5 Ratschläge für den Urlaub

Einbruchsrisiko Facebook, Twitter & Co.

11.07.2011 von Christiane Pütter
Wer twittert, er mache die nächsten zwei Wochen Urlaub, kann Einbrecher anlocken. Der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft gibt Sicherheitsratschläge.

Von den "schönsten Wochen des Jahres" ist üblicherweise die Rede, wenn Badehosen-Boutiquen und Luftmatratzen-Läden ihre Ware für den Urlaub anpreisen. Glaubt man dem Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV), Berlin, freuen sich allerdings auch Einbrecher auf leerstehende Häuser und Wohnungen.

Der Verband weist jetzt darauf hin, dass insbesondere Social Media Einbruchsrisiken steigert. Die Berliner illustrieren das anhand eines fiktiven Beispiels: "Bin diese Woche mitm Boot auf der Müritz", sendet jemand via Twitter an seine Freunde. Problem: Auf der Profilseite des Nutzers stehen sein Name und der Wohnort, der einige hundert Kilometer entfernt von der Mecklenburgischen Seenplatte liegt.

Machen Sie sich nicht zur Zielscheibe.

"Über die Suchmaschine Google findet man ohne Schwierigkeiten das Facebook- oder MySpace-Profil und eine Wunschliste bei Amazon: Der Mann auf dem Ruderboot ist 33 Jahre alt, Single - und noch eine Woche auf Bootstour", erklärt Christian Lübke vom Verband. Darüber hinaus gibt der Twitterer seine Interessen preis: Er ist Hobbyfotograf, Musik-Fan und Mountainbike-Fahrer.

"Die Chancen stehen also gut, dass Einbrecher bei ihm zu Hause verkäufliche Geräte finden", so Lübke weiter. Das alles könne man herausfinden, ohne irgendwo eingeloggt oder angemeldet zu sein. Auch die genaue Adresse sei schnell gefunden: Sie steht online im Telefonbuch.

Der Verband nutzt dieses Beispiel, um auf Grundsätzliches hinzuweisen, etwa die Kontrolle der Sicherheitseinstellungen im Netz. Privates solle geschützt werden, so die Berliner. Dafür geben sie Urlaubern folgende fünf Tipps mit auf den Weg.

5 Ratschläge für Social Media im Urlaub

1. Vermeiden Sie genaue Angaben über Ihren momentanen Aufenthaltsort und zur Zeitdauer.

2. Kontrollieren Sie immer die Sicherheitseinstellungen, die in einem sozialen Netzwerk vorgenommen werden können, im Hinblick auf den Schutz der Privatsphäre. Auch dies verhindert, dass nicht berechtigte Personen Zugriff auf Ihre Daten bekommen.

Fünf Sicherheitsratschläge vom Gesamtverband der Versicherungswirtschaft.
Foto: Rene Schmöl

3. Informationen, wie die Adresse, sollten niemals im persönlichen Profil zu finden sein. Denken Sie auch genau darüber nach, welche Bilder und Videos Sie auf Ihrer Seite veröffentlichen. Dies können alles wertvolle Informationen für Einbrecher sein.

4. Freundesanfragen sollte man mit Bedacht annehmen. Man sollte sich sicher sein, dass sich auch wirklich die einem bekannte Person dahinter verbirgt und nicht jemand mit kriminellen Absichten.

5. Tipp für Eltern: Jugendliche gehen oftmals unbefangen mit ihren persönlichen Daten um. Sprechen Sie darüber mit dem Nachwuchs, erst recht, wenn soziale Netzwerke für Sie böhmische Dörfer sind. Das erhöht die Sicherheit Ihrer vier Wände – und vielleicht lernen Sie in punkto Social Media noch etwas hinzu.

Ein anderer Aspekt beim Thema IT, Sicherheit und Urlaub bezieht sich auf die Hardware. Wer mit dem Notebook unterwegs ist, sollte es nicht in die dafür passende Tasche stecken - das lockt Diebe an. Ein Rucksack ist unauffälliger.

Schützen Sie im Urlaub auch Ihre Hardware - diesmal vor zu viel Sonne.
Foto: MEV Verlag

Wenn Smartphone oder Laptop denn unbedingt mit an den Strand sollen, müssen sie vor extremen Temperaturen geschützt werden. Sicherheitsanbieter empfehlen ernsthaft, die Geräte zu behandeln wie einen Hund: Nicht zu lange in der Sonne lassen, nicht im überhitzten, unbelüfteten Auto lassen.

Schutz vor Hitze und Gewitter

Stichwort Hitze: Im Sommer brauen sich häufig Wärmegewitter zusammen. Gewitter können jedoch zu Datenverlust führen - wenn der Laptop im stationären Betrieb mit einer Steckdose verbunden ist, können Überspannungsschäden auftreten. Nach den Worten des Datenrettungs-Spezialisten Kroll Ontrack aus Böblingen gehen in den Sommermonaten Juni, Juli und August regelmäßig mehr Anfragen für Datenrettungen ein als im Jahresdurchschnitt.