Ratgeber CPUs

Die elf wichtigsten CPUs der Geschichte

06.09.2010
Wir stellen Ihnen die elf wichtigsten und innovativsten Prozessoren der Technik-Geschichte vor: Vom "Hirn" der Raumsonde Voyager bis zum modernen PC.

Die Gehirne unserer Rechner machten in den letzten Jahrzehnten einen erheblichen Schrumpfungsprozess durch - bei der Größe, nicht bei der Rechenleistung wohlgemerkt. Füllten Computer einst ganze Räume, so sind sie mittlerweile nur noch winzige Wunderwerke der Technik. Eines haben sie alle aber gemeinsam: Ohne die CPU geht nichts. Deshalb stellen wir Ihnen hier die elf Prozessoren vor, die die technische Entwicklung am meisten voran getrieben haben.

Intel Pentium (1993)

Intel Pentium (1993)
Bis zum Erscheinen des Pentium hatte Intel seine Prozessoren mit Nummern bezeichnet. Besonders griffig war diese Art der Namensvergabe allerdings nicht, ein zugkräftiger Marketingname musste also her. Und so erschien der neue Prozessor nicht unter dem Marketingbegriff i586 sondern als Pentium. Anfangs wurde der Kunstname, der vom griechischen Wort für 5 – pente – abgeleitet ist, von Kritikern lächerlich gemacht. Doch er setzte sich durch und startete eine neue Ära der Mikroprozessoren. Der Pentium wurde regelrecht zu einem Statussymbol.

Motorola 68000 (1980)

Motorola 68000 (1980)
Als Motorola den 68000 im Jahr 1980 herausbrachte, war er einer der leistungsfähigsten Chips überhaupt. Anfangs trieb er vor allem Unix-Workstations und Server an, beispielsweise den Sun-1. Doch den Durchbruch schaffte der 68000 erst, als ihn Apple in 1984 in den Macintosh einbaute. Die Nachfolgemodelle des 68000 sorgten bis in die späten 1990er für die Rechenleistung in Apple Macintosh-Computer. Sie wurden erst durch den PowerPC-Chip abgelöst.

Als Motorola den Preis für den 68000 senkte, wurde er auch im Atari ST und im Amiga verbaut.

AIM, RCA, Opteron

AIM PowerPC 601 (1992)

AIM PowerPC 601 (1992)
Der PowerPC war ein Kind der Allianz aus Apple, IBM und Motorola, die zusammen das marktbeherrschende Bündnis von Intel und Microsoft aufbrechen wollten. Der neue Chip wurde das Herz des Apple Power Macintosh 6100, der 1994 rauskam. Der PowerPC-Prozessor wurde auch in anderen Geräten verbaut, beispielsweise in der Nintendo Wii und in der Microsoft Xbox 360.

RCA COSMAC CDP 1802 (1976)

RCA COSMAC CDP 1802 (1976)
Der RCA 1802 war der erste Mikroprozessor, der ins All aufbrach. Er trieb nämlich diverse Raumsonden an: Viking, Galileo und Voyager. Seine Stärken waren der niedrige Stromverbrauch und seine Robustheit gegen radioaktive Strahlung. Voyager 1 fliegt immer noch mit seinen drei 1802-Prozessoren durch das All.

AMD Opteron 240 (2003)

AMD Opteron 240 (2003)
Während Intel mit dem Itanium für den Server-Einsatz warb (ein 64-Bit-Prozessor, der auch mit 32-Bit-Anwendungen zurecht kommt, diese aber relativ langsam ausführt) startete AMD den Opteron 240. Dieser Prozessor glänzte mit seiner Rechenleistung, so dass seine Architektur zum Vorbild für heutige Mikroprozessoren wurden. Zum Einsatz kommt/kam der Opteron in IBM-Servern.

Zilog, MOS 6502, ARM2

Zilog Z80 (1976)

Zilog Z80 (1976)
Der 8-bit Z80-Prozessor war ein Klon des Intel 8080. Nur mit mehr Features und zu einem deutlich niedrigeren Preis. Der Z80 trieb in den späten 1970ern und frühen 80ern viele Business-Maschinen an. Seinen zweiten Frühling erlebte der Zilog Z80 als embedded CPU in diversen Consumer Electronics-Produkten wie dem Nintendo Game Boy und in Taschenrechnern von Texas Instruments.

MOS Technology 6502 (1975)

MOS Technology 6502 (1975)
Der 6502 preiswert und leistungsfähig. Er kostete nur rund ein Sechstel des Preises des Intel 8080. Steve Wozniak baute um diesen Chip herum den Apple II, der sich schließlich Millionen-fach verkaufte. Derivate des 6502 schlugen als digitales Herz im Atari 2600 und in Konsolen von Nintendo. Der 6502 wurde so zu einem der bedeutendsten Prozessoren bei Spielekonsolen.

Intel 8088 (1979)

Intel 8088 (1979)
Der 8088 war ein klassischer 8-Bit-Chip, den IBM unter anderem für den PC 5150 einsetzte. Er wurde zum Rückgrat der populären IBM-PCs und prägte maßgeblich die CPU-Entwicklung. Der 8088 wurde unzählige Mal kopiert.

Acorn Computers ARM2 (1986)

Acorn Computers ARM2 (1986)
ARM steht für "Acorn RISC Machine" (RISC steht für Reduced Instruction Set Computer). ARM startete als Low-Cost-Chip mit 32 Bit und feierte seine Premiere in einem Acorn Archimedes, einem 32-Bit Computer aus Großbritannien. Der ARM und seine Nachfolger fanden bis heute später Verwendung als embedded CPUs in Consumer Electronics-Geräten wie PDAs, Handy, Nintendo DS, iPods und iPhones, GPS-Geräten und Digitalkameras. Damit wurde der ARM zum milliardenfach gebauten und damit am häufigsten gebauten Prozessor der Welt.

Intel 8080 und Intel 4004

Intel 8080 (1974)

Intel 8080 (1974)
Manche halten den 8080 für den ersten richtigen Mikroprocessor, der für Alltagsrechner geeignet war. Diese 8-Bit-CPU startete im MITS Altair 8800 durch, einem Bausatz für Personal-Computer. Mit dem 8080 legte Intel die Basis für seine 80x-Generation seiner Prozessoren wie die 8085er, 8086er und der 8088er.

Intel 4004 (1971)

Intel 4004 (1971)
Der Intel 4004 war ein 4-Bit-Prozessor, der speziell für Busicom Desktop Taschenrechner konstruiert wurde. Mit ihm wurde Intel zu einem richtigen Chip-Hersteller.

Dieser Artikel ist die gekürzte und überarbeitete Fassung des Originals unserer US-Schwesterpublikation PC-World. Alle Fotos stammen von der PC-World. Übersetzung: PC-Welt