Datev druckt E-Postbriefe

E-Brief und De-Mail: Neue Kooperationen

24.07.2012 von Johannes Klostermeier
Die Post hat mit Datev den ersten externen Dienstleiser für den E-Brief beauftragt. TNT Post übernimmt die Identifizierung der De-Mail von Mentana-Claimsoft.

Mit der Vereinbarung zwischen Datev und Deutscher Post werde die Kooperation zwischen beiden Partnern weiter ausgebaut, teilte die Genossenschaft mit. In der Absichtserklärung kamen beide Unternehmen darin überein, dass das Druck-, Logistik- und Servicezentrum des Nürnberger IT-Dienstleisters für die Deutsche Post Ausdruck und Konfektionierung der Hybridbriefe erledigen soll.

Die Datev Genossenschaft sitzt in Nürnberg.
Foto: Datev

Dies ist nötig, sofern die Empfänger noch nicht selbst Kunden des E-Postbriefes sind, denn die elektronische Zustellung ist nur innerhalb des Systems möglich. Die elektronisch abgesandten Schreiben werden in diesem Fall ausgedruckt und in Papierform von der Deutschen Post deutschlandweit zugestellt.

Unternehmen, die den Dienst nutzen wollen, können so direkt ihre Ausgangspost elektronisch abwickeln, auch wenn noch nicht alle Empfänger ebenfalls Kunden sind. Bei der hybriden Variante werden die Druckdaten über einen sicheren Kanal verschlüsselt an die Datev übertragen, vollautomatisiert ausgedruckt und kuvertiert. Die Datev ist der erste externe Dienstleister, den die Post in diesem Umfeld beauftragt. Die Zustellung der Hybridbriefe übernimmt dann wie gewohnt die Deutsche Post.

Eigens entwickelte Schnittstelle zu Druckmaschinen

Die Datev wirbt für ihre Dienste mit einem „außerordentlich hohen Niveau in Sachen Datenschutz und Datensicherheit". Die Daten kommen nach eigenen Angaben über sichere Verbindungen und eine eigens dafür entwickelte Schnittstelle zu den Druckmaschinen. Die hohen Sicherheitsstandards seien durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mit dem Zertifikat ISO 27001 bestätigt worden. Im Nürnberger Druck-, Logistik- und Servicezentrum der Datev stehen rund 40 Digitaldruckeinheiten bereit, deren Bediener im Drei-Schicht-Betrieb arbeiten.

In Sachen De-Mail gibt es eine neue Kooperation zwischen TNT Post und der Francotyp-Postalia-Tochter Mentana-Claimsoft. Beide haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, nach der die Unternehmen künftig bei De-Mail – der digitalen und nachweisbaren Alternative zum heutigen papiergebundenen Briefverkehr – zusammen arbeiten wollen. Die jetzt getroffene Vereinbarung umfasst die Unterstützung durch Ident-Dienste. TNT Post soll die Kunden von Mentana-Claimsoft in diesem Bereich unterstützen.

TNT Post übernimmt Identifizierung für De-Mail

Auch bei De-Mail, der zweiten elektronischen Alternative zum papiergebundenen Briefverkehr, müssen sich De-Mail-Nutzer einmalig mit ihrem Ausweis identifizieren, um einen De-Mail-Account zu erhalten. Die Deutsche Post hat den De-Mail-Anbietern ihren Post-Ident-Dienst nicht zur Verfügung stellen wollen. Mit der Erstregistrierung sind Empfänger und Absender klar identifizierbar, die digitale Post wird rechtsverbindlich und ist zum Beispiel auch für den Schriftverkehr mit Behörden geeignet.

Mentana-Claimsoft wendet sich vor allem an kleine und mittlere Firmen sowie Behörden.
Foto: Mentana-Claimsoft

„Mit der Klärung der Abwicklung des Identifizierungsverfahrens ist ein wichtiger Schritt zur deutschlandweiten Einführung von De-Mail getan", sagte Andreas Drechsler, Vorstand der Francotyp-Postalia Holding. „Die Zusammenarbeit mit TNT Post sichert uns dabei ein flächendeckendes Netz für das Identifizierungsverfahren in ganz Deutschland."

Das Francotyp-Postalia-Tochterunternehmen Mentana-Claimsoft hat in diesem Jahr auf der Cebit als erster Anbieter von De-Mail die Zulassung vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erhalten. Mentana-Claimsoft bietet ein De-Mail-Angebot für Privatkunden und Kleinunternehmen sowie ein De-Mail-Gateway für Unternehmen und Behörden an.

Mit De-Mail lassen sich nach verschiedenen Schätzungen grundsätzlich rund ein Drittel der jährlich 17 Milliarden Briefe versenden. In den nächsten drei bis fünf Jahren werden voraussichtlich zehn Prozent davon bereits per De-Mail versandt. CIO.de berichtete über die Mentana-Claimsoft-Pläne in dem Artikel "Wettrennen um De-Mail geht los".