Seltene Einblicke

Google: Bilder aus den Rechenzentren

22.10.2012 von Bettina Dobe
Erstmals gewährt Google einen Blick ins Innere seiner Rechenzentren. Wir zeigen Ihnen die schönsten Bilder - von Servern ebenso wie Leitungen in Google-Farben.

Normalerweise ist Google eine Black Box, wenn es darum geht, Informationen über sich selbst herauszugeben. Das ändert sich langsam. Erstmals hat der Internet-Riese nun einen Einblick in seine Rechenzentren gewährt und zeigt Bilder von lustigen bunten Kabeln, Kühltürmen und Hallen voller Server. Damit will Google nicht nur Transparenz beweisen, sondern auch zeigen, wie sicher die Daten gelagert sind.

Kühlung mit Meerwasser

13 Rechenzentren hat Google auf der ganzen Welt, drei davon stehen in Europa. Im Normallfall brauchen solche IT-Träume sehr viel Energie. Etwa 1,5 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs geht auf solche Rechenzentren, wie sie Google betreibt, zurück. Nach eigener Aussage sind die Google’schen Varianten aber sehr energieeffizient: Sie benötigen nur halb so viel Energie wie andere Data Centres vergleichbarer Größe. Genaue Zahlen verrät Google bislang jedoch nicht. Noch ein weiter umweltfreundlicher Standard beim Internetriesen: Zur Kühlung benutzt Google wie etwa in Finnland Meerwasser oder Brauchwasser, damit die Server nicht durchschmoren.

Ohne diese gigantischen Hallen mit Kühltürmen, Kilometern an Leitungen und Tausenden von Servern wären Gmail, Youtube und Co. nicht möglich. Die Rechenzentren sind das Herzstück von Google. Wir zeigen Ihnen die schönsten Fotos.

Einmaliger Einblick
Google gewährt einen einmaligen Einblick in seine Rechenzentren. Hier ein Foto aus Council Bluffs, Iowa: Der Campus-Netzwerkraum, der es mit Routern und Switches ermöglicht, alle Rechenzentren miteinander zu verbinden. Die gelben Kabel an der Decke sind Glasfaserkabel, die eine sehr schnelle Internetverbindung ermöglichen.
Der Netzwerkraum
Reinraumatmospähre im Rechenzentrum: Dies ist ein Netzwerkraum in Council Bluffs, Iowa. Die Kunststoffvorhänge verhindern, dass warme Luft hinein strömt und hält die kalte Luft, die durch den Boden eindringt, drinnen.
Doppelt hält besser
Alle Daten sind nicht nur auf Servern, sondern auch auf Bandbibliotheken wie dieser hier in Berkeley, South Carolina, gesichert. Die Mitarbeiter können auf die Bänder zugreifen, indem sie einen Roboterarm steuern. Jedes einzelne dieser Bänder hat einen eigenen Barcode, damit es wiedergefunden werden kann. Diese Sicherung betreibt Google, falls doch mal der Strom ausfallen könnte.
Gigantische Hallen
In dieser gigantischen Halle mit 10.000 Quadratmetern in Council Bluffs, Iowa, stehen unzählige Server. Die Stahlträger dienen auch der Stromversorgung. Auch im Boden verlaufen Wasserleitungen unter Abdeckungen. Hält sich gerade niemand in der Halle auf, schalten Bewegungssensoren automatisch das Licht aus.
Alles so schön bunt hier
Das Google'sche Farbensystem zieht sich durch: Sogar die Tausende Meter an Rohren des Kühlsystems in Douglas County, Georgia, sind bunt angestrichen. Das soll auch die Zuordnung erleichtern, also ob Wasser in den Kühlturm (rot steht für warmes Wasser) oder in die Anlage fließt (blau steht für kaltes Wasser). Auch das G-Bike, mit dem Mitarbeiter die Wege schneller zurücklegen, ist dem Corporate Stil angepasst. Das G-Bike gibt es erst seit April in den Google-Zentren. Wer genau hinsieht, entdeckt die Farbgebung auch in den Kabeln im Serverraum.
Hinter den Servern
So sieht es hinter den gewaltigen Server-Reihen in Mayes County, Oklahoma, aus. Die heiße Luft aus den Tausenden Servern in den Racks wird in eine Kühleinheit abgeführt, im Austausch gibt es kühle Luft. Geheimnisvoll grün schimmert es wegen der Status-LEDs, die von der Vorderseite der Server reflektiert werden.
Handarbeit
Ein Google-Mitarbeiter in Finnland zieht ein Ventil nach: Das Meerwasser des Finnischen Meerbusens muss in das Kühlsystem eingespeist werden, sonst überhitzt sich das Rechenzentrum in Windeseile. In Finnland verwendet Google zur Kühlung unverarbeitetes Wasser oder Grauwasser. Das heißt, dass kein Trinkwasser für die Kühlung verschwendet wird, auch wenn das Grauwasser trotzdem noch aufbereitet werden muss.
Zwischen den Servern
Scheinbar bis zur Unendlichkeit setzen sich die Server-Reihen fort. Die LEDs an den Server-Racks verraten, dass alles in Ordnung ist. Eine Mitarbeiterin in The Dalles, Oregon, wechselt eine überhitzte CPU aus.
An der Biegung des Flusses
Das Rechenzentrum in The Dalles, Oregon, liegt an einem Fluss. Um die Kühlung zu gewährleisten, wurden alle Rechenzentren von Google in Flussnähe gebaut. In Europa liegen die Rechenzentren in Finnland, Belgien und Irland.