angeht: Die iPad-Version kostet knapp acht Euro (Download-Link), während die Editionen für iPhone und Mac OS X werbefinanziert sind. Wer mit den Werbeeinblendungen an der unteren linken Ecke des Bildschirms nicht leben kann, muss für die Mac-Version rund 15 Dollar auf den Tisch legen. Diese steht auf der Produkt-Website zum Herunterladen bereit. Die iPhone-Version kostet schließlich rund vier Euro (Download-Link).

Fazit

Seit rund zehn Jahren entwickelt sich dieses Tool kontinuierlich weiter. Heute genießt es unter Mac-Anwendern einen guten Ruf. Wer eine bewährte und zuverlässige News-App für den Mac sucht, der ist hier also genau an der richtigen Adresse.

Good Noows: Flexible und funktionsreiche Web-Lösung

Good Noows
Foto: Diego Wyllie

Angeboten von der ZNet Labs GmbH aus Hamburg bietet sich mit "Good Noows" eine sehr interessante, Web-basierende Applikation, die Anwender in die Lage versetzt, Nachrichten und News-Quellen im Web zu finden und effizient an zentraler Stelle zu verwalten.

Nach der Registrierung - hier kann man optional seinen Twitter-, LinkedIn-, Facebook- oder Google+-Account verwenden, ein Google Reader-Konto braucht man nicht - hat der User die Möglichkeit, die Benutzeroberläche nach eigenen Bedürfnissen und Vorstellungen anzupassen. Hier stehen bereits zahlreiche populäre News-Quellen, die in üblichen Kategorien wie Sport, Politik, Kultur, Lifestyle, etc. gruppiert sind, zur Auswahl. Der Anwender kann eigene Themen erstellen, sowie weitere Quellen im Web finden und in den eigenen News-Kiosk hinzufügen. Des Weiteren bietet die Applikation zwölf verschiedene Artikelansichten, unter denen jeder User eine passende finden müsste.

Als Später-Lesen-Tools kommen Instapaper, Readability, Evernote, Pocket und SpringPad zum Einsatz. Wer Artikel teilen möchte, kann dies über Twitter, Facebook, Google+ oder LinkedIn tun. Weitere praktische Features, mit denen fortgeschrittene User auf ihre Kosten kommen sollen, sind unter anderem das Importieren von Feed-Sammlungen (im OPML-Format), eine Feed-Suchmaschine, und die Anzeige der QR-Codes der Artikel.

Fazit

Good Noows ist eine gute Google Reader-Alternative, die Anwender in die Lage versetzt, die volle Kontrolle über ihre News, Quellen und Themen übernehmen zu können. Wer einen Web-basierenden News-Reader sucht, sollte diesen neuen Dienst mal ausprobieren. (Computerwoche)