Fraport AG

Gutes Timing

04.07.2005 von Klaus Manhart
Lange Schlangen sind unerwünscht. Wenn Flugzeuge am Airport Frankfurt vom Terminal ablegen, sollen sie ohne Stau an der Startbahn ankommen. Damit alles reibungslos klappt, setzt Flughafenbetreiber Fraport künftig auf den "Departure Manager".

Die Software koordiniert und steuert die Reihenfolge, in der die Flieger von den Gates abdocken. Für Piloten ist das ein Paradigmenwechsel, denn bisher galt für sie das Prinzip "first come, first serve". Operative Programme wie der Departure Manager sind Teil einer umfassenden IT, die dazu dient, den Flughafenbetrieb optimal ablaufen zu lassen. Die Fraport AG als Eigentümerin und Betreiberin des Frankfurter Flughafens ist dafür verantwortlich. Zwar liegen mit Airports im türkischen Antalya, im peruanischen Lima sowie in Hannover und Saarbrücken noch weitere Flughäfen im Verantwortungsbereich des MDAX-Unternehmens. 75 Prozent des Umsatzes aber erzielt der Konzern mit dem Drehkreuz Frankfurt. Die Passagierzahl hat 2004 in Frankfurt die 50-Millionen-Grenze durchbrochen, 1,8 Millionen Tonnen Güter wurden umgeschlagen, und 477500 Flugzeuge starteten und landeten. Allerdings steht Fraport auf dem Airport nur eine sehr kleine Fläche zur Verfügung. "Wir investieren deshalb massiv in IT-Systeme zur Verbesserung des Passagierflusses und des Bewegungsflusses von Fliegern am Boden", sagt Roland Krieg, CIO bei Fraport.

Wenn möglich, verwendet Fraport Standardprodukte. Im kaufmännischen Bereich setzt das Unternehmen stark auf SAP-Anwendungen wie Facility-Management, Controlling, Finanzen und Human Resources.

Bündelfunk für sichere Kommunikation

Operativ nutzt Fraport eigens entwickelte Software wie den Departure Manager oder die Airport Operational Database. Im Bereich Business Intelligence kooperiert Fraport stark mit SAP und SAS. Im extrem sensiblen Kommunikationsbereich wurde der digitale Bündelfunk Tetrapol eingeführt.

Ausgelagert wird, was standardisiert und nicht spezifisch ist für Fraport. Dazu gehören der gesamte Rechenzentrumsbetrieb, der Service Desk und das Netzwerk, das seit dem 1. Juli ein Joint Venture mit Gedas führt. Für den Flughafenbetrieb essenzielle IT wird weiter inhouse betrieben. "Unsere gesamte Erstellung und Betreuung von Software- und Kommunikationsinfrastruktur mit allen für den Flughafenbetrieb kritischen Programmen behalten wir selbstverständlich im Haus", sagt Krieg.