IT-Anwendervereinigung will Geschäftsprozesse optimieren

In IT investieren und Kosten sparen

22.07.2005 von Dorothea Friedrich
Der Mittelstand will in seine IT investieren. Voraussetzung ist, dass dadurch an anderer Stelle im Unternehmen Kosten gespart werden. Andererseits sollen aber auch die IT-Kosten selbst sinken. Das wiederum soll mit Hilfe innovativer Strategien und Technologien möglich werden. Diese Pläne äußerten Teilnehmer einer Umfrage der IT-Anwendervereinigung Common. Für sie haben außerdem Sicherheits- und rechtliche Fragen besondere Bedeutung.

Für den Common-Vorsitzenden Günter Wiskot ist der Widerspruch zwischen Investionsabsichten in die IT einerseits und Kosteneinsparungen in diesem Bereich andererseits nur ein scheinbarer.

Neue Anwendungen, wie CRM- oder SCM-Applikationen (Customer-Relationship-Management- oder Supply-Chain-Management-Applikationen) sollen zum Aufbau effizienterer Prozesse genutzt werden.

Dadurch könnten die Unternehmenskosten sinken, sagte er im Gespräch mit CIO-Online. Auf der anderen Seite könne der Kostendruck auf die IT selbst durch innovative Strategien und Technologien, wie zum Beispiel VoIP (Voice over IP) oder Serverkonsolidierung, aufgefangen werden.

Sicherheit geht vor

Sicherheitsfragen interessierten laut Wiskot 91 Prozent der Umfrage-Teilnehmer. Abschottung des Systems gegen Angriffe von außen sowie der Einsatz von Notfallrechenzentren im Schadensfall seien beim Mittelstand durchaus gängige Praxis, sagte er.

"Ob allerdings gegen Spionage von innen entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, da mache ich ein dickes Fragezeichen", so Wiskot weiter. Er geht davon aus, dass "Know-how-Klau in Großunternehmen weiter verbreitet ist als im Mittelstand".

Basel II kein Spitzenthema

Während rechtliche Fragen sowohl die Manager als auch die CIOs im Mittelstand stark beschäftigen, ist Basel II offensichtlich kein Spitzenthema. Es sei bei den Umfrageergebnissen "im oberen Mittelfeld" angesiedelt, sagte Wiskot.

Dafür hat der Common-Vorsitzende eine Erklärung: "Es könnte sein, dass der Mittelständler sich davon nicht so betroffen fühlt". Das liege an der für den Mittelstand mit seinen eigentümergeführten Unternehmen typischen "kapitalmäßigen guten Ausstattung".

Eine andere Erklärung könnte sein, dass viele Firmen "Basel II einfach auf sich zukommen lassen und sich auch in der IT nicht darauf einrichten".

Die Anwendervereinigung empfehle "auch in der IT so gut vorbereitet zu sein, dass den Banken optimal aufbereitete Zahlen vorgelegt werden können".

Unter den Common-Mitgliedern hat Wiskot zudem einen weiteren Trend ausgemacht. Business-Intelligence-(BI)-Anwendungen werden für den Mittelstand zum Thema. "Das Bewusstsein steigt, was man alles damit machen kann", sagte er. Vor allem für den Vertrieb sei BI ein starkes Instrument.

Common befragte mehr als 200 Geschäftsführer und IT-Verantwortliche zu den wichtigsten IT- und Management-Themen. Common ist eine von IBM anerkannte und geförderte IT-Anwendervereinigung.