Medienbranche

DuMont verkauft die "Hamburger Morgenpost"

06.02.2020
Das Kölner Medienhaus DuMont hat die Überprüfung, ob es sich von Regionalmedien trennt, abgeschlossen. Für den Standort Hamburg gibt es nun ein Ergebnis.
DuMont reicht die Hamburger Morgenpost weiter.
Foto: DuMont Mediengruppe

Die DuMont-Mediengruppe trennt sich von der "Hamburger Morgenpost" (Mopo). Der Wirtschaftsingenieur und Digitalmanager Arist von Harpe wolle das Traditionsmedium neu aufstellen und ihm eine langfristige Perspektive geben, teilte DuMont am Donnerstag mit. Er übernehme sowohl das Printgeschäft als auch den Digitalbereich der Zeitung. In der Mitteilung wurde von Harpe mit den Worten zitiert: "Ich glaube fest an das Potenzial der Marke und möchte den Fokus auf echten Lokaljournalismus weiter schärfen und damit die Hamburger noch mehr begeistern."

Mit dem Verkauf des Hamburger Blattes schließt DuMont zugleich die Portfolio-Überprüfung Regionalmedien ab. Insgesamt verkaufte das Medienhaus seit vergangenem Herbst vier regionale Tageszeitungen. Neben der "Hamburger Morgenpost" sind das die "Berliner Zeitung", der "Berliner Kurier" und die "Mitteldeutsche Zeitung". Die Berliner Blätter gingen an das Unternehmer-Ehepaar Silke und Holger Friedrich. Mitte Januar wurde bekannt, dass die Hamburger Bauer Media Group die "Mitteldeutsche Zeitung" in Sachsen-Anhalt kauft. In der Hand von DuMont bleiben die beiden Regionalblätter "Kölner Stadt-Anzeiger" und "Express" (Köln).

Buntes Hamburger Medienpaket

Zu dem Deal zwischen DuMont und dem Digitalmanager von Harpe gehören den Angaben zufolge neben der "Hamburger Morgenpost" das Portal "mopo.de", der Medienvermarkter Hamburg First Medien & Marketing GmbH, die Corporate Publishing Agentur DuMont Media inklusive der Mixed-Reality-Erlebniswelt Discovery Dock im Hamburger Hafen sowie die Beteiligung an Radio Hamburg. Der Kaufpreis wurde nicht mitgeteilt.

DuMont-Aufsichtsratsvorsitzende Isabella Neven DuMont sagte: "Wir haben immer betont, dass wir auch für Hamburg die bestmögliche Zukunftsoption erarbeiten werden, und uns war wichtig, den Hamburger Morgenpost Medien mit all ihren Angeboten eine Perspektive zu geben. Hierfür hat Arist von Harpe aus unserer Sicht das erfolgversprechendste Konzept präsentiert."

Von Harpe ist den Angaben zufolge in Düsseldorf geboren und lebt seit 1999 in Hamburg. Er studierte Wirtschaftsingenieurwesen. Er war unter anderem schon als Berater und Start-up-Geschäftsführer tätig - außerdem für das Werbegeschäft der New Work SE (ehemals Xing). (dpa/rs)