Unternehmen investieren vermehrt in E-Business

Größerer Realismus bei IT-Projekten

25.08.2004 von Michael Kallus
Mehr als ein Drittel der E-Business-Anwender will in diesem und im folgenden Jahr mehr für ihr E-Business ausgeben. Rund die Hälfte geht von gleich bleibenden Investitionen aus. Dennoch herrscht ein größerer Realismus bei neuen Projekten, wie eine Umfrage des Bundesverbands der Deutschen Industrie und des IT-Branchenverbands Bitkom zeigt.

In diesem Jahr messen 61 Prozent der Unternehmen, die sich mit E-Business beschäftigen, dem Thema eine hohe bis sehr hohe Bedeutung zu. Im Jahr 2007 sollen es laut Umfrage fast 90 Prozent sein. Im vergangenen Jahr hatte nur knapp die Hälfte der Unternehmen auf E-Business gesetzt.

Trotz der neuen Zuversicht gehen Unternehmen mit größerem Realismus an ihre Projekte heran. Inzwischen erwarten nur noch zwölf Prozent der E-Business-Anwender, dass sich ihre Ausgaben innerhalb eines Jahres amortisieren. Im vergangenen Jahr hatte das noch 17 Prozent gehofft. Die Mehrheit der Unternehmen erwartet heute eine Amortisation innerhalb von ein bis drei Jahren.

Wichtigstes Ziel beim Einsatz von E-Business ist, die Geschäftsprozesse zu beschleunigen. Außerdem wollen die Unternehmen Kosten sparen sowie flexibler und schneller auf die Wünsche ihrer Kunden und auf Marktentwicklungen reagieren.

Mittelstand setzt mehr auf E-Business

Investitionsmotor ist noch stärker als 2003 der Mittelstand. Mehr als 40 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen planen, sowohl in diesem als auch im folgenden Jahr mehr für IT und E-Business auszugeben. Für 2005 überwiegen auch bei Großunternehmen mit mehr als 2.500 Beschäftigten die positiven Investitionserwartungen.

Investiert wird vor allem in IT-Sicherheitslösungen, Server und Speichersysteme sowie in mobile Anwendungen und Wireless LAN. Besonders Software-Häuser, IT-Dienstleister sowie der Handel und Dienstleister für andere Unternehmen wollen laut Umfrage in diesem Jahr in E-Business investieren. Für 2005 planen diese Branchen, aber auch das Verlags- und Druckgewerbe sowie die Automobilhersteller größere Ausgaben für E-Business.

Schwachpunkt im E-Business: Standards fehlen

Als zentrales Thema für den Durchbruch von E-Business nennt die Umfrage die Standards. Mehr als die Hälfte der befragten Anwender messen den Standards im innerbetrieblichen Geschäftsverkehr eine hohe Bedeutung bei. Im Vorjahr waren es noch 40 Prozent. Im zwischenbetrieblichen Geschäftsverkehr geben sogar rund 61 Prozent dieser Frage eine große Bedeutung.

Auch das E-Government ist noch unterentwickelt, so die Studie. Nur eine Minderheit der befragten Unternehmen nutzt bereits die verfügbaren E-Government-Angebote, viele Angebote sind ihnen unbekannt. Weniger als die Hälfte der Anwendungsunternehmen sind derzeit bereit, Gebühren für E-Government-Angebote zu bezahlen.

Weitere Meldungen:

Deutsche Mittelständler investieren wieder in E-Business
IT-Budgets erneut mit Wachstum
Mittelständler in den USA erhöhen IT-Etats

Bücher zu diesem Thema:

E-Business, M-Business und T-Business
Gabler Lexikon Logistik